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# taz.de -- Prozess um Schüsse auf Polizisten bei Kusel: Angeklagter weist Sch…
> Im Prozess um zwei getötete Polizisten beschuldigt der Angeklagte den
> mutmaßlichen Komplizen. Dessen Verteidiger nennt die Darstellung
> „vorhersehbar“.
Bild: Der Hauptangeklagte (r.) spricht mit seinem Anwalt im Landgericht Kaisers…
Kaiserslautern dpa | Im Mordprozess [1][um tödliche Schüsse auf zwei
Polizisten] in der Pfalz hat der angeklagte 39-Jährige seinen mutmaßlichen
Komplizen für den Tod eines der Opfer verantwortlich gemacht. Sein Mandant
habe bei dem Vorfall Ende Januar Schüsse gehört und sei „perplex“ gewesen,
sagte der Verteidiger des Mannes am Dienstag in einer Erklärung zum
Prozessauftakt im Landgericht Kaiserslautern.
Sein Mandant habe zwar danach auch geschossen – aber „nur, um zu erreichen,
dass nicht weiter auf ihn geschossen wird“, sagte der Verteidiger und
schilderte eine Art Notwehrlage. Der 39-Jährige habe bei der
unübersichtlichen nächtlichen Situation Mündungsfeuer gesehen und in diese
Richtung gefeuert. Nach dem Vorfall bei Kusel habe er sich im Saarland den
Behörden stellen wollen, er habe aber zuvor mit seiner Frau sprechen wollen
– so sei ihm ein Spezialeinsatzkommando (SEK) zuvorgekommen und habe ihn
festgenommen.
Der Verteidiger des [2][33 Jahre alten Komplizen] wies die Darstellung als
unzutreffend und „vorhersehbar“ zurück. Es sei so gewesen, wie sein Mandant
bei der Vernehmung geschildert habe. Nach etwa einer Stunde vertagte das
Gericht den Prozess auf Montag (27. Juni 2022, 9 Uhr).
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen vor, eine 24 Jahre alte
Polizistin und ihren 29 Jahre alten Kollegen bei einer nächtlichen
Verkehrskontrolle mit mehreren Gewehrschüssen getötet haben, um
Jagdwilderei zu verdecken. Dazu wirft die Anklagebehörde dem Mann zwei
Morde vor, „aus Habgier und um eine Straftat zu verdecken“.
Dem zweiten Mann wirft die Justiz unter anderem versuchte Strafvereitelung
vor – er habe beim Spurenverwischen geholfen. Zudem werden beide der
gemeinschaftlichen nächtlichen Jagdwilderei beschuldigt. Die beiden
Verdächtigen flohen der Justiz zufolge und wurden wenige Stunden später im
Saarland festgenommen.
Das Verbrechen sorgte bundesweit für Entsetzen. Bis zum 9. September sind
14 Termine geplant, geladen sind viele Experten und Zeugen.
21 Jun 2022
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