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# taz.de -- UN-Schüsse im Kongo: Blauhelme töten Grenzwächter
> Eine UN-Einheit schießt sich den Weg aus Uganda nach Kongo frei und tötet
> zwei Menschen. Das führt zu neuen Protesten gegen die Blauhelmpräsenz.
Bild: Goma, 25. Juli: Die Anti-UN-Proteste schlagen in Gewalt um, mehrere Mensc…
Berlin taz | Im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat ein tödlicher
Schusswaffeneinsatz durch UN-Blauhelme neue Proteste entfacht und die
Diskussion über einen Rückzug der [1][UN-Mission im Kongo (Monusco)] neu
angeheizt.
Am Sonntag eröffnete ein Kontingent der Schnellen Eingreiftruppe (FIB) der
Monusco auf dem Rückweg aus Uganda nach Kongo am geschlossenen Grenzposten
[2][Kasindi] das Feuer auf die kongolesischen Grenzwächter, um die
Durchfahrt zu erzwingen. Zwei Menschen starben, 15 wurden verletzt. Der
Vorfall wurde auf Video aufgenommen und ging schnell um die Welt.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, er sei „empört“, und ordnete
umgehend eine Untersuchung an. Die Leitung der Monusco ließ die
verantwortlichen UN-Soldaten noch am gleichen Tag festnehmen.
Doch am Montag versammelten sich Anti-UN-Demonstranten in der nahen
Großstadt Beni. Sie wurden von Polizei und Armee mit Tränengas daran
gehindert, auf das UN-Gelände vorzustoßen. Losuaire Shabani von der
Bürgerrechtsbewegung [3][Lucha (Kampf für den Wandel)] sagte, man werde so
lange protestiere, bis die UN-Truppe das Land verlasse, „jetzt, wo die
Blauhelme uns töten anstelle der bewaffneten Gruppen“.
Proteste gegen die UN-Präsenz im Kongo hatten vergangene Woche in mehreren
ostkongolesischen Städten, darunter die Provinzhauptstadt Goma, mindestens
19 Tote gefordert, darunter drei Monusco-Angehörige. Es waren die
heftigsten Proteste gegen die UN-Präsenz in der Demokratischen Republik
Kongo seit ihrem Beginn vor rund zwanzig Jahren gewesen.
Am Montag hielt die Monusco in Goma eine Trauerfeier für ihre getötetes
Personal ab, nicht jedoch für die getöteten Kongolesen. Geehrt wurden im
Beisein des UN-Untergeneralsekretärs für Friedensmissionen, Jean-Pierre
Lacroix aus Frankreich, neben den drei Todesopfern der Proteste auch zwei
weitere Monusco-Angehörige, die in jüngster Zeit unter anderem Umständen
ums Leben gekommen waren.
Die kongolesischen Behörden blieben der UN-Zeremonie fern. Kongos Regierung
forderte stattdessen die Ausweisung der für die Schüsse von Kasindi
verantwortlichen UN-Truppen.
1 Aug 2022
## LINKS
[1] https://peacekeeping.un.org/en/mission/monusco
[2] /Binnenhandel-in-Afrika/!5163203
[3] http://www.luchacongo.org/
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Ostkongo
Monusco
Beni
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Kongo
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