| # taz.de -- Abschaffung der Gasumlage: Kopflos und hektisch | |
| > Die Ampel gibt ein erbärmliches Bild ab und trägt zur Verunsicherung der | |
| > Menschen bei. Dabei ist die Schuldenbremse ohnehin nicht mehr zu halten. | |
| Bild: Verantwortlich: Wirtschaftsminister Habeck. Auch Finanzminister Lindner a… | |
| Unzählige Bürger:innen fürchten sich vor dem Winter, weil sie nicht | |
| wissen, wie sie die hohen Energieabschläge stemmen sollen. Doch der Blick | |
| auf die Bundesregierung wirkt nicht gerade beruhigend. Die Energiepolitik | |
| der Ampel wirkt kopflos und hektisch. Erst führt sie hastig die Gasumlage | |
| ein, die die Lage für die Kund:innen weiter verschärft hätte. Dann will | |
| sie die Abgabe auf den letzten Metern vor der Einführung wieder kassieren. | |
| Dass die Umlage wegfallen wird, ist gut. So treibt der Staat wenigstens | |
| nicht von seiner Seite die Preise nach oben. Aber dass er 34 Milliarden | |
| Euro zur Rettung der Energiekonzerne allein auf die stark belasteten | |
| Verbraucher:innen abwälzen wollte, bleibt ein starkes Stück. Es zeigt | |
| die falschen Prioritäten bei der Energiepolitik. Der Regierung scheint der | |
| Kompass zu fehlen. | |
| Verantwortlich dafür ist zuallererst [1][Robert Habeck als zuständiger | |
| Wirtschaftsminister,] der die Umlage viel zu lange verteidigt hat. Aber das | |
| seltsame Gebaren von Finanzminister Christian Lindner darf nicht aus dem | |
| Blick geraten. Der FDP-Vorsitzende sperrt sich bislang gegen alles, was die | |
| von ihm [2][für unantastbar erklärte Schuldenbremse] in Frage stellt. Das | |
| ist angesichts der vielen gleichzeitigen Krisen wie Krieg, Corona und Klima | |
| grundfalsch. Der Staat braucht allein für die Sicherung der | |
| Energieversorgung gigantische Summen. | |
| Immerhin hat die Bundesregierung mittlerweile eingesehen, dass sie | |
| Bürger:innen und Unternehmen nicht weiter belasten darf, sondern eine | |
| Entlastung angesagt ist. Noch ringen die Ampelparteien um eine Lösung, aber | |
| sie sind sich einig, dass die Preise schnell sinken müssen. | |
| Ein [3][Deckel nicht nur für Strom-, sondern auch für Gaskosten ist | |
| dringend erforderlich]. Aber hier sind die Details entscheidend. Die | |
| Preisbremse muss gerecht und ausreichend gestaltet sein. Das kostet viel | |
| Geld. Es aus dem Bundeshaushalt zu nehmen und die Schuldenbremse zu lockern | |
| wäre richtig. Davon unabhängig sollte aber nicht die auf EU-Ebene | |
| angedachte Gewinnabschöpfung für Krisengewinnler vergessen werden. | |
| 26 Sep 2022 | |
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| ## AUTOREN | |
| Anja Krüger | |
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