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# taz.de -- Abtreibungsrecht in den USA: Indiana prescht vor
> Der erste Bundesstaat schränkt nach der Supreme-Court-Entscheidung das
> Recht auf Schwangerschaftsabbruch massiv ein. In Zukunft gilt das nur in
> Ausnahmefällen.
Bild: Demonstration für das Recht auf Abtreibung vor dem Senat von Indiana
Indianapolis/Washington ap/dpa | Indiana hat als erster US-Staat seit dem
jüngsten Urteil des Obersten Gerichts das Recht auf Abtreibung stark
eingeschränkt. Der von der republikanischen Partei dominierte Senat stimmte
am Freitagabend mit 28 zu 19 Stimmen für das Gesetz.
Das Gesetz wurde vom republikanischen Gouverneur Eric Holscomb
unterzeichnet. Der teilte in einer Stellungnahme mit, es sei sorgfältig
abgewogen worden, welche Ausnahmen gelten sollten. Diese würden die
„unvorstellbaren Umstände, mit denen eine Frau oder ein ungeborenes Kind
konfrontiert werden kann, berücksichtigen“. Das Verbot tritt am 15.
September mit einigen Ausnahmen in Kraft.
Zu den Ausnahmen zählen unter anderem Fälle von Vergewaltigung und Inzest,
der Schutz von Leben und Gesundheit der Mutter oder eine diagnostizierte
tödliche Anomalie beim Fötus. Abtreibungen dürfen nur noch von
Krankenhäuser vorgenommen werden, Abtreibungskliniken verlieren damit ihre
Lizenz. Wer als Arzt oder Ärztin eine illegale Abtreibung vornimmt oder
vorgeschriebene Berichte nicht einreicht, verliert ebenfalls automatisch
die Lizenz.
Der seit Neubesetzungen von Richterstellen durch den damaligen Präsidenten
Donald Trump mehrheitlich konservative Oberste Gerichtshof der USA hatte
das grundlegende [1][Recht auf Abtreibung am 24. Juni gekippt und
geurteilt], es gebe kein verfassungsmäßiges Recht darauf. Er verlieh damit
den Einzelstaaten die Macht, Abtreibungen stark einzuschränken oder zu
verbieten. Mehrere republikanisch regierte Staaten haben entsprechende
Schritte eingeleitet.
Die Abschaffung des bundesweiten Rechts auf Abtreibung nach fast 50 Jahren
hat in der US-Bevölkerung sowohl Jubel als auch Empörung ausgelöst.
6 Aug 2022
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