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# taz.de -- Maßnahmen in der Coronapandemie: Corona-Bürgertests für drei Euro
> Lauterbach verteidigt die neuen Regelungen gegen Kritik. Die kostenlosen
> Test hätten hohe Kosten verursacht und es habe zu viel Missbrauch
> gegeben.
Bild: Findet die Zuzahlung für die Tests richtig: Gesundheitsminister Karl Lau…
Berlin taz/dpa | Die Vorstellung des Evaluationsberichts zur Wirkung der
[1][Coronaschutzmaßnahmen] und deren Reformbedürftigkeit durch den
Sachverständigenrat wird erst am Freitag erfolgen. Doch schon ab dem
heutigen Donnerstag gelten neue Regeln, [2][etwa für die
Coronaschnelltests]. Diese kosten Menschen, die nicht die Kriterien für
weiterhin kostenlose Tests erfüllen, ab sofort drei Euro.
Für diese Regelung hat es im [3][Vorfeld viel Kritik gegeben].
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verteidigt die nun nicht
mehr kostenlosen Tests: „Die Tests sind wertvoll, sie sind wichtig“, sagte
Lauterbach im ZDF-Morgenmagazin. Die Kosten für die Tests seien aber für
die Steuerzahler*innen zu hoch.
Außerdem gebe es zu viel Missbrauch mit Coronatestzentren. „Es gibt immer
die Möglichkeit des Betrugs“, räumte Lauterbach ein. Allerdings müssten die
Teststellen nun dokumentieren, weshalb ein Test durchgeführt wurde. Über
Stichproben sei es dann möglich, dies nachzuprüfen und so Missbrauch
vorzubeugen.
## Lauterbach setzt nicht stark auf das Expert*innenpapier
Kostenlose Tests sind nun nur noch für Risikogruppen und andere
Ausnahmefälle vorgesehen. Darunter fallen etwa Menschen, die in
Pflegeeinrichtungen leben und Menschen mit Behinderung. Für Tests etwa für
Familienfeiern, Konzerte oder Treffen mit Menschen ab 60 muss die Zuzahlung
gezahlt werden. Wer einen solchen Test will, muss dann auch unterschreiben,
dass er zu diesem Zweck gemacht wird. In Deutschland wurden nach früheren
Angaben an die kommerziellen Betreiber*innen der Teststationen bereits
10,5 Milliarden Euro ausgezahlt. Ermittler*innen gehen dabei von einer
Betrugssumme von mindestens einer Milliarde bis hin zu 1,5 Milliarden Euro
aus.
Eine Umfrage des Meinungsinstituts YouGov zufolge finden 47 Prozent der
Deutschen drei Euro für einen Test angemessen, 43 Prozent finden das zu
teuer. 10 Prozent machten keine Angabe.
Lauterbach dämpfte auch die Erwartungen an das Gutachten des
Sachverständigenrats zu den bisherigen Coronaschutzmaßnahmen. Dies sei „nur
ein weiterer Baustein“ und keine Blaupause für die Maßnahmen, die
Bundesregierung für den Herbst beschließen will, wenn nochmals mit deutlich
steigenden Infektionszahlen zu rechnen ist. Dazu zähle er neben der neuen
Testverordnung auch eine Impfkampagne für die verschiedenen verfügbaren
Impfstoffe und Medikamente. Neue, auf die Omikron-Variante angepasste
Impfstoffe „könnten sich verschieben in den späteren Herbst“, sagte
Lauterbach. Auch die statistische Erfassung der Coronapatient*innen
in den Krankenhäusern solle verbessert werden.
Die Coronazahlen sind zuletzt wieder gestiegen. Das Robert Koch-Institut
(RKI) gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag mit 668,6 an.
Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner*innen
und Woche bei 646,3 gelegen. Allerdings liefert die Inzidenz kein
vollständiges Bild der Infektionslage. Expert*innen gehen von einer
Untererfassung der Zahlen aus, weil nur positive PCR-Tests in der Statistik
zählen und nicht alle einen PCR-Test machen.
30 Jun 2022
## LINKS
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