| # taz.de -- Geflüchtete aus der Ukraine in Berlin: Chaotische Ankunft | |
| > Die Verteilung der Menschen aus der Ukraine ist chaotisch. Die | |
| > Flüchtlingshelfer in Berlin werden von der Politik alleine gelassen. | |
| Bild: Freiwillige versuchen in das Chaos etwas Struktur zu bringen am Berliner … | |
| Die chaotische Organisation in Berlin hat in den letzten Wochen viele der | |
| aus [1][der Ukraine hier Ankommenden] schockiert. Dabei sind deren | |
| Bedürfnisse recht übersichtlich, wie man als freiwilliger Helfer an den | |
| Bahnhöfen lernen konnte: Sie brauchen einen [2][Schlafplatz], Essen, eine | |
| SIM-Karte, vor allem aber Sicherheit und eine Perspektive für den Fall, | |
| dass der Krieg ihnen die gewünschte Rückkehr längerfristig unmöglich machen | |
| sollte. | |
| Die Politik sagt ihnen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Die | |
| Helfer haben keine andere Wahl, als ihr zu glauben und dieses Versprechen | |
| weiterzugeben. Die Geflüchteten werden bei Familien oder in wegen der | |
| Pandemie halbleeren Hotels untergebracht. Man vertraut darauf, dass es sich | |
| um eine Übergangslösung handelt, dass nach ein, zwei Wochen klar sein wird, | |
| wie es weitergehen soll. | |
| Jeden Tag gibt es neue, widersprüchliche Informationen. Erst heißt es, man | |
| müsse sich unbedingt offiziell registrieren. Dann ist die Registrierung | |
| plötzlich nicht mehr so wichtig. Und schließlich wird sie gänzlich | |
| unmöglich, weil erst ein Onlinetool zur Terminvergabe entwickelt werden | |
| muss. Nach Tagen steht das Tool zur Verfügung – nur auf Deutsch. Dann wird | |
| klar, dass man Sozialhilfe auch ohne Registrierung bekommen kann – aber wo | |
| genau, weiß keiner. Einige Sozialämter weisen Geflüchtete ab, obwohl sie | |
| zuständig sind. | |
| Die Mitarbeiter dort wissen selbst nicht, was genau zu tun ist. Die | |
| Geflüchteten verbringen ihre ersten Wochen „in Sicherheit“ damit, | |
| stundenlang ergebnislos vor Ämtern zu warten. Inzwischen ist die | |
| Registrierung vollständig abgebrochen. Wieder wird alles anders gemacht, | |
| während die Helfer sich per Hörensagen zusammenreimen müssen, wie es | |
| weitergehen soll. Die Webseiten des Senats sind unbrauchbar. Nur eine | |
| Botschaft an die Geflüchteten scheint klar: Verlasst Berlin, hier ist es | |
| voll. Wohin? Das kann ihnen keiner sagen. | |
| Man setzt sie in Busse irgendwohin, mit [3][unklaren Aussichten]. Täglich | |
| kommen Tausende Menschen in Berlin an. Die letzten Wochen lassen für ihre | |
| Zukunft hier leider nichts Gutes erwarten. | |
| 25 Mar 2022 | |
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| ## AUTOREN | |
| Jakob Wunderwald | |
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