# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Offenbar Sturm auf Stahlwerk | |
> Russische Truppen sollen Medienberichten zufolge mit der Erstürmung des | |
> belagerten Stahlwerks in Mariupol begonnen haben. CDU-Chef Merz trifft | |
> Selenski in Kiew. | |
Bild: Schwarzer Rauch über dem Stahlwerk in Mariupol, 2. Mai | |
## Borrell: Sanktionen betreffen Ölindustrie und weitere Banken | |
Die neuen EU-Sanktionen gegen Russland werden nach Angaben des | |
Außenbeauftragten Josep Borrell die Ölindustrie betreffen und weitere | |
Banken des Landes. Zudem richteten sich die Strafmaßnahmen gegen | |
Verantwortliche für Desinformation, teilt Borrell in einem Tweet mit. Der | |
Vorschlag der EU-Kommission für das mittlerweile sechste Sanktionspaket | |
gegen Russland werde den 27 Mitgliedstaaten zur Zustimmung vorgelegt. (rtr) | |
## Merz trifft Selenski in Kiew | |
Bei seinem Besuch in Kiew hat der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz am | |
Dienstag den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski getroffen. Beide | |
hätten gut eine Stunde lang miteinander geredet, teilte ein Merz-Sprecher | |
auf Twitter mit. „Das Gespräch war atmosphärisch und inhaltlich | |
außergewöhnlich gut.“ Über die Inhalte werde der CDU-Vorsitzende zunächst | |
mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reden. Während des Besuchs wurde am | |
Nachmittag in Kiew Luftalarm gegeben, wie ein dpa-Reporter berichtete. Das | |
sei der erste Alarm seit dreieinhalb Tagen gewesen. (dpa) | |
## Kubicki an Melnyk: „Scholz ist keine Wurst“ | |
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki hat den ukrainischen Botschafter | |
Andrij Melnyk wegen dessen Attacke auf Bundeskanzler Olaf Scholz | |
kritisiert. „Olaf Scholz ist keine Wurst, er ist der Kanzler der | |
Bundesrepublik Deutschland“, sagte der stellvertretende FDP-Vorsitzende der | |
Deutschen Presse-Agentur in Berlin und forderte: „Dies gilt es zu | |
respektieren.“ | |
Melnyk hatte Scholz zuvor eine „beleidigte Leberwurst“ genannt. Er | |
reagierte damit auf die Aussage des Kanzlers, dass eine Reise nach Kiew für | |
ihn wegen der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch | |
die ukrainische Seite vor wenigen Wochen nicht in Frage komme. „Das steht | |
der Sache im Weg“, sagte Scholz am Montag in der ZDF-Sendung „Was nun?“. | |
„Das kann man nicht machen.“ (dpa) | |
## Ukrainische Medien: Sturm auf Stahlwerk hat begonnen | |
In der heftig umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol haben russische | |
Truppen Medienberichten zufolge mit der Erstürmung des belagerten | |
[1][Stahlwerks Asowstal] begonnen. „Die ganze Nacht haben sie uns aus der | |
Luft bombardiert (…) und jetzt wird Asowstal gestürmt“, zitierte etwa die | |
Zeitung Ukrajinska Prawda am Dienstag den Vizekommandeur des ukrainischen | |
Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar. Bei den jüngsten russischen Angriffen | |
seien auch zwei Zivilisten getötet worden, sagte Palamar demnach. | |
Von russischer Seite gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Die | |
staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldete jedoch unter Berufung auf | |
einen Sprecher des Verteidigungsministeriums, auf dem Werksgelände | |
verschanzte Asow-Kämpfer hätten eine Feuerpause genutzt, um an ihre | |
Schießpositionen zurückzukehren. Diese würden nun mit Artillerie und aus | |
der Luft attackiert. | |
Auf dem Werksgelände sollen neben ukrainischen Kämpfern auch noch rund 200 | |
Zivilisten festsitzen. Am Wochenende waren zwar mit internationaler Hilfe | |
mehr als 120 Menschen gerettet worden. Eine weitere geplante | |
Evakuierungsaktion am Montag scheiterte jedoch. Mariupol war kurz nach | |
Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar belagert und in den | |
vergangenen Tagen weitgehend von russischen Truppen eingenommen worden. | |
(dpa) | |
## Putin unterzeichnet Dekret für Vergeltungssanktionen | |
Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret für wirtschaftliche | |
Vergeltungssanktionen gegen den Westen unterzeichnet. Der Erlass sei eine | |
Reaktion auf „unfreundliche Handlungen bestimmter ausländischer Staaten und | |
internationaler Organisationen“, teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Dem | |
Dekret zufolge verbietet Russland die Ausfuhr von Produkten und Rohstoffen | |
an Personen und Organisationen, gegen die es Sanktionen verhängt hat. Es | |
verbietet auch Geschäfte mit ausländischen Personen und Unternehmen, die | |
von Russlands Vergeltungssanktionen betroffen sind, und erlaubt es | |
russischen Geschäftspartnern, Verpflichtungen ihnen gegenüber zu | |
verweigern. Details wurden nicht genannt. Die Regierung hat den Angaben | |
zufolge nun zehn Tage Zeit, um eine Sanktionsliste mit Namen betroffener | |
Personen und Unternehmen zu erstellen. (rtr) | |
## Krieg zentrales Thema auf Kabinettsklausur | |
Unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine ist das Bundeskabinett am | |
Dienstag auf Schloss Meseberg nördlich von Berlin zu einer zweitägigen | |
Klausur zusammengekommen. Man werde über die wichtigen Fragen sprechen, | |
„die uns alle umtreiben“, sagte Kanzler Olaf Scholz (SPD) in einem kurzen | |
Statement vor Beginn der Beratungen. | |
Ganz oben auf der Tagesordnung stehen bei den Beratungen im Gästehaus der | |
Bundesregierung der Ukrainekrieg und seine Folgen. Hierzu kamen am Dienstag | |
die Regierungschefinnen Schwedens und Finnlands, Magdalena Andersson und | |
Sanna Marin, als Gäste zu der Klausur dazu. Beide Länder erwägen im Zuge | |
der Krise einen Nato-Beitritt. Sie seien enge Verbündete und enge Partner | |
in der Europäischen Union, sagte Scholz. „Deshalb ist es ganz, ganz | |
wichtig, dass wir hier miteinander uns gerade über die Sicherheitsfragen | |
unterhalten, die für Europa, für diese Länder, aber auch für uns wichtig | |
sind.“ (dpa) | |
## Merz grüßt via Twitter aus dem Zug Richtung Kiew | |
CDU-Chef Friedrich Merz grüßt via Twitter aus dem Zug in Richtung | |
ukrainische Hauptstadt Kiew: „Eine Nacht im Schlafwagen auf dem Weg nach | |
#Kyiw – wir haben eine interessante Reise vor uns und bis jetzt kann ich | |
nur sagen: Alles sicher, alles gut und die ukrainischen Behörden äußerst | |
kooperativ, sehr angenehme Menschen“, sagt der deutsche Oppositionsführer, | |
bei Tageslicht in seinem Abteil sitzend. „Es ist schön, in diesem Land zu | |
sein.“ (rtr) | |
## Russland meldet Beschuss eines Logistikzentrums in Odessa | |
Russland hat nach eigenen Angaben ein Logistikzentrum für aus dem Westen | |
gelieferte Waffen auf einem Militärflugplatz in der Nähe der | |
[2][ukrainischen Hafenstadt Odessa] mit Raketen beschossen. Hangars mit | |
unbemannten Bayraktar TB2-Drohnen sowie Raketenwaffen und Munition aus den | |
USA und europäischen Ländern seien zerstört worden, teilt das russische | |
Verteidigungsministerium mit. Am Montagabend hatten die Behörden von Odessa | |
mitgeteilt, dass es bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt am | |
Schwarzen Meer Tote und Verletzte gegeben habe. (rtr) | |
## Ungarn bekräftigt Ablehnung des Embargos | |
Ungarn bekräftigt seine Ablehnung von Sanktionen gegen die russische Öl- | |
und Gasindustrie. Die Regierung in Budapest werde keinen Strafmaßnahmen | |
zustimmen, die russische Öl- und Gaslieferungen nach Ungarn unmöglich | |
machten, sagt Außenminister Peter Szijjarto bei einem Besuch in Kasachstan. | |
