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# taz.de -- Weitere Proteste in Iran: Krisentreffen der Regierung
> Das Präsidialamt ruft die Bevölkerung auf, sich gegen „feindselige
> Verschwörungen“ zu stellen. Bei Demos starb ein junger Autofahrer nach
> einem Kopfschuss.
Bild: Die Demonstrationen in Iran halten auch nach drei Wochen an
Teheran dpa/afp | Wegen der anhaltenden systemkritischen Proteste in Iran
ist die politische Führung des Landes zu einem Krisentreffen
zusammengekommen. Nach Angaben des Präsidialamts nahmen daran neben
Präsident Ebrahim Raisi auch der Parlamentspräsident sowie der Justizchef
teil.
Die massiven Proteste in Iran gegen den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini
reißen auch nach drei Wochen nicht ab: [1][protestierende Schüler*innen,
streikende Arbeitnehmer*innen] und gewaltsame Zusammenstöße zwischen
Demonstrierenden und Sicherheitskräften.
In einer gemeinsamen Presseerklärung des Präsidialamtes am Sonntag riefen
sie die Bevölkerung auf, die nationale Einheit zu bewahren und sich gegen
die „feindseligen Verschwörungen“ der Feinde des islamischen Systems zu
stellen.
Die Tageszeitung Schargh berichtete am Sonntag, dass auch zwei Kanäle des
staatlichen Staatssenders IRIB gehackt worden seien. Laut Schargh wurden am
Samstagabend die Nachrichtensendungen auf zwei Kanälen kurzfristig
unterbrochen und Bilder einiger bei den Protesten verstorbener Frauen
gezeigt.
## Toter bei Demonstration
Dazu sei der Slogan „Steht auf und schließt euch uns an“ gezeigt worden.
Für das Hacking soll erneut die Gruppe Anonymous verantwortlich gewesen
sein, die in den vergangenen Wochen bereits verschiedene iranische Behörden
gehackt hatte.
Laut Augenzeugen gingen die Proteste in der Nacht zum Sonntag weiter.
Demnach stieg die Gewaltbereitschaft auf beiden Seiten deutlich. Die
Polizei soll gegen die Demonstrant*innen nicht nur Tränengas
eingesetzt, sondern diese auch mit Paintball-Munition beschossen haben.
Die Demonstrant*innen warfen den Berichten zufolge mit
Molotow-Cocktails nach den Beamten und setzten mobile Polizeiwachen in
Brand. Ein junger Autofahrer wurde den Angaben zufolge in der
westiranischen Stadt Sanandadsch während einer Demonstration durch einen
Kopfschuss getötet. Die Polizei gab an, dass Demonstrant*innen ihn
erschossen hätten, die wiederum machten die Polizei für den Tod
verantwortlich.
Nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September [2][demonstrieren
im Iran zahlreiche Menschen]. Die Sicherheitskräfte gehen auch mit Gewalt
gegen Demonstranten vor. Beobachtern zufolge sind mindestens Dutzende
Menschen im Zusammenhang mit den Protesten getötet worden, viele weitere
wurden verletzt.
9 Oct 2022
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