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# taz.de -- Causa Gil Ofarim: Kleinlaut abgetaucht
> Gil Ofarim ist der Verleumdung angeklagt. Um den Schaden nicht noch
> wachsen zu lassen, sollte er sich freiwillig der Öffentlichkeit stellen.
Bild: Wird sich vor Gericht erklären müssen: der Sänger Gil Ofarim
Ausweislich polizeilich äußerst sensibler Ermittlungen und soweit es
deshalb gewusst werden kann, hat der Musiker Gil Ofarim fälschlich
behauptet, in einem Leipziger Hotel aus antijüdischen Gründen schlecht
behandelt worden zu sein. Strittig ist nach Lage der Recherchen, ob der
39-jährige Mann beim Check-in einen offen sichtbaren Davidstern – Zeichen
des Jüdischen – trug und deshalb [1][böse vom Hotelpersonal gedisst] worden
war.
So weit, so trostlos: Es liegt der Verdacht nahe, dass Ofarim die
Empfindsamkeit der meisten Deutschen antisemitischen Vorfällen gegegenüber
ausnutzte, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Gut jedenfalls, dass die
polizeiliche Aufklärung ebendies belegen kann: Gil Ofarim ist der Sohn
eines in den 60er Jahren auch in der Bundesrepublik berühmten Musikers –
des Israelis Abi Ofarim, seinerzeit Teil des auch global beliebten
Weltmusikduos mit seiner damaligen Frau Esther.
Er könnte nun erklären, wie sich die Szene in der sächsischen Metropole aus
seiner Sicht abgespielt hat. Aber er schweigt. Er hat sich zurückgezogen.
Das wird er nicht lange durchhalten können, denn die Staatsanwaltschaft
Leipzig hat ihn [2][wegen Verleumdung unschuldiger
Hotelmitarbeiter*innen angeklagt].
Die künstlerische Vita des Musikers legt leider nahe, dass es sich bei
Ofarim um einen Künstler handelt, der um eine echte Karriere ringt und der
offenbar aufgrund seines professionellen Ungenügens auch nicht davor
zurückschreckte, sich aufmerksamkeitsökonomisch einen Vorteil zu
verschaffen, also Antisemitismus zu behaupten, ohne dass es sich um einen
solchen Fall handelt.
Was er zu verantworten hat, ist, dass die Fülle echter [3][antijüdischer
Aktionen im Alltag von Juden und Jüdinnen] in Deutschland weggewischt
werden kann: Muss ja nicht so gewesen sein! – wie in den sozialen Medien
vielfach gehämt wird. Wie vor Jahren bei Gina-Lisa Lohfink: Sie war so
wenig Opfer sexualisierter Gewalt wie jetzt Gil Ofarim eins von
Antisemitismus ist. Er möge sich erklären, rasch und detailliert!
4 Apr 2022
## LINKS
[1] /Interne-Ermittlung-im-Fall-Gil-Ofarim/!5811607
[2] /Falsche-Verdaechtigung-und-Verleumdung/!5845591
[3] /Alltaeglicher-Judenhass/!5801720
## AUTOREN
Jan Feddersen
## TAGS
Antisemitismus
Justiz
Leipzig
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Antisemitismus-Vorwurf
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