Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Inzidenz erreicht neuen Höchstwert
> Laut RKI steigt die Sieben-Tage-Inzidenz auf 1400,8. Die politisch
> motivierte Kriminalität gegen Politiker:innen hat einem Bericht
> zufolge drastisch zugenommen.
Bild: Osnabrück: Einige Biontech-Ampullen stehen zum Verimpfen bereit
## Jugendliche in Berlin wegen fehlender Maske zusammengeschlagen
Im Streit um eine fehlende Mund-Nase-Bedeckung ist am Samstagabend eine
17-jährige Jugendliche im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg
krankenhausreif geschlagen worden. Nach ihren Angaben eskalierte der Streit
mit insgesamt sechs Erwachsenen in einer Straßenbahn. Die Männer und Frauen
hätten das Mädchen auf die Maskenpflicht hingewiesen, wie die Polizei am
Sonntag mitteilte.
Nach einer zunächst verbalen Auseinandersetzung sei die Jugendliche
schließlich aus der Gruppe heraus rassistisch beleidigt worden. Als alle
Beteiligten die Bahn verlassen hatten, soll der Streit weiter eskaliert
sein. Die junge Frau wurde demnach festgehalten und mehrfach geschlagen und
getreten. Zudem soll ihr eine der beteiligten Frauen Haare ausgerissen
haben, berichtete die Polizei. Die 17-Jährige musste schließlich in einem
Krankenhaus aufgenommen werden.
Aufgrund eines vom Opfer gedrehten Videos erkannten die alarmierten Beamten
einen der beteiligten Männer aus vorangegangenen Polizeieinsätzen wieder.
Er und zwei weitere Tatverdächtige im Alter zwischen 42 und 51 Jahren
wurden in einer nahegelegenen Kneipe vorläufig festgenommen, bestritten
aber die Tatvorwürfe. Die Männer waren zum Teil betrunken, außerdem fand
die Polizei bei einem von ihnen Betäubungsmittel. Die Ermittlungen zu den
beteiligten Frauen dauern an. (epd)
## BKA: Attacken auf Politiker „demokratiegefährdend“
Die politisch motivierte Kriminalität gegen Politiker:innen hat einem
Bericht zufolge in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. 2021 seien
4458 Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger:innen festgestellt
worden, 2017 seien es lediglich 1527 gewesen, berichtete das Handelsblatt
am Sonntag unter Berufung auf Daten des Bundeskriminalamts (BKA). Die
Zahlen für das vergangene Jahr sind demnach noch vorläufig.
Das BKA führe die Zunahme der Straftaten unter anderem auf
Radikalisierungstendenzen in den sozialen Medien infolge der
Corona-Pandemie zurück, berichtete die Zeitung. Insbesondere das Geschehen
im Messengerdienst Telegram werde mit Sorge betrachtet, erklärte die
Behörde demnach.
„Diese Gesamtentwicklung einschließlich der Straftaten auf der Plattform
Telegram kann durchaus demokratiegefährdend sein, wenn Menschen sich nicht
mehr trauen, ihre Meinung zu äußern oder ein Amt zu übernehmen“, zitierte
das Handelsblatt aus der Stellungnahme des BKA. Diese Entwicklung müsse
durch ein „konsequentes Durchsetzen des Rechtsstaates“ gestoppt und
bekämpft werden.
Deutsche Sicherheitsbehörden stellten vor allem im Rahmen der
Corona-Pandemie auf Telegram Beleidigungen, Bedrohungen und Aufrufe zu
Tötungsdelikten und weiteren schweren Straftaten fest, hieß es dem Bericht
zufolge weiter vom BKA. Betroffen seien insbesondere politische Amts- und
Mandatsträger:innen sowie Personen aus Wissenschaft und Medizin. (afp)
## Lauterbach und Habeck treten auf die Bremse
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Bundesgesundheitsminister Karl
Lauterbach (SPD) warnen vor einer [1][schnellen Lockerung] der
Corona-Beschränkungen. „Natürlich brauchen wir eine Öffnungsperspektive,
aber die Lockerungen müssen zum richtigen Zeitpunkt kommen“, sagte der
Grünen-Politiker Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online/Print:
Montag). „Noch ist die Omikron-Welle nicht gebrochen.“
Lauterbach sagte der Bild am Sonntag, mit gezielten Maßnahmen und Boostern
sei es gelungen, Alte und Vorerkrankte zu schützen. „Wenn wir aber jetzt zu
früh lockern, stellen wir unseren eigenen Erfolg unnötig infrage und
riskieren neue, gefährliche Infektionen und eine Verlängerung der Welle.
