| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Unabhängigkeitsfeiern verboten | |
| > Aus Furcht vor Angriffen sind in Kiew alle Feiern zum Unabhängigkeitstag | |
| > untersagt. Russland macht ukrainische Geheimdienste für die Tötung | |
| > Duginas verantwortlich. | |
| Bild: Ausgestelltes russisches Militärfahrzeug auf einer Allee in Kiew, 20. Au… | |
| ## Russland: Ukrainische Geheimdienste für Tötung Duginas verantwortlich | |
| Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat ukrainische Geheimdienste für die | |
| Organisation der Tötung der Tochter des nationalistischen Ideologen | |
| Alexander Dugin verantwortlich gemacht. Die Tötung Darja Duginas sei von | |
| ukrainischen Geheimdiensten „vorbereitet und begangen“ worden. Ausgeführt | |
| habe die Tat eine ukrainische Staatsbürgerin, die im Anschluss von Russland | |
| nach Estland ausgereist sei. | |
| Der FSB erklärte, dass die Verdächtige Natalja W. eine Wohnung in dem | |
| Gebäude gemietet habe, in dem Dugina lebte, und sie beschattet habe. Bevor | |
| die 29-Jährige bei der Detonation einer an dem von ihr genutzten Auto | |
| angebrachten Bombe starb, hatte sie mit ihrem Vater an einem | |
| nationalistischen Festival bei Moskau teilgenommen. Die Ukraine hat eine | |
| Beteiligung an der Tat abgestritten. (ap) | |
| ## Kiew: Keine Feiern zum Unabhängigkeitstag | |
| Aus Furcht vor russischen Raketengriffen haben die Behörden in der | |
| ukrainischen Hauptstadt Kiew alle Großveranstaltungen rund um den | |
| Unabhängigkeitstag am Mittwoch verboten. Das Verbot gelte von Montag bis | |
| Donnerstag und betreffe öffentliche Großveranstaltungen, Kundgebungen und | |
| andere Zusammenkünfte, erklären die Behörden. Präsident Selenski hatte am | |
| Wochenende gewarnt, dass Russland zum 31. Jahrestag der Unabhängigkeit von | |
| der Sowjetunion am 24. August, der diesmal auch den Beginn der russischen | |
| Invasion vor sechs Monaten markiert, „etwas besonders Bösartiges“ tun | |
| könnte. (rtr) | |
| ## Offenbar Beschuss rund um Saporischschja | |
| Die Ukraine wirft Russland erneut Beschuss von Gebieten in der Nähe des | |
| Atomkraftwerks Saporischschja vor. Über Nacht seien durch russische | |
| Raketensalven in der Stadt Nikopol sowie in den nahe gelegenen Bezirken | |
| Kriwji Rih und Synelnykowsky mindestens vier Menschen verletzt worden, | |
| teilt der Gouverneur der Region, Walentyn Resnitschenko, auf Telegram mit. | |
| Nikopol liegt auf der anderen Seite des Dnipro gegenüber dem russisch | |
| besetzten Enerhodar, wo sich Europas größtes AKW in Saporischschja | |
| befindet. Die Ukraine meldet zudem einen russischen Raketenangriff auf das | |
| südwestlich gelegene Wosnesensk, das nicht weit vom zweitgrößten AKW des | |
| Landes entfernt ist. Russland und die Ukraine haben sich wiederholt | |
| vorgeworfen, die Gegend um das Atomkraftwerk Saporischschja zu beschießen. | |
| (rtr) | |
| ## Exil-Russe macht Partisanen verantwortlich für Mord an Dugina | |
| Nach dem Tod der [1][rechten russischen Politologin und Journalistin Darja | |
| Dugina] hat sich eine bislang unbekannte Partisanenbewegung zu dem Anschlag | |
| bekannt. „Dieser Anschlag schlägt eine neue Seite des russischen | |
| Widerstands gegen den Putinismus auf. Eine neue – aber nicht die letzte“, | |
| sagte der in der Ukraine lebende Russe Ilja Ponomarjow in einem am | |
| Sonntagabend veröffentlichten Youtube-Video. | |
| Verantwortlich für den Mord an der Tochter des [2][rechtsnationalistischen | |
| Ideologen Alexander Dugin] soll die Bewegung „Nationale Republikanische | |
| Armee“ sein, wie der ehemalige Abgeordnete des russischen Parlaments weiter | |
| erklärte. Ob es eine solche „Nationale Republikanische Armee“ tatsächlich | |
| gibt, war zunächst nicht überprüfbar. Einige Kommentatoren in sozialen | |
| Netzwerken bezweifelten, dass eine improvisierte Oppositionsbewegung hinter | |
| einem solch ausgeklügelten und aufwendig geplanten Attentat stecken könnte | |
| und sehen eher die Handschrift russischer Sicherheitsbehörden. | |
| Laut Ponomarjow sollen die russischen Partisanen in den vergangenen Monaten | |
| bereits mehrere Aktionen verübt haben, etwa kleinere Brandanschläge auf | |
| Verwaltungsgebäude. Der 47-Jährige deutete weitere Anschläge in den | |
| kommenden Monaten an – etwa gegen Regierungsbeamte und Mitglieder des | |
| Sicherheitsapparats, die „Handlanger“ von Kremlchef Wladimir Putin seien. | |
| (dpa) | |
| ## Scholz, Biden, Macron und Johnson fordern rasche Inspektion | |
