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# taz.de -- Spannungen in Südafrika: Protest gegen Xenophobie verboten
> Südafrika verbietet eine Demonstration zum Schutz von Immigranten am
> Menschenrechtstag. Damit knickt die Polizei vor Einschüchterungen ein.
Bild: Polizeikräfte patrouillieren an Silvester 2022, Johannesburg
Johannesburg taz | In Südafrika steigen erneut die [1][Spannungen zwischen
Einheimischen und Immigranten] aus anderen afrikanischen Ländern. Jüngster
Anlass ist ein Protestmarsch, den die Migrantenvereinigung KAAX (Kopanang
Africans Against Xenophobia) an Südafrikas Menschenrechtstag am Montag
geplant hatte. Die Demonstration wurde am Freitag von der Johannesburger
Polizeibehörde verboten.
Grund war, dass die ausländerfeindliche südafrikanische Kampagnengruppe
„Operation Dudula“ Einschüchterungsbotschaften in Umlauf gebracht hatte,
die „illegalen“ Migranten, die am KAAX-Protest teilnehmen würden, Gewalt
androhten und die Organisation insgesamt bedrohten.
Die Demonstration sei ordnungsgemäß angemeldet worden und habe alle
Vorgaben erfüllt, so KAAX. Aber die Polizei habe sie trotzdem nicht
zugelassen. „Es ist kristallklar, dass die Polizei einfach nicht ihren Job
machen will. Sie gibt der Erpressung durch Operation Dudula nach und
verletzt in aller Öffentlichkeit die Rechte von KAAX und von allen, die an
dem Marsch teilnehmen wollen“, erklärte die Organisation und forderte die
Polizei auf, das Gesetz einzuhalten und die Demonstration zuzulassen.
Der Protestmarsch ist nun für den 26. März neu angesetzt. „Wir rufen
dringend alle, die eine inklusive, tolerante, gleiche und gerechtere
Gesellschaft wollen, dazu auf, sich uns anzuschließen, um Diversität zu
feiern, Gleichheit zu verteidigen und für Gerechtigkeit für alle zu
kämpfen“, erklärte KAAX.
## Armut wegen Covid
„Operation Dudula“ – „Rauswerfen“ auf isiZulu – ist der Name einer
Kampagne, die in den vergangenen Wochen in den Johannesburger Townships
Soweto und Alexandra entstanden ist und sich dafür einsetzt, die
Armenviertel zu „säubern“ und dafür als Erstes [2][alle
nichtsüdafrikanischen Afrikaner] zu entfernen.
Vor dem Hintergrund der beispiellos [3][tiefen Wirtschaftskrise, die
Südafrika] infolge der Covid-19-Pandemie erfasst und zahlreiche Menschen in
tiefe Armut gestürzt hat, zielt sie vor allem auf mutmaßliche „illegale“
Migranten, die Südafrikanern die wenigen bezahlten Jobs wegnähmen.
Südafrika ist nach Angaben der Weltbank das Land mit der größten sozialen
Ungleichheit der Welt. Im Februar hatte die Regierung von Präsident Cyril
Ramaphosa bei der Vorstellung des nächsten Staatshaushaltes auf Südafrikas
steigende Schuldenlast parallel zu steigender Armut und Arbeitslosigkeit
hingewiesen.
21 Mar 2022
## LINKS
[1] /Toedliche-Uebergriffe-in-Suedafrika/!5625032
[2] /Auslaenderfeindliche-Morde-in-Suedafrika/!5623757
[3] /Omikron-Variante-in-Suedafrika/!5814731
## AUTOREN
Akani Chauke
## TAGS
Südafrika
Xenophobie
Protest
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Südafrika
Schwerpunkt Coronavirus
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