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# taz.de -- Pause bei den Autobahnblockaden: Aktivisten trauern um Polizisten
> „Der Aufstand der letzten Generation“ blockiert seit Tagen Straßen. Nach
> dem gewaltsamen Tod von zwei Polizeibeamt:innen in Kusel pausiert
> er.
Bild: Machen Pause aus Respekt. AktivistInnen vom „Aufstand der letzten Gener…
Berlin taz | [1][Seit über einer Wochen] blockieren sie bundesweit Straßen.
Sie – das sind die Umweltaktivist:innen des „Aufstands der letzten
Generation“. „Essen retten. Leben retten.“ So lautet die Forderung auf
ihren Bannern. Die neue Bundesregierung soll ein Essen-Retten-Gesetz
verabschieden und damit so schnell wie möglich gegen
Lebensmittelverschwendung vorgehen. Solange wollten die Aktivist:innen
Autobahnen und Bundesstraßen blockieren. Nun haben sie die Aktionen
unterbrochen. Aber das hat weder mit einem Erfolg noch mit einem Misserfolg
ihres Protests zu tun. Es ist ein Zeichen des Respekts und der Solidarität
nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizist:innen in Kusel.
Zuletzt haben die Aktivist:innen fast täglich Autobahnzufahrten in
Berlin, aber auch in Stuttgart und Hamburg blockiert. Auch am Montag
setzten sich wieder um die 50 Menschen mit Transparenten auf die
Fahrbahnen, verursachten Staus, bis die Polizei sie von der Straße zerrte.
In Berlin wurden über 30 Menschen vorläufig festgenommen.
Die Blockaden sind friedlich, provozieren jedoch. Auf Twitter kursieren
Videos, in denen Polizist:innen versuchen, die Demonstrierenden von den
Straßen zu zerren. Aufgebrachte Autofahrer:innen steigen aus und
schreien die Aktivist:innen an, reißen ihnen die Plakate aus den
Händen. „Wenn Lifestyle-Linke auf die Arbeiterklasse treffen“, kommentiert
ein User. Vor einigen Tagen schlug ein Autofahrer einer Aktivistin ins
Gesicht.
Jetzt haben die Aktivist:innen eine Pause der Blockaden angekündigt.
„Wir haben beschlossen, ab heute für ein paar Tage zu pausieren“, erklärte
Pressesprecherin Carla Hinrichs am Dienstag. Der Grund: „Der Aufstand der
letzten Generation“ trauert um die Polizeitoten von Montag. In der Nähe der
pfälzischen Kleinstadt Kusel waren am Morgen [2][zwei Polizist:innen
erschossen worden]. Angesichts dieser Nachricht wollten sie erstmal ihre
Solidarität mit allen Betroffenen und Angehörigen bekunden, so Hinrichs.
Sie trauerten mit ihnen.
## Ein Kampf gegen Gewalt
„Wir wollen Sicherheit für jede und jeden in unserem Land – ob sie Uniform
tragen oder nicht“, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag. Und
weiter: „Wir respektieren die Notwendigkeit öffentlicher Ordnung. Die
aktuelle fossile Ordnung ist jedoch keine Ordnung, sie ist Chaos. Das
aktuelle Weiter-So führt uns in große soziale Unruhe.“
Ihr Kampf gegen Treibhausgasemissionen und gegen Zerstörung des Lebens sei
ein Kampf gegen Gewalt. Die Aktivist:innen verweisen auf die 182
Menschen, die bei der Flutkatastophe im vergangenen Sommer in
Rheinland-Pfalz und NRW ums Leben kamen. Dürren, Ernteverluste und
Lebensmittelverschwendung würden auch weiterhin Gewalt und Konflikte
erzeugen. „Diese Gewalt macht uns Angst“, schreiben sie.
Gerade weil sie weitere Gewalt und Konflikte verhindern möchten, setzten
sich die Aktivist:innen mit Plakaten auf die Straße, sorgten täglich
für Polizeieinsätze und Auseinandersetzungen mit Autofahrer:innen auf
dem Weg zur Arbeit.
Wie sie jetzt weitermachen, wollen sie in den nächsten Tagen bekannt geben.
Es ist davon auszugehen, dass sie die Blockaden wieder aufnehmen.
1 Feb 2022
## LINKS
[1] /Klimaprotest-in-Berlin/!5830036
[2] /Schuesse-auf-zwei-Polizeibeamte/!5829404
## AUTOREN
Ruth Lang Fuentes
## TAGS
Polizei
Autobahn
Protest
Lebensmittelverschwendung
Ziviler Ungehorsam
Schwerpunkt Klimawandel
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Ermittlungen
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Schwerpunkt Klimawandel
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