| Vor dem Hintergrund anhaltender Angriffe auf das Gelände des ukrainischen | |
| [3][Atomkraftwerks Saporischschja] haben die Staats- und Regierungschefs | |
| von Deutschland, den USA, Frankreich und Großbritannien eine rasche | |
| Inspektion durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) gefordert. | |
| Gleichzeitig hätten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), US-Präsident Joe Biden | |
| und sein französischer Kollege Emmanuel Macron sowie der britische | |
| Premierminister Boris Johnson zur „militärischen Zurückhaltung“ in der | |
| Umgebung des Atomkraftwerks aufgerufen, teilte Regierungssprecher Steffen | |
| Hebestreit am Sonntag mit. | |
| Die vier Staats- und Regierungschefs tauschten sich demnach am | |
| Sonntagnachmittag über die internationale Lage aus. Das Atomkraftwerk | |
| Saporischschja wird seit März von der russischen Armee besetzt, seit Ende | |
| Juli wurde die Anlage wiederholt beschossen. Die Angriffe weckten | |
| Befürchtungen einer atomaren Katastrophe am größten Atomkraftwerk Europas. | |
| Für den Beschuss machen sich Moskau und Kiew gegenseitig verantwortlich. | |
| (afp) | |
| ## Selenski warnt Moskau vor Gerichtsverhandlung | |
| Der ukrainische Präsident Selenski hat Russland davor gewarnt, Soldaten | |
| seines Landes anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstages vor Gericht | |
| zu stellen. „Das wird die Grenze sein, ab der keine Verhandlungen mehr | |
| möglich sind“, sagte Selenski am Sonntag in seiner abendlichen | |
| Videoansprache. | |
| Er verwies auf Medienberichte, wonach es zeitgleich mit dem | |
| Unabhängigkeitstag am Mittwoch eine öffentliche russische | |
| Gerichtsverhandlung für Kämpfer geben könnte, die während der Belagerung | |
| der ukrainischen Hafenstadt Mariupol gefangen genommen worden waren. Es | |
| gebe Berichte über entsprechende Vorbereitungen Russlands. | |
| „Wenn dieses verabscheuungswürdige Gericht stattfindet, wenn unsere Leute | |
| unter Verletzung aller Vereinbarungen, aller internationalen Regeln in | |
| diese Lage gebracht werden, wird es Missbrauch geben“, warnte Selenski. | |
| Der ukrainische Präsident hatte zuvor bereits vor verstärkten russischen | |
| Angriffen rund um den Unabhängigkeitstag gewarnt. „Russland könnte in der | |
| kommenden Woche etwas besonders Widerwärtiges und Gewalttätiges | |
| unternehmen“, sagte Selenski am Samstagabend. Selenskis Berater Mychailo | |
| Podoljak ergänzte laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine, die | |
| Regierung rechne rund um den Nationalfeiertag mit verstärkten Angriffen auf | |
| Kiew und andere Städte. (afp) | |
| ## Ukraine meldet Beschuss im Osten des Landes | |
| Das ukrainische Militär meldet weitere russische Angriffe vor allem im | |
| Osten des Landes. Das Gebiet um die Industriestadt Bachmut im Norden der | |
| Region Donezk sei mit Artillerie und Raketenwerfern angegriffen worden, | |
| teilt der Generalstab mit. Die russischen Streitkräfte versuchten weiter, | |
| die Gebiete Donezk und Luhansk vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. | |
| Zudem konzentrierten sie sich darauf, eroberte Bereiche in Cherson, | |
| Charkiw, Saporischschja und Mykolajiw zu halten. Der Beschuss der Stadt | |
| Nikopol in der Nähe von Saporischschja schürt Sorgen um die Sicherheit von | |
| Europas größtem Atomkraftwerk. (rtr) | |
| ## Unionspolitiker fordern Stopp der Visa-Vergabe an Russ:innen | |
| Führende Unionspolitiker verlangen, die Vergabe von Schengen-Visa an | |
| Staatsangehörige der Russischen Föderation untersagen. Das berichtet Bild | |
| unter Berufung auf die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der | |
| CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andrea Lindholz. Die Rechtsexpertin sagte dem | |
| Blatt: „Die Bundesregierung sollte sich nicht wieder gegen unsere | |
| europäischen Partner stellen: [4][Urlaubs-Visa für Russen] müssen gestoppt | |
| werden. Urlaubsziele dürfen in Putins Russland nicht länger Paris und | |
| Porto, sondern Pjöngjang und Peking heißen. Es geht darum, auch der | |
| russischen Bevölkerung klare Zeichen zu setzen.“ Unterstützung für den | |
| Vorstoß kommt dem Bericht zufolge aus dem Europäischen Parlament: „Es ist | |
| unerträglich, dass Russen in Europa Urlaub machen und ihr Geld verjubeln, | |
| als sei nichts geschehen“, sagte der Europapolitiker Dennis Radtke (CDU) | |
| der Zeitung. (rtr) | |
| 22 Aug 2022 | |
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