Es gebe keine alternativen Versorgungswege für die Druschba-Pipeline, über | |
die Ungarn rund 65 Prozent seines Öls erhalte. Die auch als „Erdölleitung | |
Freundschaft“ bekannte Pipeline gabelt sich in Belarus und bringt | |
russisches Öl sowohl unter anderem nach Ungarn als auch ins | |
brandenburgische Schwedt. Ungarns wiedergewählter Ministerpräsident Viktor | |
Orbán hat sich wiederholt gegen ein Öl- und Gasembargo gegen Russland | |
ausgesprochen. Auch Szijjarto hatte diese Position bereits zuvor öffentlich | |
vertreten. (rtr) | |
## 🐾 Der Kanzler im ZDF-Interview: Merz rettet Scholz | |
Scholz gelingt es, seine Ukrainepolitik langsam besser zu erklären. Merz | |
hingegen verwechselt Kiew mit Lüdenscheid – und Krieg mit Wahlkampf. Den | |
Kommentar von taz-Redakteur Stefan Reinecke lesen Sie [3][hier]. (taz) | |
## Italien will Unabhängigkeit von russischem Gas bis Mitte 2024 | |
Italien strebt Umweltminister Roberto Cingolani zufolge bis Mitte 2024 eine | |
vollständige Unabhängigkeit von russischem Gas an. „Wir sollten bis zur | |
zweiten Hälfte 2024 autonom sein, wir könnten ohne Importe von russischem | |
Gas auskommen“, sagt er der Zeitung La Repubblica. Der Minister hatte sich | |
erst kürzlich zu den Planungen geäußert und erklärt, sein Land werde bis | |
Ende 2023 fast vollständig unabhängig von Gaslieferungen aus Russland sein. | |
Derzeit bezieht Italien rund 40 Prozent seines Gasbedarfs aus Russland. Zu | |
dem von Russland vorgeschlagenen umstrittenen Rubel-Bezahlsystem für | |
Gasimporte sagt Cingolani, die EU-Kommission müsse klare und unzweideutige | |
Entscheidungen treffen. Es gelte zu verhindern, dass die Verantwortung auf | |
einzelne Regierungen und Energiekonzerne abgewälzt werde. (rtr) | |
## USA: Russland plant in Ost-Ukraine Annexionen | |
Russland plant nach Einschätzung der USA noch im Mai eine Annexion großer | |
Teile des Ostens der Ukraine und eine Anerkennung der südukrainischen Stadt | |
Cherson als unabhängige Republik. Das von den USA erwartete Vorgehen | |
entstamme „direkt dem Taktikhandbuch des Kremls“, sagte Michael Carpenter, | |
der US-Botschafter bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit | |
in Europa (OSZE), am Montag. Die USA und ihre Verbündeten würden solche | |
Schritte aber nicht anerkennen, erklärte er. | |
Die USA und andere hätten Informationen, wonach Moskau „Scheinreferenden“ | |
in den sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk plane, mit denen die | |
Territorien an Russland angegliedert würden. Es gebe zudem Hinweise, dass | |
Russland in Cherson eine Abstimmung über eine Unabhängigkeit organisieren | |
werde. Mit solchen Referenden versuche der Kreml möglicherweise, seinem | |
Vorgehen einen demokratischen Anstrich zu geben, sagte Carpenter. Den | |
Informationen zufolge könnten die Abstimmungen bereits Mitte Mai erfolgen. | |
Solche gefälschten Abstimmungen würden aber nicht als rechtmäßig angesehen | |
werden, erklärte der US-Botschafter bei der OSZE. (ap) | |
## 🐾 Waffenlieferungen an die Ukraine: In deutschem Interesse | |
Deutschland hat mit seiner Russlandpolitik Schiffbruch erlitten. Mit den | |
Waffenlieferungen an die Ukraine kann Berlin wieder Vertrauen aufbauen. Den | |
Gastkommentar von Tobias Fella, Referent für Sicherheitspolitik am Institut | |
für internationale Politik und Wirtschaft Haus Rissen in Hamburg, lesen Sie | |
[4][hier]. | |
## Boris Johnson hält Rede vor ukrainischem Parlament | |
Der britische Premierminister Boris Johnson will am (heutigen) Dienstag per | |
Videoschalte eine Rede vor dem ukrainischen Parlament halten. Nach Angaben | |
seines Büros wird er dabei neue Militärhilfe in Höhe von 300 Millionen | |
