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# taz.de -- Langsamer Wandel im Umgang mit Tieren: Tradition ist das Übel
> Jagdhunde werden an lebenden Füchsen trainiert. Problematisch finden die
> Beteiligten das nicht. Natürlich nicht! Es ist immer dieselbe
> Abwehrreaktion.
Bild: In freier Wildbahn ziemlich niedlich: Fuchs
Tradition ist eines der größten Übel für den Tierschutz: „Das haben wir
schon immer so gemacht“, schlägt erst einmal jedes sachliche Argument.
So wollen manche Sauenhalter:innen ihre Tiere gern weiter
[1][bewegungsunfähig in Kastenständen] halten, damit sie die Ferkel nicht
zerdrücken, anstatt ihnen mehr Platz zu geben;
Vielseitigkeitsreiter:innen beharren darauf, ihre Pferde über
Hindernisse in eine für sie [2][uneinsehbare Tiefe springen] zu lassen,
obwohl das Verletzungsrisiko hoch ist; und in vielen Landespolizeien würden
Hundeführer:innen [3][das Verbot von schmerzenden Stachelhalsbändern]
in der Hundeausbildung gern noch einmal diskutieren.
Gesellschaftlicher Wandel ist langsam. Tierschützer:innen müssen
Missstände wieder und wieder öffentlich machen, bis Politik und
Gesellschaft darauf reagieren. Und wie all die Landwirt:innen,
[4][Reiter:innen und] Polizeihundeführer:innen vor ihnen zeigen
auch die Betreiber:innen der Schliefanlagen den gleichen Abwehrreflex:
Tierschutzprobleme existieren hier nicht! Gründe gibt es für das Vorgehen
immer – und seien es wirtschaftliche.
Dabei braucht es nicht viel Vorstellungskraft, wie das wohl ist für den
Fuchs, wenn er von Hunden durch einen künstlich angelegten Bau getrieben
wird. Selbst wenn die Anlage so gebaut ist, dass Hund und Fuchs keinen
Körperkontakt haben, ist es doch das Ziel, dass der Hund den Fuchs aus dem
Bau bellt, also in großen Stress versetzt. Zusätzlich stochert von oben ein
Mensch mit einem Stock herum. Entziehen kann sich der Fuchs dieser
Situation nicht.
## Es gibt Alternativen
Doch braucht es wirklich einen lebendigen Fuchs oder reicht sein Geruch?
Was spricht dagegen, junge Jagdhunde von erfahrenen Tieren lernen zu
lassen? Es gibt Alternativen und mit denen muss sich die Jägerschaft
dringend auseinandersetzen, ebenso der Gesetzgeber. Bis das endlich
passiert, schauen Tierschützer:innen ganz genau hin – auch mit
versteckter Kamera.
13 Jul 2022
## LINKS
[1] /Bundesratsbeschluss-zu-Schweinekaefigen/!5698088
[2] /Falsche-Ehrung-fuer-Pferdesportlerin/!5835780
[3] /Neue-Regeln-auch-fuer-Polizeihunde/!5832846
[4] /Debatte-ueber-Tierwohl-im-Pferdesport/!5833664
## AUTOREN
Andrea Maestro
## TAGS
Tierschutz
Tradition
Fuchs
Jagd
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Tierschutz
Schwerpunkt Stadtland
Grüne Niedersachsen
Jagd
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