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# taz.de -- Einigung der GesundheitsministerInnen: Experimentierfeld PCR-Test
> Die GesundheitministerInnen sind sich einig, dass Labore PCR-Tests
> priorisieren sollen. Doch für mehr Klarheit fehlt noch die neue
> Testverordnung.
Bild: Labore am Limit: Mit den Fallzahlen gingen auch die PCR-Tests nach oben
Berlin taz | Die Omikron-Welle belastet die PCR-Testlabore in Deutschland
weiterhin stark und bringt sie an die Grenzen ihrer Kapazitäten. Um die
Situation zu entspannen, sollen die Labore bei den PCR-Testergebnissen
zukünftig bestimmte Gruppen priorisieren. Darauf konnten sich die
GesundheitsministerInnen von Bund und Ländern am vergangenen Montag in
einer Videokonferenz einigen.
Dabei bleibe der Anspruch auf PCR-Tests bei allen BürgerInnen erhalten, wie
Petra Grimm-Benne, Gesundheitsministerin in Sachsen-Anhalt und Vorsitzende
der Gesundheitsministerkonferenz, nach einer Videoschalte mitteilte.
Die PCR-Tests gelten als besonders zuverlässiges Verfahren, um eine
Infektion mit dem Coronavirus nachzuweisen. Priorisierte Gruppen sollen das
Ergebnis zukünftig schneller erhalten, während die breite Bevölkerung mit
längeren Wartezeiten rechnen muss. Bisher steht jedoch noch nicht fest,
welche Testergebnisse die Labore bevorzugen sollen. Das soll erst die neue
Testverordnung klären, an der aktuell das Bundesministerium für Gesundheit
arbeitet.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) versicherte jedoch bereits
am vergangenen Freitag, dass Menschen aus der „vulnerablen Gruppe“ zu den
Priorisierten gehören sollen. Bei ihnen sei es wichtig, sie möglichst früh
gegen Covid-19 zu behandeln.
## Labore zu 95 Prozent ausgelastet
Ebenso sollen die Ergebnisse des Personals in Kliniken, Arztpraxen und
Pflegeheimen in Laboren bevorzugt werden. Grimm-Benne räumte ein, dass
bisher noch offen sei, ob auch pflegende Angehörige in die Prioritätsgruppe
aufgenommen werden.
Schon jetzt müssen Getestete länger auf ihre Ergebnisse warten als zuvor,
weil die Labore so viel zu tun haben. Nach Angaben des Interessenverbands
der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) gab es in der vergangenen
Woche zum ersten Mal mehr als eine Million positiver PCR-Tests. Im
bundesweiten Durchschnitt seien die Labore zu 95 Prozent ausgelastet und
befänden sich „am Limit“. Mit der Priorisierung dürfte es nicht weniger
werden, denn auch die anderen Tests sollen weiter geprüft werden.
Allerdings sagte Nina Beikert aus dem ALM-Vorstand, eine Priorisierung
bedeute auch, bei Engpässen nicht alle Tests durchzuführen. Das könnte
bedeuten: Die Proben von Menschen, die nicht der priorisierten Gruppe
angehören, werden nicht berücksichtigt und sie bekommen kein Ergebnis.
Susanne Ferschl, Bundestagsabgeordnete der Linken, gab in der vergangenen
Woche zu bedenken, dass Angestellten rechtliche Nachteile drohen könnten,
wenn sie nicht zur priorisierten Gruppe gehören. Im Beschluss der
Gesundheitsministerkonferenz heißt es bisher zum Thema Rechtsfolgen, die
neue Testverordnung solle sie beachten. Was das genau für die Genesenen-
oder Quarantänenachweise bedeutet, bleibt bisher unklar. Bis
Redaktionsschluss wollte das Bundesministerium für Gesundheit keine Fragen
dazu beantworten, da die „neue Testverordnung noch in der Abstimmung“ sei.
1 Feb 2022
## AUTOREN
David Muschenich
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Karl Lauterbach
Bundesministerium für Gesundheit
Pandemie
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