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# taz.de -- Präsidentschaftswahl in Italien: Berlusconi gibt auf
> Der umstrittene Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi zieht seine
> Kandidatur für das Präsidentschaftsamt zurück. Offenbar fehlten ihm die
> nötigen Unterstützer.
Bild: Arrivederci!
Rom afp Zwei Tage [1][vor der Präsidentschaftswahl in Italien] hat sich
Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi aus dem Rennen um das höchste Staatsamt
zurückgezogen. Bei einem Onlinetreffen mit anderen rechtsgerichteten
Spitzenpolitikern sagte der 85-Jährige am Samstag, zwar habe er Chancen auf
das Amt, aber im Geiste der „nationalen Verantwortung“ habe er diejenigen,
die ihn für die Wahl aufgestellt hatten, gebeten, seinen Namen von der
Kandidatenliste zu streichen.
„Italien braucht heute Einigkeit“, argumentierte Berlusconi und verwies auf
die anhaltende Coronapandemie. „Ich werde meinem Land weiter dienen“, fügte
der rechtsgerichtete Milliardär hinzu.
Berlusconi [2][hatte wochenlang Wahlkampf betrieben], um Sergio Mattarella
als Staatschef abzulösen. Experten räumten dem früheren Regierungschef
jedoch kaum Chancen ein, die Abstimmung zu gewinnen.
Favorit ist nun weiterhin Ministerpräsident Mario Draghi. Der frühere
Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) führt seit einem Jahr eine
Einheitsregierung. Berlusconi, dessen Partei Forza Italia dem
Regierungsbündnis ebenfalls angehört, hatte wiederholt den Wunsch geäußert,
Draghi möge noch bis zur nächsten regulären Parlamentswahl im kommenden
Jahr weiter regieren.
Der künftige italienische Präsident wird ab Montag von einem Gremium aus
mehr als tausend Abgeordneten, Senatoren und Vertretern der Regionen
gewählt. In den ersten drei Wahlgängen, die jeweils einen Tag in Anspruch
nehmen, ist eine Zweidrittelmehrheit für den Sieg erforderlich, ab dem
vierten Wahlgang reicht die absolute Mehrheit. Auch wenn es sich um einen
eher repräsentativen Posten handelt, kommt Italiens Präsidenten in
Krisenfällen eine zentrale Rolle zu.
22 Jan 2022
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