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# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Nato verlegt Eingreiftruppe
> Die Nato reagiert auf die Gefahr weiterer Übergriffe Russlands. Das
> Militärbündnis verlegt Truppen entlang seiner östlichen Grenze.
Bild: Zusätzlicher britische Truppen und Militärausrüstung bei ihrer Ankunft…
Brüssel taz | Zur Abschreckung Russlands will die Nato mehrere Einheiten
ihrer schnellen Eingreiftruppe nach Osteuropa verlegen. Dies kündigte
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einem virtuellen Krisengipfel
mit den 30 Staats- und Regierungschefs der Militärallianz am Freitag in
Brüssel an. Wo die Verbände eingesetzt werden, ließ Stoltenberg offen.
Nato-Insider vermuten, dass die Einheiten der „Nato Response Force“ NRF
nach Rumänien geschickt werden sollen. Dort waren ohnehin Manöver geplant.
Es gehe um einige tausend Mann, die zu Wasser, in der Luft und auf dem Land
eingesetzt werden sollen, so Stoltenberg. Sie könnten binnen weniger Tage
kampfbereit sein.
Bereits am Donnerstag hatte die Nato ihre Verteidigungspläne für das
östliche Bündnisgebiet aktiviert – ein ungewöhnlicher Vorgang. Der
Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte bekam damit weitreichende
Befugnisse, er kann Truppen anfordern und verlegen. Die Bereitschaftszeiten
für Soldaten wurden drastisch verkürzt.
Es gehe um eine Vorsichtsmaßnahme, betonte Stoltenberg. Die Nato suche
keinen Konflikt mit Russland und werde sicherstellen, „dass wir nicht eine
noch größere Krise bekommen“. [1][Kremlchef Wladimir Putin] hatte für den
Fall einer Einmischung in den Ukraine-Konflikt „Konsequenzen“ ankündigt,
„die Sie noch nie gesehen haben“.
## Die Nato-Rhetorik ist bedrohlicher geworden
Dies hat im Nato-Hauptquartier in Brüssel für erhebliche Unruhe gesorgt,
denn es war als kaum verhohlene [2][Drohung mit Atomwaffen] gedeutet
worden. Doch die Atlantische Allianz lässt sich nicht einschüchtern – und
verstärkt nun ihre Ostflanke. An der Verstärkung will sich auch Deutschland
beteiligen, wie die Bundesregierung in Berlin bestätigte.
Alle Maßnahmen seien „präventiv, verhältnismäßig und nichteskalierend“,
heißt es in einer am Freitag verabschiedeten Gipfelerklärung. Das
Krisentreffen war auf Wunsch von sieben Verbündeten – Polen, Bulgarien,
Tschechien, die Slowakei und die drei Baltenstaaten – einberufen worden.
Sie sehen durch den Krieg in der Ukraine ihre eigene Sicherheit gefährdet.
Der Bündnisfall wurde allerdings nicht ausgerufen; es ging nur um letztlich
unverbindliche Konsultationen. Die Nato hatte schon vor Beginn des
russischen Angriffs auf die Ukraine erklärt, dass sie das Land nicht
verteidigen werde. Doch mit der Entsendung der Schnellen Eingreiftruppe
könnten die Spannungen in der Region weiter steigen. Die Nato-Rhetorik ist
schon bedrohlicher geworden.
Russland attackiere nicht nur die Ukraine, sondern auch die europäische
Sicherheitsordnung, sagte Stoltenberg. Deshalb sei die Lage sehr ernst.
„Dies ist die schlimmste sicherheitspolitische Krise in Europa seit
Jahrzehnten“, betonte er. Russland müsse den Krieg sofort beenden und sich
zum Dialog bereit erklären.
Ausdrücklich lobte er die ukrainischen Streitkräfte. Sie leisteten tapferen
Widerstand und fügten „dem eindringen-den russischen Militär Schaden zu“,
so der Norweger. Die Ukraine werde von einigen Alliierten weiter mit Waffen
versorgt. Dazu zählten auch Flugabwehrwaffen.
25 Feb 2022
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## AUTOREN
Eric Bonse
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