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# taz.de -- Berlinale-Tipp der Woche: Geschichte von innen
> Das Forum Special „Fiktionsbescheinigung“ ist dieses Jahr
> zurückgewandter. Gerade deswegen bleibt es eine wertvolle Ergänzung des
> Festivals.
Bild: Serpil Turhans „Dilim dönmüyor – Meine Zunge dreht sich nicht“ (D…
Letztes Jahr ergänzte das Sonderprogramm [1][„Fiktionsbescheinigung“] das
Berlinale-Forum und stellte die Frage: Wer findet Einlass in die deutsche
Kulturgeschichte, ins Kino und den Filmkanon, und wer bleibt draußen?
Diesmal gibt es weniger Neuentdeckungen als vielmehr eine Revision einiger
Titel der jüngeren Filmgeschichte, die dem Schaffen von Schwarzen
Regisseur*innen und Regisseur*innen of Color gewidmet ist.
Thomas Arslan durchmisst in „Der schöne Tag“ (2001) das Berlin der frühen
2000er Jahre. Der Film begleitet die junge Schauspielerin Deniz (Serpil
Turhan) durch den Tag und zeigt das Leben der jungen Frau in seiner ganzen
Komplexität. Auch Raoul Peck findet in seinem noch während des Studiums an
der Deutschen Film- und Fernsehakademie entstandenen „Merry Christmas
Deutschland oder Vorlesung zur Geschichtstheorie II“ (1985) zu einer
beeindruckend einfachen Form, die späte Bundesrepublik in ihrer
ideologischen Komplexität zu befragen.
Erfreulicherweise hebt das Programm auch [2][Serpil Turhans] sehr schönen,
doch etwas untergegangenen Abschlussfilm an der HfG Karlsruhe „Dilim
dönmüyor – Meine Zunge dreht sich nicht“ (2013) zurück auf die Leinwand.
Turhan, die nach dem Schauspiel in Filmen wie „Der schöne Tag“ auch selbst
zur Regie fand, reist nach langer Zeit zurück in das kurdische Dorf, aus
dem ihre Familie stammt.
Die „Fiktionsbescheinigung“ ist dieses Jahr zurückgewandter, gerade
deswegen bleibt sie eine wertvolle Ergänzung des Forum-Programms.
11 Feb 2022
## LINKS
[1] https://www.berlinale.de/de/news-themen/news/detail_119375.html
[2] /!366722/
## AUTOREN
Fabian Tietke
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