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# taz.de -- Veganismus und Privilegien: Vegane Goodies für alle!
> Immer wieder wird der Vorwurf laut, einen veganen Lebensstil könnten sich
> nicht alle leisten. Teilweise richtig – aber eben nur teilweise.
Bild: Vegan-Aktivistin Gwenna Hunter (r) in Los Angeles
Veni, vegan, vici! An dieser Stelle [1][schreibe] [2][ich] [3][regelmäßig]
über Innovationen und gute Neuigkeiten zum Thema veganer Lifestyle und
dessen Sieges(ein)zug in den Mainstream.
Ein großes Herz für Tiere und Menschen schlägt in meiner Heimatstadt Los
Angeles. Hier [4][gibt es jetzt eine vegane Tafel], deren Mission es ist,
Menschen in Not mit Lebensmitteln und Mahlzeiten zu versorgen. Gegründet
wurde die Initiative von der Aktivistin Gwenna Hunter, die auch die
treibende Kraft hinter [5][„Vegans of LA“] und [6][„Vegans for Black Lives
Matter“] ist. Ihre eigene Kindheit war gezeichnet von einem chronischen
Mangel an gesunden Nahrungsmitteln – und deswegen sollte nach Hunters
Empfinden der Zugang zu vollwertigem und leckerem pflanzlichen Essen ein
Grundrecht für alle sein – und kein Privileg für wenige.
Apropos Privileg für wenige: die von vielen Superreichen und Berühmten
gerne zur Schau getragenen Birkin Bags von Hermès kosten Zehntausende von
Euro und sind für den Großteil der Menschheit absolut unerschwinglich. Umso
sympathischer, dass Beyonce in [7][ihrem neuesten Hit „Summer Renaissance“]
Hermès disst und dafür die vegane Handtasche der Marke Telfar hypet: „This
Telfar bag imported. Birkins? Them shit’s in storage“.
## Sahne als Sakrament
Seitdem sind die von Telfar Clemens designten Taschen ab 150 Dollar –
zugegeben immer noch viel Geld für viele Menschen – [8][ausverkauft].
Extrem gut verkaufen sich auch vegane Snacks. Der weltweite Umsatz mit
ihnen soll bis zum Jahr 2030 [9][auf über 80 Milliarden Dollar anwachsen].
Führend im veganen Snacken sind übrigens Europäer:innen, und salzige
Knabbereien wie vegane Tortilla- oder Kartoffelchips am beliebtesten.
Süß steht salzig aber im Veni-Vegan-Vici-Sinne in nichts nach! Denn in
Frankreich gibt es derzeit [10][einen veritablen veganen Patisserie-Boom].
Ausgerechnet in dem Land, in dem Butter, Eier, Milch und Sahne Sakramente
sind. So kommt, par exemple, Rodolphe Landemaine in Paris mit dem Backen
von veganen Meringuetörtchen, Mandel-Schoko-Croissants und Pavlovas kaum
hinterher.
Eröffnet hatte er seine vegane Patisserie und Bäckerei Land & Monkeys – der
Name steht sinnbildlich für eine Rückkehr zu der Erde und zu unseren Ahnen
– kurz vor dem Ausbruch des Coronavirus, und er hatte große Sorge, sie
wegen der Pandemie gleich wieder schließen zu müssen. Inzwischen hat er
sechs Läden in Paris, der siebte folgt im September.
Wer nicht nach Paris kann, aber gerne selber in der Küche zaubert: Rodolphe
Landemaines Buch „Meine vegane Bäckerei“ hat vergangenes Jahr den zweiten
Platz beim Deutschen Kochbuchpreis in der Kategorie „Backen“ belegt. „Das
letzte Land der Welt, das vegan wird, ist Frankreich. Wenn es hier
funktioniert, dann überall!“, sagt Landemaine über seine Mission. Ich
meine, die vegane Zukunft i(s)st süß!
21 Aug 2022
## LINKS
[1] /Entdeckungen-und-Innovationen/!5830401
[2] /Oatly-Eiscreme-Miss-Universe/!5771106
[3] /Vegan-wird-Mainstream/!5743926
[4] https://thebeet.com/los-angeles-vegan-food-bank/
[5] https://www.instagram.com/vegansofla_/?hl=de
[6] https://www.facebook.com/groups/vegansforblacklivesmatter/
[7] https://www.youtube.com/watch?v=QDXcMqgO7oQ
[8] https://www.dailymail.co.uk/femail/article-11095619/Sales-Telfar-handbags-s…
[9] https://www.candyindustry.com/articles/90588-global-vegan-snacks-market-to-…
[10] https://www.theguardian.com/food/2022/jul/15/croissants-are-moving-on-the-…
## AUTOREN
Ariane Sommer
## TAGS
Pflanzen essen
Veganismus
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Ernährungswissenschaft
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