| # taz.de -- Atomare Rüstung: Ständig droht ein Atomkrieg | |
| > Ob gezielt oder fälschlich ausgelöst: Das Risiko einer atomaren | |
| > Konfrontation ist groß. Um Schlimmstes zu verhindern, muss weltweit | |
| > abgerüstet werden. | |
| Bild: Die Rauchsäule der am 9. August 1945 über der japanischen Stadt Nagasak… | |
| Atomwaffen? Das klingt nach Kaltem Krieg und Vergangenheit – schön wär’s. | |
| Leider ist das Thema brandaktuell: Immer noch gibt es etwa 12.000 atomare | |
| Sprengköpfe, genug, um die Erde gleich mehrfach zu zerstören. Zu oft | |
| standen wir durch einen Fehlalarm oder menschliches Versagen bereits am | |
| Rande eines Atomkriegs. Fehler lassen sich nie grundsätzlich ausschließen, | |
| und damit ist das Risiko für einen fälschlicherweise ausgelösten | |
| Atomwaffeneinsatz ständig vorhanden. | |
| [1][Wladimir Putins jüngste Drohungen] machen außerdem deutlich: Das | |
| Kommando über Atomwaffen liegt oft in den Händen Einzelner. Uns bleibt also | |
| nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen, dass jene selbst in Zeiten | |
| höchster Anspannung rational und besonnen handeln. Das Risiko durch | |
| Atomwaffen ist zu groß. Denn [2][wenn eine Atombombe eingesetzt wird], | |
| kommt es zum Schlimmsten – verbrannte Menschen, radioaktive Verseuchung, | |
| zertrümmerte Gebäude. | |
| Opfer können weder evakuiert noch behandelt werden, denn die Straßen sind | |
| zerstört und es gibt keinen Platz in den Krankenhäusern. Nach einer | |
| Atomexplosion kommt keine Hilfe. Der Horror geht aber darüber hinaus, denn | |
| Atomexplosionen haben globale Effekte. Selbst bei einem regionalen | |
| Atomkrieg erzeugen die Feuer so viel Asche, dass die Sonne verdunkelt wird. | |
| Ein nuklearer Winter folgt mit globalen Ernteausfällen und Hunger. Das | |
| Risiko durch Atomwaffen wird in Zukunft nicht sinken. | |
| Im Gegenteil: Globale Ungerechtigkeit, Ressourcenknappheit und die | |
| Klimakatastrophe verschärfen bestehende Konflikte und fachen neue an. | |
| Deshalb müssen wir dringend über Atomwaffen sprechen. Wir müssen aufhören, | |
| sie als „politische Waffen“ abzutun, und ihr reales Risiko anerkennen. | |
| Wir müssen von unseren Regierungen fordern, den [3][Atomwaffensperrvertrag] | |
| einzuhalten und dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten, um [4][weltweit | |
| Abrüstung] voranzutreiben. Wir müssen uns jetzt darum kümmern, das | |
| Schlimmste zu verhindern. | |
| 16 Aug 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Putins-Atombombendrohung/!5835420 | |
| [2] /Gedenken-an-Atombombenabwurf-auf-Hiroshima/!5872713 | |
| [3] /Atomwaffenkonferenz-in-New-York/!5872205 | |
| [4] /Stockholm-Initiative-zu-Atomwaffen/!5780480 | |
| ## AUTOREN | |
| Ida Büsch | |
| Sophie Kretzschmar | |
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