| # taz.de -- Proteste gegen Militärregime in Sudan: Tausende protestieren | |
| > Zwei Monate nach dem Putsch gehen die Gegner des Militärs erneut auf die | |
| > Straße. Die Armee hat das Internet gekappt und reagiert mit dem Einsatz | |
| > von Tränengas. | |
| Bild: Protest am 25. Dezember: Diese Sudanes:innen sind gewiss keine Freund:inn… | |
| Khartum afp/rtr | Zwei Monate nach dem Militärputsch sind im Sudan erneut | |
| Tausende Menschen gegen die Miliärregierung auf die Straße gegangen. In der | |
| Hauptstadt Khartum zogen die Demonstranten ungeachtet eines Großaufgebots | |
| an Sicherheitskräften und gekappter Internet- und Telefonverbindungen zum | |
| Präsidentenpalast. Dort wurden sie mit Tränengas beschossen, wie ein | |
| Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. | |
| Um die Demonstrationen zu verhindern, hatte die Militärregierung zuvor das | |
| Internet und das Telefonnetz lahmgelegt. In den Straßen Khartums waren | |
| zahlreiche Sicherheitskräfte unterwegs. Der Gouverneur der Hauptstadt | |
| kündigte ein hartes Vorgehen gegen Menschen an, „die das Gesetz brechen und | |
| Chaos verursachen“. | |
| Wie Augenzeugen weiter meldeten, blockierten Soldaten und | |
| Sondereinsatzkommandos Zufahrten zu Brücken, die Khartum mit der | |
| Nachbarstadt Omdurman am gegenüberliegenden Nil-Ufer verbinden. Auch in | |
| Omdurman setzten Sicherheitskräfte Tränengas ein. Aus anderen Städten des | |
| Landes wurden ebenfalls Proteste gemeldet. So sollen sich in Madani südlich | |
| von Khartum Demonstranten versammelt haben. | |
| Sudans oberster General Abdel Fattah al-Burhan hatte am 25. Oktober den | |
| Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz | |
| des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir im April 2019 den Übergang zu | |
| demokratischen Wahlen hatte leiten sollen. [1][Nach Massendemonstrationen] | |
| und internationalem Protest setzte al-Burhan Regierungschef Abdalla Hamdok | |
| [2][vier Wochen später wieder ein]. Wie viel Macht Hamdok seit seiner | |
| Wiedereinsetzung tatsächlich besitzt, ist jedoch unklar. | |
| Bei der gewaltsamen Auflösung von Protesten wurden nach Angaben von Ärzten | |
| seit Ende Oktober mindestens 48 Menschen getötet. Die Sicherheitskräfte | |
| gingen unter anderem mit Tränengas und scharfer Munition gegen die | |
| Protestierenden vor. | |
| Für den Samstag hatten die Gegner der Militärregierung im Internet zu neuen | |
| Protesten aufgerufen. Bei ihnen handelt es sich vor allem um Gruppen, die | |
| sich gegen das am 21. November von den Putschisten mit Ministerpräsident | |
| Hamdok geschlossene Abkommen stellen. | |
| 25 Dec 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Sudans-Jugend-demonstriert-gegen-Militaers/!5820765 | |
| [2] /Ein-Monat-nach-dem-Putsch-in-Sudan/!5814155 | |
| ## TAGS | |
| Zehn Jahre Arabischer Frühling | |
| Protest | |
| Sudan | |
| Abdel Fattah al-Burhan | |
| Sudan | |
| Lesestück Recherche und Reportage | |
| Sudan | |
| Sudan | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Rücktritt von Hamdok: Alles oder nichts | |
| Die sudanesische Demokratiebewegung hat den Rücktritt Hamdoks | |
| mitzuverantworten. Jetzt droht eine Eskalation, bei der nur eine Seite | |
| gewinnen kann. | |
| Krisenländer 2021 – eine Zwischenbilanz: Die Angst bekämpfen | |
| In Belarus, Afghanistan, Myanmar, Sudan und Kuba wurden | |
| Oppositionsbewegungen drangsaliert und niedergeschlagen. Wo stehen sie Ende | |
| 2021? | |
| Ein Monat nach dem Putsch in Sudan: Generäle rudern zurück | |
| Sudans Militärmachthaber Burhan setzt den weggeputschten Premierminister | |
| Hamdok wieder ein. Aber der Anti-Putsch-Bewegung reicht das nicht. | |
| Anti-Militär-Proteste in Sudan: Machtkampf auf den Straßen | |
| In Sudan geht das Militär brutal gegen Demonstranten vor, mindestens 15 | |
| Menschen sterben. Ein Großteil der Bevölkerung lehnt den Putsch ab. |