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# taz.de -- BER vor neuer Belastungsprobe: Viel Hoffnung, keine Garantie
> Die Flughafengesellschaft geht von einem gute Ferienstart nächste Woche
> aus. Wenn nicht Corona zu viele Mitarbeiter ausfallen lässt.
Bild: Zahlreiche neue Automaten zur Gepäckaufgabe im Terminal 1 sollen die Abl…
Berlin taz | Das ist bitter. Knapp eine Stunde hat sich Flughafenchefin
[1][Aletta von Massenbach] in einer Pressekonferenz bemüht, darzustellen,
dass man zwar alles versuche, den Ferienstart nächste Woche am BER so
reibungsfrei wie möglich zu gestalten, dass aber die [2][stark gestiegenen
Coronazahlen], die Mitarbeiter ausfallen lassen, eine große Unwägbarkeit
darstellten. Aber weil das keine knackige Nachricht ist, kommt nach eben
dieser Stunde aus den Reihen der Journalisten die Nachfrage: „Können Sie
garantieren, dass…?“ Nein, kann von Massenbach nicht und will sie auch
nicht – weil sich eben bei einer in Berlin am Donnerstag bei 423 liegenen
Inzidenz nichts garantieren lässt.
Rund 80.000 Passagiere erwartet von Massenbach für Freitag, den Tag, den
die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg, kurz FBB, als ersten starken
Tag der Ferien betrachtet. Was ihr Hoffnung macht, dass es nicht wieder zu
teils chaotischen Szenen wie in den vergangenen Herbstferien kommt, sind
die bisherigen Zahlen: Pfingsten waren es am bisher stärksten Tag des
Jahres bereits 77.000 Passagiere, die aus FBB-Sicht gut bewältigt wurden.
Viel mehr soll das also auch zum Auftakt der sechswöchigen Sommerferien in
Berlin und Brandenburg nicht sein, für die von Massenbach insgesamt drei
Millionen Passagiere erwartet, was zwei Millionen weniger wären als im
letzten Vor-Corona-Jahr 2019. Auch in Spitzenzeiten über den Tag – also
morgens bei Abflügen, spätnachmittags und abends bei Ankünften – habe es
bislang „nicht so ausgesehen, dass wir sagen: Wir sind beunruhigt“.
Von Massenbach verweist dazu auch auf neue Möglichkeiten zur Gepäckaufgabe
als „wesentliche Erleichterungen“ – das reine Einchecken soll sowieso
möglichst vorab online erfolgen. Wie zuvor im schlichteren Terminal 2
stehen dafür nun auch im Terminal 1 zahlreiche Automaten, laut FBB exakt
119.
Dabei scannen die Passagiere ihre Bordkarten selbst, wiegen ihr Gepäck,
binden das dann ausgeworfene Etikett daran, wuchten Koffer und Taschen dann
am Schalter auf ein Laufband und bekommen dann eine Quittung ausgedruckt.
Da dieses Vorgehen noch nicht jedem und jeder geläufig ist, sollen
ausreichend FBB-Mitarbeiter bereit stehen, Fragen zu beantworten und zu
helfen.
Mit Blick auf die [3][Sicherheitskontrollen] – die nicht in der Hand der
FBB liege – ist es aus von Massenbachs Sicht auch an den Passagieren
selbst, für einen zügigen Ablauf zu sorgen: Wenn alle nicht erst bei der
Durchleuchtung anfangen würden, ihre Taschen nach Problematischem
durchzusehen, gehe es schneller.
Die Initiative der Bundesregierung, türkische Fachkräfte für die Arbeit auf
dem Flughafen-Vorfeld zügig ins Land zu holen, begrüßte von Massenbach.
Sie mochte auch nicht die Kritik unterstützen, diese Initiative komme zu
spät. „Die Frage ist vielmehr: Hat sich die Branche früh genug auf den
Sommer vorbereitet?“ Das sei aber schwerer geworden: „Die Menschen buchen
nicht mehr so früh wie früher, als man an Weihnachten zusammen saß und den
Sommerurlaub plante.“
Womit die Branche nicht gerechnet habe: Dass die Corona-Zahlen wieder so
hochgehen würden. Was eben der Grund ist, warum die FBB-Chefin bei aller
Hoffnung auf einen guten Ferienstart sagt: „Eine Garantie kann ich Ihnen
nicht geben.“
30 Jun 2022
## LINKS
[1] https://corporate.berlin-airport.de/content/dam/corporate/de/unternehmen-pr…
[2] https://www.berlin.de/corona/lagebericht/
[3] https://www.bundespolizei.de/Web/DE/01Sicher-auf-Reisen/01Mit-dem-Flugzeug/…
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Ferien
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