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# taz.de -- Trans- und Queerfeindlichkeit: Die Mär vom Kinderschutz
> Trans- und queerfeindliche Organisationen tarnen sich gerne mit der Sorge
> um Kinder. Dabei ignorieren sie die wirklichen Probleme, die diese haben.
Bild: Happy Pride, Kids!
Trans- und queerfeindliche Strömungen lieben es, ihre regressive Agenda als
Sorge um Kinder und Jugendliche zu tarnen. Dabei ist die Mär vom
Kinderschutz ein alter, stinkender Schuh, der ständig herumgereicht wird:
Von der „Demo für alle“ und AfD bis hin zu „GenderkritikerInnen“, die …
selbst als feministisch verorten. In Deutschland empören sich
Springer-AutorInnen über öffentlich-rechtliche Beiträge für Kinder über
queeres und trans Leben, in Texas sollen Drag Shows verboten werden, wenn
Minderjährige im Raum sind. Wer Minderjährige wirklich schützen will, muss
dabei gar keine gefährlichen Mythen verbreiten, denn die Liste tatsächlich
vorhandener Probleme ist lang.
Was ist mit …
… heteronormativer Frühsexualisierung, bei der Erwachsene irgendwelche
Kinder im Krabbelalter zu Liebespaaren erklären?
… [1][den durch Mobbing und andere Formen] von Gewalt erzwungenen
Geschlechterpräsentationen, welche die Möglichkeit des Selbstausdrucks von
Kindern schmerzhaft einschränken?
… Kindern, deren lesbische Mütter juristische Hürden überbrücken müssen,…
die selben Rechte wie andere Eltern zu erlangen?
… Kindern, die durch fahrlässiges Verhalten ihrer Eltern schwer erkranken
und zum Teil sogar sterben, obwohl es durch eine Impfung vermeidbar gewesen
wäre?
… Kindern, [2][die während einer Pandemie] ungeschützt auf Massenprotesten
mitgenommen werden?
… chronisch kranken Kindern, die in den letzten zwei Jahren wegen Corona
nicht am öffentlichen Leben teilnehmen konnten?
… Kindern, deren Eltern aufgrund von mangelndem Infektionsschutz auf der
Arbeit an Corona gestorben sind?
… Kindern in den ersten Reihen [3][von Anti-Abtreibungsdemos], die nicht
nur mit fundamentalistischer Propaganda gegen Selbstbestimmung
indoktriniert werden, sondern auch als Schutzschilder gegen feministischen
Protest missbraucht werden?
… Kindern auf der Flucht, die von ihren Familien getrennt werden? Und
menschenunwürdig unterkommen?
… Kindern, die ihre Eltern aufgrund rechten Terrors verlieren – obwohl die
Behörden solche Anschläge hätten verhindern können?
… Kindern in armen Familien, die von niedrigen Hartz-4-Sätzen und
-Sanktionen genau so getroffen werden wie ihre Eltern?
… Kindern, deren Väter keinen Unterhalt zahlen und sie deshalb entweder
weniger Zeit mit ihren alleinerziehenden, überarbeiteten Müttern verbringen
oder arm aufwachsen?
Es sind nicht die reaktionären Vertreter_innen der Anti-„Genderideologie“,
die sich für das Wohl dieser Kinder einsetzen. Die Queers aus meinem Umfeld
– auch jene ohne eigene Kinder – hingegen schon. [4][In dem Sinne: Happy
Pride], Kids, wir stehen auch dann hinter euch, wenn eure eigene Familie es
nicht tut!
16 Jun 2022
## LINKS
[1] /Debatte-Gewalt-an-Schulen/!5569063
[2] /Psychologin-ueber-Kinder-in-der-Pandemie/!5846688
[3] /Abtreibungsgegnerinnen-in-Berlin/!5802335
[4] /Nichts-zu-feiern-im-Pride-Month/!5779497
## AUTOREN
Hengameh Yaghoobifarah
## TAGS
Kolumne Habibitus
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