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# taz.de -- Neue Bundesfamilienministerin Lisa Paus: Natürlich qualifiziert
> Es heißt, Lisa Paus fehle die Expertise. Aber sie ist ein politischer
> Profi – und kennt sich in Finanzfragen aus, die für das Ressort wichtig
> sind.
Bild: Lisa Paus mit ihrer Ernennungsurkunde im Schloß Bellevue
Steuerentlastung und Wirecard waren bisher ihre Schwerpunktthemen. Nun
kommt auf Elisabeth „Lisa“ Paus eine neue Position zu – das der
Bundesfamilienministerin.
Nach dem Rücktritt von Anne Spiegel erklärten die Grünen [1][am 14. April],
die ehemalige finanzpolitische Sprecherin als Nachfolgerin zu besetzen. Am
Montag bekam Paus von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ihre
Ernennungsurkunde überreicht – nun ist sie offiziell im Amt. Aber die
Skepsis, die ihr entgegenschlägt, war bereits bei der Verkündung sehr groß.
Die Kommentare der User:innen auf Twitter reichten von Paus’ begrenzter
Expertise im Bereich Familienpolitik, ihrer [2][Kritik an Scholz als
Oppositionelle] bis hin zu ihrer Dauer des Studiums und, besonders
geschmackvoll, ihrer Optik. Eine Userin schrieb, dass Spiegel durch eine
„linke, alleinerziehende, schlecht gelaunte Feministin“ ausgetauscht und
dass Paus für Trennungskinder „eine Katastrophe“ sei. Ein anderer Nutzer
suggeriert, dass Paus aufgrund ihres Geschlechts und ihrer
Flügelzugehörigkeit gewählt wurde und dass es wieder „nicht nach
Qualifikation“ ginge.
In der Tat konzentrierte sich Paus bisher verstärkt auf Finanzthemen. Auch
bei der Kindergrundsicherung, an deren Konzept sie mitgewirkt hat, handelt
es sich in erster Linie um ein Finanzthema. Aber ist sie deshalb ungeeignet
für die Position? Im Gegenteil.
## Lisa Paus passt zum Ministerium
Das Thema, das die Menschengruppen des Ministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend vereint, ist Geld. Immer mehr Senior:innen in
Deutschland sind [3][von Armut bedroht]; der [4][Gender-Pay-Gap] ist nach
wie vor groß. Das Modell der Kindergrundsicherung sieht vor, je nach Land
entweder eine einkommensunabhängige Leistung oder eine bedingungslose
Kindergrundsicherung einzuführen, um finanzielle Nachteile von Kindern aus
einkommensschwachen Familien abzufedern.
Außerdem ist Paus ein politischer Profi. Sie war ab 1997 Mitglied des
Berliner Landesvorstands und arbeitet seit 2009 als Abgeordnete im
Bundestag. Sie weiß, wie der Alltag im Parlament funktioniert. Sie weiß
auch, wie man Konzepte entwirft und in den Koalitionsvertrag einbringt.
Vielleicht schafft sie es ja auch, ihre Vorschläge umzusetzen. Lassen wir
sie also doch erst mal ihre Arbeit machen. Und dann schauen wir weiter.
25 Apr 2022
## LINKS
[1] /Lisa-Paus-ist-neue-Familienministerin/!5848873
[2] /Gruene-Finanzpolitikerin-ueber-Wirecard/!5704880
[3] /Deutlicher-Anstieg-von-Armut-seit-2005/!5717905
[4] /Bezahlung-von-Kita-Erzieherinnen/!5849596
## AUTOREN
Shoko Bethke
## TAGS
Lisa Paus
Familienministerium
Anne Spiegel
Kindergrundsicherung
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