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# taz.de -- Kohlekonzern unter Druck: Mini-Investor mischt RWE auf
> Der aktivistische Aktionär Enkraft attackiert RWE: Der Umbau zu
> Erneuerbaren sei zu langsam. Jetzt wehrt sich der Aufsichtsratschef.
Bild: Am besten an den Staat, findet Investor Enkraft: Braunkohlekraftwerk Neur…
Berlin taz | Er hält weniger als 1 Prozent der Anteile an RWE, Deutschlands
größtem Stromerzeuger. Dennoch sorgt der [1][„aktivistische“ Investor]
Benedikt Kormaier derzeit mit seiner Investmentfirma Enkraft für Wirbel bei
RWE. Der Konzern will grün werden: 50 Milliarden Euro sollen dafür bis 2030
in erneuerbare Energien fließen, RWE soll bis 2040 CO2-neutral sein.
Nicht schnell genug, findet Kormaier. RWE solle seine Tagebaue und
Kohlekraftwerke, die zu den größten CO2-Emittenten Deutschlands gehören,
abspalten. Eine rein auf erneuerbare Energien fokussierte RWE werde
deutlich höher bewertet als der alte Kohlekonzern, meint der Investor.
Erst vor Kurzem attackierte Kormaier Vorstand und Aufsichtsrat erneut, weil
sie die Umwandlung des Konzerns nicht schnell und transparent genug
vorantrieben.
Nachdem dieses Schreiben an die Öffentlichkeit gelangte, antwortete
RWE-Aufsichtsratschef Werner Brandt nun gereizt – und wieder über die
Medien: „Ich weise Ihre Einschätzung entschieden zurück, dass der
Aufsichtsrat sich primär auf formale Aspekte seiner Funktion beschränke“,
schrieb Brandt. Die Unternehmensstrategie stehe im Fokus der
Aufsichtsratstätigkeit, betonte Brandt in einem Reuters vorliegenden Brief
eine Selbstverständlichkeit.
## Kaum Expertise im Aufsichtsrat
Enkraft hatte verlangt, dass sich die Konzernstrategie „Growing Green“ auch
im Aufsichtsrat widerspiegeln solle. Dass das Kontrollgremium in diesem
Bereich „kaum über entsprechende Expertise“ verfüge, „halten wir für
absurd“, so Kormaier. Tatsächlich sitzen im Aufsichtsrat [2][keine
VertreterInnen mit klarer Erneuerbaren-Expertise].
Auch der Vorstand kommt bei Kormaier nicht gut weg. Die RWE-Bosse schienen
sich „noch mit vorgeschobenen und nicht wirklich überzeugenden Argumenten
für einen Verbleib der Kohleaktivitäten bei RWE einzusetzen“, sagt der
Investor.
Seine Vorstellung: Der Staat solle den klimaschädlichen Teil von RWE
übernehmen. „Am Ende“, so Kormaier, „könnten Bund und Länder direkt od…
über eine Stiftung die Kontrolle über die Restaktivitäten und die
Renaturierungen übernehmen und damit Versorgung sichern, aber auch den
Fahrplan der Einstellung der Kohleverstromung kontrollieren.“
17 Feb 2022
## LINKS
[1] /Mini-Investor-greift-Kohlekonzern-an/!5795769
[2] https://www.rwe.com/der-konzern/organisationsstruktur/rwe-ag/aufsichtsrat
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
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