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# taz.de -- Regierungskrise in Italien: Draghi will weitermachen
> Ministerpräsident Draghi ist bereit, nach seinem gescheiterten Rücktritt
> doch im Amt zu bleiben. Am Abend ist eine Vertrauensabstimmung angesetzt.
Bild: Mario Draghi am Donnerstag im italienischen Senat
Rom dpa | Nach seinem [1][gescheiterten Rücktrittsangebot] ist Mario Draghi
doch bereit, italienischer Ministerpräsident zu bleiben. In einer Rede am
Mittwoch im Senat forderte der parteilose Ökonom die zuletzt zerstrittenen
Regierungsparteien aber auf, sich geschlossen hinter ihn und die Exekutive
zu stellen. Für den Abend ist eine Vertrauensabstimmung in der kleineren
der beiden Parlamentskammern anberaumt. Gewinnt Draghi diese, muss er sich
außerdem das Vertrauen in der größeren Abgeordnetenkammer aussprechen
lassen. Die Sitzung dort ist für Donnerstag angesetzt.
Draghi musste sich wegen der Regierungskrise zur aktuellen Lage äußern.
Staatschef Sergio Mattarella hatten seinen Rücktritt am vergangenen
Donnerstag abgelehnt. Diesen reichte Draghi ein, weil ihm die
[2][mitregierende Fünf-Sterne-Bewegung] im Senat bei einer Abstimmung nicht
das Vertrauen aussprach. Dieser Akt sei eine klare politische Geste,
erklärte Draghi nun in seiner mit Spannung erwarteten Rede.
Senatspräsidentin Maria Elisabetta Casellati unterbrach die Sitzung nach
Draghis Rede. Ab 11.00 Uhr wollten die Senatoren mit einer fünfstündigen
Generaldebatte weitermachen. Danach wurde für den späten Nachmittag Draghis
Replik und am Abend der Aufruf zur Vertrauensabstimmung erwartet.
Draghi erläuterte in seiner Rede die bislang erreichten Ziele seiner
Regierung, die seit Februar 2021 im Amt ist und geschaffen wurde, um das
Land aus der Coronapandemie und der wirtschaftlichen Krise herauszuholen.
„Ich war noch nie so stolz Italiener zu sein“, sagte der 74-Jährige. Er
forderte jedoch: „Es braucht einen neuen Pakt des Vertrauens, der
aufrichtig und korrekt ist, wie jener, der es uns bislang erlaubt hat, das
Land zum Besseren zu verändern“.
Zum Ende seiner energisch geführten Rede fragte er die Senatoren: „Seid ihr
bereit, den Vertrauenspakt wiederherzustellen?“
20 Jul 2022
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