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# taz.de -- Integrationsgipfel für Ukrainer*innen: Es sind zuerst Geflüchtete
> Die Integrationsbemühungen sind sinnvoll. Aber es ist jetzt nicht die
> Aufgabe von Ukrainer*innen, den deutschen Fachkräftemangel zu beheben.
Bild: Facharbeitermangel: Die Ukrainer:innen sollen's richten
Das war’s mit dem Fachkräftemangel. Problem gelöst. Mehr als 280.000
Menschen sind [1][aus der Ukraine bislang nach Deutschland gekommen], und
innerhalb nur weniger Tage nach Ausbruch der Kriegshandlungen listete die
Webseite „Job Aid Ukraine“ mehrere Tausend Stellenangebote für Geflüchtet…
Es ist bizarr, wie [2][erwartungsvoll manch eine*r in Wirtschaft und
Politik auf die Menschen schaut], die vor wenigen Tagen erst alles verloren
haben. Deren Familien mitunter noch im Kriegsgebiet ausharren oder an der
Front kämpfen. Diese Menschen brauchen gerade Unterstützung, weil sie vor
einem Krieg geflohen sind, und nicht, weil sie der deutschen Wirtschaft
nützen.
Wie es weitergeht, ist noch ungewiss. Viele hoffen darauf, bald nach Hause
zurückkehren zu können. Sie jetzt schon als künftige Fachkräfte fest
einzuplanen, ist also nicht nur aus Gründen der Moral, sondern auch ganz
pragmatisch nicht sinnvoll. Trotzdem ist es richtig, dass
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sich jetzt schon bei einem sogenannten
Integrationsgipfel am Mittwoch mit Vertreter*innen von Gewerkschaften
und Arbeitgebern trifft, um über die Arbeitsmarktintegration dieser
Menschen zu sprechen.
Es ist absehbar, dass viele für längere Zeit nicht in die Ukraine
zurückkehren werden können. Für diese Menschen braucht es dann die ganze
Bandbreite möglicher Unterstützungsangebote: Integrations- und Sprachkurse.
Kinderbetreuung. Zügige Verfahren zur Anerkennung beruflicher
Qualifikationen.
Wie viele am Ende bleiben werden, kann noch niemand sagen. Das hängt auch
davon ab, wie sich der Krieg in den kommenden Wochen entwickelt. Doch sich
erst dann um diese Dinge zu kümmern, wenn sie dringend gebraucht werden,
wäre zu spät. Denn alles das ist nicht von jetzt auf gleich aus dem Boden
zu stampfen – das kennen Eltern, die in deutschen Großstädten händeringend
nach Kitaplätzen suchen, zur Genüge.
Es ist nicht die Aufgabe ukrainischer Geflüchteter, [3][den deutschen
Fachkräftemangel zu beheben]. Doch es ist die Aufgabe Deutschlands, ihnen
hier einen guten Ort zum Ankommen zu bieten. Dafür braucht es Weitsicht.
31 Mar 2022
## LINKS
[1] /Gefluechtete-aus-der-Ukraine-in-Berlin/!5840448
[2] https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/integrationsgipfel-experte…
[3] /Kriegsfluechtlinge-auf-dem-Arbeitsmarkt/!5840826
## AUTOREN
Dinah Riese
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Geflüchtete Frauen
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