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# taz.de -- Empfehlung von EU-Behörden: Zweite Booster-Impfung für alle ab 60
> Die Zahl der Corona-Infektionen steigt wieder stark an. EU-Behörden
> empfehlen deshalb allen Menschen ab 60 eine zweite Auffrischimpfung.
Bild: Eine zweite Booster-Impfung wird für Menschen ab 60 Jahre empfohlen
Stockholm/Berlin dpa | Führende EU-Behörden empfehlen angesichts einer
neuen Coronawelle in Europa allen Menschen ab 60 Jahren eine weitere
Auffrischimpfung. Diese könnte mindestens vier Monate nach der vorherigen
Impfung verabreicht werden, teilten die EU-Gesundheitsbehörde ECDC und die
EU-Arzneimittelbehörde EMA am Montag mit. Auch Vorerkrankte sollten
[1][einen zweiten Booster] bekommen. Der Vorsitzende der Ständigen
Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, teilte auf Anfrage mit, man habe
sich „auch vor der EMA/ECDC Verlautbarung“ schon im Entscheidungsprozess zu
einer möglichen Erweiterung der bestehenden Empfehlung für den zweiten
Booster befunden.
Die Stiko werde sich „relativ bald“ dazu äußern, erklärte Mertens. Bisla…
empfiehlt das für Deutschland zuständige Gremium einen zweiten Booster nur
Menschen ab 70 Jahren sowie einigen anderen Gruppen, darunter Menschen mit
unterdrücktem Immunsystem, Pflegeheimbewohnern und Personal medizinischer
Einrichtungen.
Mertens führte aus, dass sich mehrere Fragen stellten: Menschen aus welcher
Altersgruppe, mit welchen Vorerkrankungen sollten aus gesundheitlichen und
epidemiologischen Gründen eine vierte Impfung erhalten? Welcher Zeitpunkt
wäre dafür am besten geeignet? Und [2][mit welchem Impfstoff sollte
geboostert] werden?
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides forderte die Regierungen der
Mitgliedstaaten auf, sofort für alle ab 60 und für alle anderen
schutzbedürftigen Personen eine zweite Booster-Impfung anzubieten. „Es gibt
keine Zeit zu verlieren“, betonte sie. Angesichts zunehmender Fallzahlen
und Krankenhauseinweisungen mit Beginn der Sommermonate fordere sie „jeden
auf, sich so schnell wie möglich impfen und boostern zu lassen“.
## Lauterbach begrüßt Impfempfehlung
[3][Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach] bezeichnete die
Impf-Empfehlung für Menschen über 60 Jahren im WDR als „sehr gut“. Zu ein…
zweiten Booster-Impfung auch für Jüngere sagte der SPD-Politiker: „Bei den
Jüngeren, die aber viele Kontakte haben, oder die zum Beispiel viele
Kontakte haben, würde ich persönlich in Absprache mit dem behandelnden Arzt
über die vierte Impfung sprechen. Ich bin selbst auch zum vierten Mal
geimpft.“
Eine israelische Studie zu Viertimpfungen und Omikron-Ansteckungen bei
Menschen in Pflegeheimen ergab kürzlich eine Impfeffektivität von 64 bis 67
Prozent bezogen auf den Schutz vor Krankenhauseinweisung. Bezogen auf
Todesfälle betrage sie 72 Prozent, bilanzierten die Autoren im Journal
„Jama Internal Medicine“. Von moderatem Schutz sprechen sie, wenn man rein
auf Ansteckungen blickt: Hier wurden laut der Publikation nur 34 Prozent
gegen Omikron erreicht.
Einbezogen wurden Daten zu knapp 44.000 Menschen, von denen ein Teil
vierfach und ein Teil dreifach geimpft war. „Die vierten Impfungen
reduzieren Krankenhausaufenthalte und Todesfälle – sie sind Lebensretter“,
sagte die Mit-Autorin der Studie, Chitam Muhsen, der „Times of Israel“.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz rät älteren Menschen, vor weiteren
Impfungen mit ihrem Arzt zu sprechen. „Denn hier ist nicht nur das Alter
entscheidend. Vielmehr müssen Vorerkrankungen, individuelle Risiken und der
Immunstatus in den Blick genommen werden“, erklärte Vorstand Eugen Brysch.
Er gibt zudem zu bedenken, dass niemand wisse, welche Virusvarianten im
Herbst vorherrschend sein werden. Deshalb seien angepasste Impfstoffe von
großer Bedeutung.
12 Jul 2022
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