# taz.de -- Kohleabbau in der Energiekrise: Lützerath wird nicht gerettet | |
> Wegen der Energiekrise will RWE die Kohle unter dem Ort in NRW abbauen. | |
> Gleichzeitig plant der Konzern, den Kohleausstieg bereits 2030 zu | |
> vollziehen. | |
Bild: Will RWE endgültig abbaggern: Lützerath (hier bei Protesten im April 20… | |
Berlin/Düsseldorf rtr/dpa | Der nordrhein-westfälische Ort Lützerath soll | |
abgebaggert werden, teilte der [1][Energiekonzern RWE] am Dienstag mit. | |
Umweltschützer und Anwohner in der Region hatten gefordert, dass | |
[2][Lützerath bleiben darf] und die Braunkohle unter dem Ort nicht abgebaut | |
wird. Nun steht fest, dass die Häuser abgerissen werden. | |
Die Bundesregierung hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, mit der die | |
Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen gesenkt werden soll. Dazu sollen | |
auch alte Kohlekraftwerke zum Einsatz gebracht werden. RWE hatte | |
angekündigt, Braunkohlekraftwerke wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Die | |
Kohle unter Lützerath werde benötigt, „um die Braunkohlenflotte in der | |
Energiekrise mit hoher Auslastung zu betreiben“, teilte RWE weiter mit. | |
Die Kohle unter der früheren Siedlung Lützerath, im unmittelbaren Vorfeld | |
des Tagebaus, werde benötigt, um die „Braunkohlenflotte“ in der | |
Energiekrise mit hoher Auslastung zu betreiben und gleichzeitig ausreichend | |
Material für eine hochwertige Rekultivierung zu gewinnen, so RWE. Die | |
erforderlichen Genehmigungen und gerichtlichen Entscheidungen hierfür lägen | |
vor, alle ursprünglichen Einwohner hätten den Ort bereits verlassen. | |
RWE will im Jahr 2030 und damit acht Jahre früher als ursprünglich geplant | |
die Braunkohleverstromung beenden. Das sieht eine Vereinbarung auf | |
Eckpunkte zwischen RWE, dem Bundeswirtschaftsministerium und dem | |
NRW-Wirtschaftsministerium vor. Mit dem Vorziehen des Kohleausstiegs wird | |
die Kohlemenge aus Garzweiler etwa halbiert. Die Ortschaften Keyenberg, | |
Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath bleiben laut RWE | |
erhalten. Die Bewohner müssen nicht umgesiedelt werden. | |
## Habeck sieht guten Tag für Klimaschutz | |
Zugleich sollen [3][zwei Kraftwerksblöcke], die nach derzeitiger Rechtslage | |
Ende des Jahres stillgelegt werden sollten, bis ins Frühjahr 2024 | |
weiterlaufen. Damit soll die [4][Versorgungssicherheit] gestärkt und Erdgas | |
im Strommarkt eingespart werden. | |
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einem guten Tag | |
für den Klimaschutz. Trotz der gegenwärtigen Energiepreiskrise gehe es | |
darum, die Weichen für die Zukunft zu stellen, sagte er mit Blick auf den | |
Klimawandel. | |
4 Oct 2022 | |
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