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# taz.de -- Homöopathie-Weiterbildung gestrichen: Ärztetag streicht Globuli-K…
> Die jährliche Versammlung der Bundesärztekammer hat „Homöopathie“ aus …
> Weiterbildungsordnung gestrichen. Konkret ändert das aber erst mal
> nichts.
Bild: Einen wissenschaftlichen Beweis für die Wirkung, fernab des Placebo-Effe…
Berlin taz | Die Homöopathie in Deutschland hat es nun ein wenig schwerer.
Der Deutsche Ärztetag in Bremen hat mit überwiegender Mehrheit beschlossen,
die Weiterbildung „Homöopathie“ aus der Muster-Weiterbildungsordnung (MWBO)
der Bundesärztekammer zu streichen.
Allerdings: Für die Weiterbildung heißt das nichts, denn das ist Sache der
17 Landesärztekammern in Deutschland. Ärzt*innen, die die Zusatzbezeichnung
bereits tragen, dürfen das weiterhin.
Bundesgesundheitsminister [1][Karl Lauterbach (SPD)] befürwortet die
Streichung. „Gute Medizin steht auf dem Boden der Wissenschaft. Für
Homöopathie gibt es dort keinen Platz“, schrieb er auf Twitter. Lauterbach
hatte sich auch schon früher gegen Homöopathie als Behandlungsmethode
ausgesprochen, da sie nicht über den Placebo-Effekt hinaus wirkt.
Bisher stand die Homöopathie in der MWBO direkt hinter der
Zusatzweiterbildung „Handchirurgie“ und vor der „Immunologie“. In den
Weiterbildungsordnungen von fünf Kammern ist das auch noch so:
Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Thüringen und Westfalen-Lippe.
## Klage blieb ohne Erfolg
Die Landeskammern bestimmen über die ärztliche Weiterbildung und die
Vorschriften dafür. Die MWBO der Bundesärztekammer ist aber als Empfehlung
zu verstehen. Der Deutsche Ärztetag, die jährliche Hauptversammlung der
Bundesärztekammer, kann darüber nicht entscheiden.
In den vergangenen Jahren hatten sich mehrere Landärztekammern dazu
entschlossen, die Homöopathie als Weiterbildung zu streichen. Als erste
2019 die Kammer in Bremen. Die Ärzt*innen begründeten das damit, dass
Homöopathie nicht über den Placebo-Effekt hinaus wirkt.
Gegen die Streichung der [2][Landeskammer Bremen] gab es schon eine
rechtliche Klage, die aber letztlich das Bundesverwaltungsgericht in diesem
Januar ablehnte. Die Zusatzweiterbildung zu streichen, greift nicht in die
Berufsfreiheit von Ärzten ein, die die Weiterbildung bereits erfolgreich
absolviert haben, urteilte das Gericht. Denn die dürfen ihre
Zusatzbezeichnung weiter tragen.
Laut dem Zentralverein homöopathischer Ärzte können das rund 7.000
Ärzt*innen in Deutschland. Die Vorsitzende des Vereins, Michaela
Geiger, verkündete nach der Abstimmung beim Deutschen Ärztetag, die
homöopathischen Ärzt*innen seien erstaunt über die Ablehnung.
Aber es dürfte sie nicht überrascht haben, es passt zur aktuellen
Entwicklung. In Bremen hat die [3][Kassenärztliche Vereinigung] im
vergangenen März die Homöopathie-Verträge mit den Krankenkassen gekündigt.
Die erstatten homöopathische Leistungen nun nicht mehr.
27 May 2022
## LINKS
[1] https://twitter.com/Karl_Lauterbach/status/1529789645818630145
[2] /Globuli-vor-Gericht/!5833549
[3] /Homoeopathie-in-Bremen/!5839160
## AUTOREN
David Muschenich
## TAGS
Bundesärztekammer
Gesundheitspolitik
Homöopathie
Ärztekammer
Karl Lauterbach
GNS
Schwerpunkt Stadtland
Dokumentation
Homöopathie
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