Das, was wir in Wochen aufgebaut haben, können wir so in Tagen verspielen“,
warnte er. (epd)
## Australien öffnet Grenzen für Tourismus
[2][Australien] will seine Grenzen für internationale Touristen bald wieder
öffnen. Wie der australische Ministerpräsident Scott Morrison ankündigt,
sei die Wiedereröffnung nicht weit entfernt und könnte noch vor Ostern
möglich sein. Morrison will das Thema in der kommenden Woche im Parlament
diskutieren. Auch Innenministerin Karen Andrews sagte in einem TV-Interview
am Sonntag, dass die Regierung einer Entscheidung zur Grenzöffnung sehr nah
sei. (rtr)
## Neuseelands Nationalfeiertag: Gedenken nur online
Die Ausbreitung der Omikron-Variante in Neuseeland hat dazu geführt, dass
alle Gedenkfeiern anlässlich des Nationalfeiertages am 6. Februar in diesem
Jahr nur online stattfinden können. Mit dem „Waitangi Day“ gedenkt das Land
der Unterzeichnung eines Vertrags zwischen Maori und Vertretern der
britischen Krone im Jahre 1840, der auch als Gründungsdokument Neuseelands
gilt. Bei ihrer Ansprache anlässlich des Feiertages rief
Ministerpräsidentin Jacinda Ardern zum Impfen und zu mehr Zusammenhalt auf.
Aus den Daten des Gesundheitsministeriums geht hervor, dass die
Infektionszahlen in dem bisher weitgehend Coronavirus-freien Land im Moment
steigen. 93 Prozent der Neuseeländer über zwölf Jahren sind zweifach
geimpft, 49 Prozent haben bereits eine Booster-Impfung erhalten. (rtr)
## RKI meldet 133.173 Neuinfektionen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 133.173 Positiv-Tests binnen 24
Stunden. Das sind 14.203 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche, als
118.970 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite
Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen neuen Höchstwert von 1400,8
verglichen mit 1388,0 am Vortag. 41 Menschen starben im Zusammenhang mit
dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf
118.717. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 11 Millionen
Corona-Tests positiv aus. (rtr)
## Mehrheit der Deutschen wünscht Lockerungen
Eine Mehrheit der Deutschen spricht sich für Lockerungen aus. Einem
Vorabbericht der Bild am Sonntag zufolge hat dies eine repräsentative
Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes INSA (1002 Befragte) ergeben.
Demnach sind 49 Prozent für Lockerungen, 44 Prozent sind dagegen. Nach dem
Sinn einzelner Maßnahmen befragt, nannten 53 Prozent die 2G-Regeln im
Einzelhandel nicht sinnvoll, 42 Prozent der Befragten sprachen sich dafür
aus. Kontaktbeschränkungen für Geimpfte würden 66 Prozent abschaffen und 27
Prozent beibehalten. 2G-Plus in der Gastronomie finden 49 Prozent nicht
mehr sinnvoll, 47 Prozent halten die Maßnahme weiterhin für gerechtfertigt.
Deutliche Unterstützung gibt es für die Maskenpflicht in Bussen und Zügen
(71 Prozent), im Einzelhandel (65 Prozent) und in den Schulen (58 Prozent).
Auch die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte finden 64 Prozent sinnvoll.
(rtr)
6 Feb 2022
## LINKS
[1] /Coronapolitik-bei-Omikron/!5829799
[2] /Australien/!t5008720
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Karl Lauterbach
Robert Habeck
Australien
Verbeamtung
IG
Lesestück Recherche und Reportage
Schwerpunkt Coronavirus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Berlins neue Schulsenatorin Busse (SPD): „Ich soll etwas bewegen“
Das Aussetzen der Präsenzpflicht sei richtig gewesen, sagt Astrid-Sabine
Busse – und erzählt, warum sie den Senatorinnen-Job nicht ablehnen konnte.
Corona und Impfpflicht: Impfung oder Lockdown
Bei der Impfpflicht geht es nicht um Gewissensfragen, sondern um die Lösung
für ein Problem. Nur durch Impfungen sind die Krankenhäuser zu entlasten.
Anthroposophisches Krankenhaus Havelhöhe: Alternativer Umgang mit Corona
Ein schwurbelnder Chef und Tricksereien bei der Impfpflicht: eine
taz-Recherche in der Klinik Havelhöhe in Berlin.
Nachrichten in der Coronakrise: Wird es mit Novavax besser?
Hausärzte warten auf den Novavax-Impfstoff. Die Deutsche Krebshilfe
erwartet mehr Todesfälle, wenn sich die Versorgung wegen der Pandemie
verschlechtert.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.