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# taz.de -- Nach Konflikt auf dem Tempelberg: Raketen aus und auf Gaza
> Auf eine Rakete aus Gaza antwortet Israel mit Bomben. Es ist die jüngste
> Eskalation seit den vier Anschlägen in Israel der letzten Wochen.
Bild: Eine Explosion im südlichen Gazastreifen, ausgelöst durch den israelisc…
Gaza/Tel Aviv/Berlin dpa/taz | Als Reaktion auf eine am Montag aus dem
Gazastreifen auf das israelische Grenzgebiet abgefeuerte Rakete, die von
der Raketenabwehr Iron Dome („Eisenkuppel“) abgefangen wurde, hat Israel in
der Nacht zum Dienstag ein Ziel im Gazastreifen beschossen. Die Luftwaffe
habe eine Werkstätte zur Waffenherstellung der im Gazastreifen herrschenden
islamistischen Hamas zerstört, teilte die israelische Armee mit. Der
Raketenangriff auf Gaza war der erste seit Jahresbeginn.
Bisher hat sich keine Organisation zum Abschuss der Rakete bekannt. Doch
Israel sieht die Hamas als verantwortlich für alle Angriffe aus dem
Gazastreifen. Die militante Gruppe wird von Israel, den USA und der EU als
Terrororganisation eingestuft.
Ein Hamas-Sprecher sagte, der Luftangriff Israels im Gazastreifen sei
„fehlgeschlagen“. Die Einrichtung sei leer gewesen und es sei niemand
verletzt worden. Er sprach von einem „misslungenen Versuch, das
palästinensische Volk vom Widerstand gegen die Besatzung und von der
Verteidigung Jerusalems und der Al-Aksa-Moschee abzuhalten“.
Die aus Gaza abgeschossene Rakete steht wohl in Zusammenhang mit den
[1][Spannungen auf dem Tempelberg] der vergangenen Tage: Israelische
Sicherheitskräfte waren in die Al-Aksa-Moschee eingedrungen, Palästinenser
warfen Steine, es gab zahlreiche Verletzte. Außerdem hatten Palästinenser
versucht, jüdische Gläubige daran zu hindern, das Gelände zu betreten.
Vereinbart ist, dass Juden die Anlage nur zu festgeschriebenen Zeiten
besuchen, dort aber nicht beten dürfen.
## Muslime und Juden erheben Ansprüche auf den Tempelberg
Der Tempelberg, auf dem die Al-Aksa-Moschee steht, wird von der jordanisch
kontrollierten Waqf-Behörde Jerusalem verwaltet. Seit dem
[2][Friedensvertrag zwischen Jordanien und Israel im Jahr 1994] erkennt
Israel Jordaniens „historische Rolle“ beim Schutz des Tempelbergs an.
Palästinenser werfen Israel vor, es wolle Rechte gläubiger Juden auf der
heiligen Stätte ausweiten, indem es die außerplanmäßigen Besuche der
Gläubigen und ihre Gebete dort zulasse. [3][Jordaniens König Abdullah
spricht von] einer „Provokation“, die den „historischen und rechtlichen
Status Quo“ verletze.
Der Ort ist für Juden und Muslime heilig: Juden glauben, dass dort die
Tempel Salomons und Herodes' standen. Viele Muslime glauben dagegen, dass
der Prophet Muhammad von der „Höhle der Seelen“ aus, die heute unter der
Al-Aksa-Moschee liegt, in den Himmel aufgestiegen ist.
Die Geschosse aus und auf Gaza wecken schlechte Erinnerungen: Im
vergangenen Jahr hatte die Hamas ebenfalls Raketen auf Jerusalem gefeuert.
Die islamistische Gruppe bezeichnete den Angriff damals ebenso als eine
Reaktion auf Israels Vorgehen auf dem Tempelberg und im Jerusalemer Viertel
[4][Scheich Dscharrah]. Israel bombardierte daraufhin Gaza. Während des
[5][elftägigen Konflikts] wurden im Gazastreifen 255 Menschen getötet und
14 in Israel.
19 Apr 2022
## LINKS
[1] /Viele-Verletzte-in-Jerusalem/!5848894
[2] http://www.kinghussein.gov.jo/w-declaration.html
[3] https://www.jordantimes.com/news/local/king-says-illegal-provocative-measur…
[4] /Israel-Palaestina-Konflikt/!5834884
[5] /Nach-dem-Gazakrieg/!5769691
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Gaza
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