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# taz.de -- Grenzen der Coronatest-Labore: Nebenwirkung Sprachlosigkeit
> Die Labore brechen unter der Masse der Coronatests zusammen. Mit der
> flächendeckenden PCR-Testung verschwindet leider auch einiges an
> Gewissheit.
Bild: Aufbereitete PCR-Tests im Landesgesundheitsamt in Hannover
Deutschland hat ein Problem. Alles, was die Gesellschaft in den vergangenen
zwei Jahren aufgebaut hat an Verständigungsmöglichkeiten über die Pandemie,
droht von Omikron hinweggefegt zu werden. Die Welle der Neuinfektionen, die
die hochansteckende Coronavariante produziert, ist schlichtweg nicht mehr
fassbar. Und das heißt konkret: Nicht messbar mit den Kapazitäten der
hiesigen Labore.
Diese haben sich [1][am Dienstag mit einem Appell an die Bevölkerung
gewandt]. Im Grunde besteht er aus einem Satz: Vergesst die Sache mit den
PCR-Tests! Wenn ihr nicht selber krank oder Krankenschwester seid, dann
reicht auch ein Antigentest im Schnelltestzentrum an der Ecke, um zu
wissen, ob man in Quarantäne muss oder nicht.
Viel mehr als die gut zwei Millionen [2][PCR-Tests], die in der letzten
Wochen ausgewertet wurden, ist einfach nicht drin. Nicht weil es an Technik
oder Chemikalien fehlt, sondern an Personal. Der Markt für neue Fachkräfte
ist leer. Und die im aktuellen Einsatz sind am Ende ihrer Kraft.
Das aber hat riesige Nebenwirkungen: Die Zahl der Neuinfektionen, die
bisher ausschließlich in positiven PCR-Tests gemessen wird, verliert jeden
Wert. Und damit auch die [3][7-Tage-Inzidenz], diese einigermaßen gelernte
Währung zur Bemessung des Debakels.
Aus medizinischer und wissenschaftlicher Sicht mag das kein Problem sein.
Um den Verlauf der Pandemie zu bewerten, gibt es längst andere, bessere
Indikatoren. Man kann sie aus Hospitalisierungsrate, Zahl der Neuaufnahmen
auf Intensivstationen und der Totenkurve berechnen. Allgemeinverständlich
ist aber nichts davon. Zudem kann man auch die Corona-Warn-App bald in die
Tonne treten. Denn sie verliert ihr zentrales Tool: die Warnung, die auf
der Weitergabe positiver PCR-Testergebnisse beruhte.
Wer wissen will, wie schlimm es gerade steht, tappt künftig noch mehr im
Dunkeln. In einer Zeit, in der wilde Interpretationen, Unterstellungen und
Gerüchte die Debatte um die Angemessenheit aller Maßnahmen bestimmen, ist
das wahrlich keine gute Nachricht.
19 Jan 2022
## LINKS
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## AUTOREN
Gereon Asmuth
## TAGS
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