| # taz.de -- Hängepartie im Bezirksamt: SPD kann auch Probleme lösen | |
| > In Lichtenberg will ein ehemaliger Linke-Politiker zur SPD wechseln. Die | |
| > AfD verlöre damit ihren Anspruch auf den Stadtratsposten. | |
| Bild: 2023 wird wohl neu gewählt. Mancher Bezirk hat nicht mal alle Posten sei… | |
| Im Bezirk Lichtenberg könnte die AfD das Vorschlagsrecht für einen Stadtrat | |
| verlieren – zumindest bis zu einer möglichen Wahlwiederholung im Frühjahr. | |
| Grund sind Mandatswechsel in der Bezirksverordnetenversammlung BVV. Bereits | |
| im März trat der AfD-Verordnete Sükrü Celiker aus seiner Fraktion aus, | |
| behielt aber sein Mandat. Im Mai trat Roman Grabowski aus der Fraktion der | |
| Linken aus. Auch er sitzt seitdem als fraktionsloser Verordneter in der | |
| BVV. Doch das möglicherweise nicht mehr lange. | |
| „Ich kann mir einen zeitnahen Beitritt zur SPD-Fraktion vorstellen, denn | |
| ich stehe für eine klassische (links)sozialdemokratische Politik“, teilt | |
| Grabowski der taz auf Anfrage mit. „Konkrete Schritte in dieser Richtung | |
| haben aber bisher nicht stattgefunden. Dabei lasse ich mich nur von | |
| inhaltlichen Überlegungen leiten.“ | |
| ## Positiver Nebeneffekt | |
| Ein „ausgesprochen positiver Nebeneffekt“ seines möglichen SPD-Beitritts | |
| wäre es aus der Sicht von Grabowski allerdings, dass damit nicht mehr die | |
| AfD, sondern die SPD das Recht hätte, den noch immer freien Stadtrat in | |
| Lichtenberg zu nominieren. Ähnliches ist zuvor in Mitte passiert. Weil dort | |
| eine Bezirksverordnete der Grünen zu den Linken gewechselt war, verlieren | |
| die Grünen nach der [1][Abwahl ihres Bezirksbürgermeisters Stephan von | |
| Dassel] einen Stadtratsposten an die SPD. | |
| In Lichtenberg hat die AfD bisher das Recht, einen Stadtrat zu nominieren. | |
| In vielen Wahlgängen ist es ihr jedoch nicht gelungen, für ihren Kandidaten | |
| Frank Elischewski eine Mehrheit zu gewinnen, der Stadtratsposten ist darum | |
| seit Monaten unbesetzt. | |
| Dasselbe Szenario gibt es in Spandau und Marzahn-Hellersdorf: Die AfD | |
| nominiert immer wieder einen Stadtrat, der fällt in der BVV durch und diese | |
| Bezirke haben damit einen Stadtrat weniger. Die BVVs haben weniger Zeit für | |
| die inhaltliche Arbeit, weil die Wahlakte Zeit binden. Am Dienstag hatten | |
| Vertreter der AfD Marzahn-Hellersdorf gegenüber dem Tagesspiegel erklärt, | |
| gegen die Nichtwahl ihrer Nominierten zu klagen. Damit sei ein Jurist | |
| beauftragt worden. [2][Einzig in Treptow-Köpenick stellt die AfD einen | |
| Bezirksstadtrat.] | |
| Im Falle einer Wiederholung der Berliner Wahlen muss das Vorschlagsrecht | |
| für den freien Stadtrat in Lichtenberg jedoch nicht bei der SPD bleiben. | |
| Denn bei einer Wahlwiederholung treten zwar exakt dieselben KandidatInnen | |
| für die BVV an wie 2021. Allerdings werden BewerberInnen, die inzwischen | |
| aus ihren Parteien ausgetreten sind, bei der Besetzung für die BVV | |
| übergangen und durch den nächstfolgenden Kandidaten in der Liste ersetzt. | |
| 5 Oct 2022 | |
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| ## AUTOREN | |
| Marina Mai | |
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