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# taz.de -- Berlusconi for President: Der Cavaliere ist zurück
> Silvio Berlusconi will Italiens neues Staatsoberhaupt werden. Die Chancen
> sind gering. Doch er hat erreicht, was er wollte: Aufmerksamkeit.
Bild: Ein Wandbild in Rom des Straßenkünstlers Harry Greb ist dem Kandidaten …
Die Überraschung ist ihm gelungen, selbst versierte Beobachter:innen
italienischer Eskapaden hatten damit nicht gerechnet. [1][Silvio Berlusconi
will Italiens neuer Staatspräsident] werden. Ausgerechnet er will in das
höchste Amt eines Landes, das dringend Stabilität braucht. Echt jetzt? Ein
Loblied auf die Ambitionen Berlusconis kommt dieser Tage aus der
konservativen Ecke des EU-Parlaments.
EVP-Chef Manfred Weber hält ihn für einen echten Europäer und damit bestens
geeignet, die Krise in Italien, ach was in Europa, einzudämmen. Ein
gewagtes Statement angesichts eines Mannes, der der erste vorbestrafte
Staatspräsident werden könnte. Okay, nur wegen Steuerbetrug. Vorwürfe wegen
Bestechung und anderer Verwerfungen kamen erst gar nicht vor Gericht oder
wurden so lange hinausgezögert, bis sie verjährt waren.
Auch seine machistischen Annäherungen an Frauen werden allenfalls
belächelt. Selbst wenn sie im Fernsehen übertragen wurden. Journalistinnen,
die ihn interviewten, mussten des Öfteren mit einer unangenehmen
Flirtattacke rechnen. Berlusconi zwinkerte, die Welt rollte mit den Augen.
Das bisschen Frivolität wurde ihm verziehen.
Berlusconi hat geschafft, was [2][Mario Draghi], dem eigentlichen Favoriten
auf das Amt, nicht annähernd gelingt. Er ist die schillernde,
charismatische Figur, der andere eben nur der Finanzmarktkenner, der
Aufräumer. Ab Montag können Delegierte und Parlamentarier:innen das
neue italienische Staatsoberhaupt wählen. Chancen hat Berlusconi kaum.
Klappt es nicht mit dem neuen Job, wird er andere Wege finden, sich
einzumischen. Berlusconis politische Tage sind noch lange nicht gezählt.
21 Jan 2022
## LINKS
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## AUTOREN
Tanja Tricarico
## TAGS
Grandios gescheitert
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