Pfund (357 Millionen Euro) für das von Russland angegriffene Land | |
ankündigen. Großbritannien hat der Ukraine bereits Rüstungsgüter wie | |
Raketen und Raketenwerfer geliefert. Das neue Paket enthält demnach Gerät | |
für elektronische Kriegsführung, ein Artillerieortungsradar, Ausrüstung zum | |
Blockieren von GPS-Ortung und Tausende Nachtsichtgeräte. | |
In von seinem Büro vorab veröffentlichten Auszügen der Rede spielt Johnson | |
darin auf eine Rede des damaligen Premierministers Winston Churchill | |
während des Zweiten Weltkriegs 1940 an. Damals setzte sich Großbritannien | |
gegen Angriffe von Nazi-Deutschland zur Wehr. Johnson wird demnach sagen, | |
dass die Briten damals solche Einigkeit und Entschlossenheit an den Tag | |
gelegt hätten, „dass wir unsere Zeit der größten Gefahr als unsere beste | |
Stunde in Erinnerung haben“. Nun sei die beste Stunde der Ukraine gekommen, | |
„ein episches Kapitel in Ihrer nationalen Geschichte, an das sich kommende | |
Generationen erinnern und davon erzählen werden“. (ap) | |
## Habeck: Öl-Embargo „sehr wahrscheinlich“ | |
[5][Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck] hat nach einem Treffen der | |
EU-Energieminister in Brüssel ein Öl-Embargo gegen Russland als „sehr | |
wahrscheinlich“ bezeichnet. Morgen werde die EU-Kommission Vorschläge für | |
ein sechstes Sanktionspaket vorlegen, sagte Habeck am Montagabend in den | |
ARD-Tagesthemen einer redaktionellen Fassung zufolge. „Da wird sicherlich | |
einiges zu Öl drin stehen“, erklärte der Minister. Er sei zuversichtlich, | |
dass es gelingen werde, „auch widerspenstige Staaten zur Zustimmung zu | |
bewegen“. Ein Embargo werde zu einem Anstieg der globalen Ölpreise führen, | |
sagte Habeck weiter. Man müsse sehr aufpassen, dass der russische Präsident | |
Wladimir Putin nicht „mit weniger Importen trotzdem mehr Einnahmen hat“. | |
(rtr) | |
## 🐾 Sabotageakte in Russland: Mysteriöse Explosionen | |
Saboteure zielen auf russische Infrastruktur, um die Mobilisierung zu | |
schwächen. Menschen in Russland fürchten weitere Anschläge. Den Bericht von | |
taz-Korrespondent Bernhard Clasen lesen Sie [6][hier]. (taz) | |
## Melnyk: Scholz spielt „beleidigte Leberwurst“ | |
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat das vorläufige Nein von | |
Bundeskanzler Olaf Scholz zu einer Kiew-Reise scharf kritisiert. „Eine | |
beleidigte Leberwurst zu spielen, klingt nicht sehr staatsmännisch“, sagte | |
Melnyk der Deutschen Presse-Agentur. „Es geht um den brutalsten | |
Vernichtungskrieg seit dem Nazi-Überfall auf die Ukraine, es ist kein | |
Kindergarten.“ | |
Scholz hatte am Montagabend im ZDF gesagt, die Ausladung von | |
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch die Ukraine stehe seiner | |
Reise im Weg. Steinmeier wollte Mitte April eigentlich zusammen mit den | |
Staatschefs von Polen, Lettland, Estland und Litauen nach Kiew fahren, | |
erhielt aber kurzfristig eine Absage. Scholz sagte dazu im ZDF: „Es kann | |
nicht funktionieren, dass man von einem Land, das so viel militärische | |
Hilfe, so viel finanzielle Hilfe leistet, das gebraucht wird, wenn es um | |
die Sicherheitsgarantien geht, die für die Zeit der Ukraine in der Zukunft | |
wichtig sind, dass man dann sagt, der Präsident kann aber nicht kommen.“ | |
(dpa) | |
## FDP-Generalsekretär: Sanktionen gegen Schröder prüfen | |
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat sich dafür ausgesprochen, | |
Sanktionen gegen Altkanzler Gerhard Schröder wegen dessen Verbindungen nach | |
Russland zu erwägen. „Wer über personenbezogene Sanktionen spricht, der | |
muss auch über Gerhard Schröder sprechen“, sagte Djir-Sarai dem | |
