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# taz.de -- Sabotage an Bahn-Kommunikation: Der Generalbundesanwalt übernimmt
> Am 8. Oktober brachten Unbekannte die Bahn in Norddeutschland zum
> Stillstand. Nun ermittelt die oberste Anklagebehörde wegen
> „verfassungsfeindlicher Sabotage“.
Bild: Bahngleise
Karlsruhe dpa/afp | Der Generalbundesanwalt ermittelt wegen der
[1][Sabotage am Kabelnetzwerk der Deutschen Bahn]. „Wir haben heute die
Ermittlungen gegen Unbekannt übernommen“, sagte ein Sprecher am Donnerstag
in Karlsruhe auf Anfrage. Es gehe um den Anfangsverdacht der
verfassungsfeindlichen Sabotage, das Bundeskriminalamt sei mit den
polizeilichen Ermittlungen beauftragt.
Hintergründe zu den Ermittlungen nannte der Sprecher der Bundesanwaltschaft
zunächst nicht. Deutschlands oberste Anklagebehörde kann bei Taten von
übergeordneter Bedeutung die Zuständigkeit an sich ziehen.
Am Samstagmorgen waren in Berlin und Nordrhein-Westfalen unverzichtbare
Kabel für den Zugfunk der Bahn beschädigt worden. Über Stunden stand
daraufhin der Schienenverkehr in weiten Teilen Norddeutschlands still.
Viele Reisende waren an Bahnhöfen gestrandet.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und die Bahn selbst sprachen in
der Folge von Sabotage. Das Vorgehen setzt nach Einschätzungen aus
Sicherheitskreisen [2][Insiderwissen über die Bahn] voraus.
Die Polizei in NRW teilte am Montag mit, dass mehrere Kabel im Bereich des
Bahnhofs Herne an den Gleisanlagen durchtrennt worden seien. Der
Staatsschutz in Bochum ging von einer „politisch motivierten Tat“ aus. In
Berlin waren zwischen den S-Bahnhöfen Gehrenseestraße und Hohenschönhausen
Kabel der Bahn beschädigt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit und
suchte Zeugen.
Aus Sicht der Deutschen Bahn hatten die Notfallkonzepte des Konzerns
„optimal gegriffen“. Nach drei Stunden sei der Funkverkehr wieder
hergestellt gewesen, am Samstagvormittag hätten die Züge wieder fahren
können. Die Auswirkungen in Form von Verspätungen und Ausfällen waren im
gesamten Fernverkehrsnetz allerdings noch deutlich länger zu spüren.
13 Oct 2022
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