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# taz.de -- Afghanistan nach Machtübernahme der Taliban: Dutzende afghanische …
> Zwölf Menschen sollen durch einen „natürlichen Tod“ oder Unfall gestorb…
> sein, sechs durch Gewalt. Das geht aus der Antwort auf eine
> Linken-Anfrage hervor.
Bild: Evakuierung afghanischer Flüchtlinge und Ortskräfte im August 2021
Berlin dpa | Die Bundesregierung hat eingeräumt, dass Dutzende von
[1][ehemaligen Ortskräften] und anderen gefährdeten Menschen, die noch aus
Afghanistan evakuiert werden sollten, inzwischen ums Leben gekommen sind.
Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der
Linken-Bundestagsabgeordneten Clara Bünger hervor. Zunächst hatte der
„Spiegel“ darüber berichtet.
In den Zuständigkeiten der Ministerien wurden unterschiedliche Zahlen an
Todesfällen von Menschen mit Aufnahmezusage bekannt, darunter sechs beim
Auswärtigen Amt und 25 beim Verteidigungsministerium. Von diesen 25
ehemaligen Ortskräften erlitten zwölf einen „natürlichen Tod“ oder hatten
einen Unfall, sechs kamen gewaltsam ums Leben. Allerdings gebe es bei
keinem davon einen Hinweis darauf, dass sie wegen ihrer Tätigkeit für das
deutsche Einsatzkontingent getötet wurden. In anderen Fällen war die
Todesursache unklar, hieß es.
Insgesamt habe die Bundesregierung in den vergangenen 15 Monaten mehr als
36 000 Aufnahmen für ehemalige afghanische Ortskräfte und weitere besonders
gefährdete Afghaninnen und Afghanen jeweils einschließlich ihrer
berechtigten Familienangehörigen zugesagt. Mehr als zwei Drittel der
Menschen, die eine Zusage für Deutschland erhalten haben, konnten demnach
inzwischen aus Afghanistan ausreisen – meist über Pakistan. Als
problematisch bei den Verbliebenen erweist sich unterem anderem, dass die
Taliban einen Reisepass verlangen, den aber nicht alle Ausreisewilligen
besitzen.
Die Linken-Abgeordnete Bünger nennt die Bilanz ein „Desaster“. Die alte
Regierung habe sträflich dabei versagt, gefährdete Menschen rechtzeitig aus
Afghanistan herauszuholen, sagte sie dem „Spiegel“. „Und die neue Regieru…
hat es nicht einmal geschafft, wenigstens diejenigen in Sicherheit zu
bringen, die eine Aufnahmezusage erhalten haben.“
Die Bundeswehr war Ende Juni 2021 nach fast 20 Jahren aus Afghanistan
abgezogen. Die Taliban hatten Mitte August 2021 ohne größere Gegenwehr der
afghanischen Streitkräfte in der Hauptstadt Kabul die Macht übernommen.
Seit Juli beschäftigt sich auch ein [2][Untersuchungsausschuss des
Bundestages] mit den damaligen Vorgängen. Dabei geht es auch um das
Schicksal der Ortskräfte, die immer noch auf die Ausreise nach Deutschland
warten.
9 Oct 2022
## LINKS
[1] /Ortskraefte-der-Bundeswehr-in-Afghanistan/!5868444
[2] /Bundestags-Gremium-zum-Afghanistan-Abzug/!5879832
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