Nachrichtenportal t-online. „Wir wollen ja jene Gruppen treffen, die | |
Profiteure des Systems Putin sind. Und deshalb ist es nur folgerichtig, zu | |
prüfen, wie wesentlich Schröder für dieses System ist.“ Daraus müsse man | |
dann die Konsequenzen ziehen. | |
Schröder steht massiv in der Kritik, weil er sich trotz des russischen | |
Angriffs auf die Ukraine nicht von seinen Posten für russische | |
Energieunternehmen trennt. In seinem ersten Interview seit Kriegsbeginn in | |
der New York Times hatte er den Krieg zwar als einen Fehler bezeichnet, | |
sich aber nicht vom russischen Präsidenten Wladimir Putin distanziert, mit | |
dem er seit Jahren befreundet ist. (dpa) | |
## Neue Sanktionsrunde: Borrell erwartet Öl-Embargo | |
Der Außenbeauftragte der Europäischen Union (EU), Josep Borrell, erwartet | |
bei der anstehenden Sanktionsrunde des Staatenbundes ein [7][Öl-Embargo | |
gegen Russland]. Er hoffe, dass die EU in der Lage sein werde, Russlands | |
Energieexporte deutlich zu begrenzen, sagt Borrell. Bisher gebe es noch | |
keine Einigung zwischen allen Mitgliedern. „Ich bin jedoch zuversichtlich, | |
dass zumindest in Bezug auf die Ölimporte bis zur nächsten Ratssitzung eine | |
Einigung möglich sein wird.“ Die EU-Kommission wird am Mittwoch Vorschläge | |
für ein sechstes Sanktionspaket vorlegen. (rtr) | |
## Über eine Million Menschen nach Russland gebracht | |
Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind nach Angaben des | |
russischen Verteidigungsministeriums fast 200.000 Kinder und 1,1 Millionen | |
Erwachsene aus der Ukraine nach Russland gebracht worden. Sie seien auf | |
eigenen Wunsch evakuiert worden, teilt das Ministerium mit. Die Ukraine | |
sagt, die Regierung in Moskau habe seit Beginn des Krieges am 24. Februar | |
Tausende von Menschen gewaltsam nach Russland verschleppt. (rtr) | |
## Baerbock droht Putin mit Anklage in Den Haag | |
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock droht einer Zeitung zufolge dem | |
russischen Präsidenten Wladimir Putin mit einer [8][Anklage vor dem | |
Kriegsverbrechertribunal in Den Haag]. „Der russische Präsident bricht auf | |
brutalste Art und Weise mit dem internationalen Recht und mit dem | |
humanitären Völkerrecht“, sagt sie der Rheinischen Post einem Vorabbericht | |
zufolge. „Man bombardiert keine Mütter, Väter, Kinder, Alte oder Kranke.“ | |
Wer dies tue, begehe schwerste Kriegsverbrechen. „Diese Verbrechen müssen | |
zur Anklage gebracht werden.“ (rtr) | |
## Selenski verurteilt Lawrows Hitler-Aussagen | |
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski verurteilt die [9][Äußerung | |
des russischen Außenministers Sergej Lawrow], Adolf Hitler habe jüdische | |
Wurzeln gehabt. „Mir fehlen die Worte… Niemand hat ein Dementi oder eine | |
Rechtfertigung aus Moskau gehört. Alles, was wir von dort hören, ist | |
Schweigen (…) Das bedeutet, dass die russische Führung alle Lektionen des | |
Zweiten Weltkriegs vergessen hat“, sagt Selenski, der Jude ist, in seiner | |
täglichen Videobotschaft. „Oder vielleicht haben sie diese Lektionen nie | |
gelernt.“ Von der russischen Vertretung lag zunächst keine Stellungnahme | |
vor. (rtr) | |
3 May 2022 | |
## LINKS | |
[1] /Evakuierungen-aus-Mariupol/!5851779 | |
[2] /Krieg-in-der-Ukraine/!5846427 | |
[3] /Der-Kanzler-im-ZDF-Interview/!5851886 | |
[4] /Waffenlieferungen-an-die-Ukraine/!5844607 | |
[5] /Lieferkettenprobleme-deutscher-Firmen/!5844633 | |
[6] /Sabotageakte-in-Russland/!5844653 | |
[7] /Neue-Sanktionen-gegen-Russland/!5851777 | |
[8] /Chefanklaeger-von-Nuernberger-Prozessen/!5849428 | |
[9] /Lawrow-vergleicht-Selenski-mit-Hitler/!5844652 | |
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