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# taz.de -- Pressefreiheit und Ukrainekrieg: Keine Spur von Reporterin
> Die ukrainische Journalistin Irina Dubtschenko ist seit dem 26. März
> verschwunden. Wurde sie von russischen Militärs entführt?
Bild: Haubitze in Saporischschja: Die Reporterin soll mit Tochter in dem Bezirk…
Die [1][ukrainische Journalistin] Irina Dubtschenko ist offenbar von
russischen Militärs entführt worden. Dies berichtet die im ostukrainischen
Saporischschja tätige Journalistin Eugenia Schalamowa der taz am Telefon.
Dubtschenko, so Schalamowa, sei mit ihrer dreijährigen Tochter von
Saporischschja in das 3.000-Einwohner-Dorf Rosiwka gefahren, das sich im
Bezirk Saporischschja befindet. Ungefährlich war die Fahrt zur Großmutter
nicht, ist doch Rosiwka von russischen Truppen besetzt.
Das letzte Mal, so Schalamowa, habe man telefonischen Kontakt zu Irina
Dubtschenko am 26. März gehabt. Glücklicherweise habe sie noch rechtzeitig
ihre dreijährige Tochter Bekannten geben können, die sie zu ihren Eltern
nach Saporischschja gebracht hätten. Sofort nach dem Verschwinden von
Dubtschenko seien deren Eltern nach Rosiwka gefahren, um ihre Tochter zu
suchen. Dabei seien sie auch in der Kommandantur der russischen
Streitkräfte gewesen. Und der Kommandant habe den Eltern eröffnet, dass man
ihre Tochter nach Donezk gebracht habe, wo man sie wohl vor Gericht stellen
werde.
Dubtschenko, die für die ukrainische Nachrichtenagentur Unian arbeitet,
hatte in dem Haus ihrer Großmutter einen verletzten ukrainischen Soldaten
versteckt. Nachbarn hatten dies offenbar an die Russen verraten, so
Schalamowa. Nun wirft ihr Russland vor, für die ukrainische Seite zu
kämpfen. In einem Videoappell wendet sich die Schwester der Entführten,
Alexandra Dubtschenko, auf der [2][Facebook-Seite von Irina Dubtschenko]
an die Öffentlichkeit mit der Bitte, sich für die Freilassung ihrer
Schwester einzusetzen.
Unterdessen berichtet der [3][Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko],
von weiteren Entführungen. Seit dem 24. Februar, so Klitschko am Dienstag
auf seinem Telegram-Kanal, hätten die Besatzer elf Stadtoberhäupter und
acht weitere Kommunalbeamte entführt. „Der russische Aggressor ist
gekommen, weil er die Ukraine und die Ukrainer vernichten will. Er tötet,
entführt und foltert Zivilisten“, so Klitschko in seinem Telegram-Kanal. Am
heutigen Mittwoch ist in Cherson Serhiy Chudinovich, ein Priester der
[4][orthodoxen Kirche] der Ukraine, der gleichzeitig auch Aktivist und
Freiwilliger ist, von Unbekannten in dem vom russischen Militär besetzten
Cherson von Russen festgenommen worden. Dies berichtet die Ukrajinska
Prawda.
Am Mittwochmorgen hatten ihn Männer, die sich als Polizisten vorstellten,
direkt aus der Kirche entführt. Anschließend hatten die drei Entführer die
Kirche durchsucht, so die Ukrajinska Prawda.
Anfang April ist Irina Dubtschenko von ihren Entführern freigelassen
worden. Dies berichtete mir ihre Schwester Alexandra Dubtschenko.
31 Mar 2022
## LINKS
[1] /NGO-Referent-zur-Lage-in-der-Ukraine/!5838314
[2] https://www.facebook.com/irina.dubchenko
[3] /Interview-mit-Vitali-Klitschko/!5100382
[4] /Russisch-orthodoxe-Kirche-in-Hamburg/!5840116
## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Schwerpunkt Pressefreiheit
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Ukraine
Entführung
Война и мир – дневник
Russland
Schwerpunkt Pressefreiheit
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