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# taz.de -- Reisestornierungen wegen Corona-Welle: Am besten nur mit „Flexi�…
> Buchen, stornieren oder doch nicht? Die Omikron-Variante des Coronavirus
> erschwert die Reiseplanung. Es drohen hohe Stornokosten.
Bild: Achtung, Omikron greift an von rechts!!!
Berlin taz | Der begehrte Musikkurs mit Singen im Schwarzwald ist schon
gebucht, Anfang März 2022 soll die schöne Gruppenreise für die Berlinerin
stattfinden, eigentlich. Aber jetzt kommt Omikron, vielleicht steigen die
[1][Corona]-Infektionszahlen bis März, dann würde auch [2][die
Booster-Impfung] nur begrenzt helfen. Also vielleicht doch schnell
stornieren, obwohl der Kurs stattfinden soll? „Der Veranstalter teilte mir
mit, die Stornokosten müsse ich selbst tragen, falls sich kein Nachrücker
findet“, berichtet die Berlinerin. Fast ein Drittel des Reisepreises würden
als Stornokosten fällig.
Die Warnungen vor Omikron und einer fünften Welle erzeugen Unbehagen bei
denen, die Reisen für das Frühjahr 2022 schon gebucht haben und bei
denjenigen, die normalerweise schon im Spätherbst oder Winter ihre Reisen
für das kommende Jahr planen. „Im November haben wir weniger Buchungen in
den [3][Reisebüros] und auf Online-Reiseportalen gesehen als noch im
Oktober. Die Verunsicherung der Menschen führt fast automatisch zur
Buchungszurückhaltung“, sagt Torsten Schäfer, Sprecher des Deutschen
Reiseverbandes.
Schäfer rät dazu, Pauschalreisen mit „Flex-Option“ zu buchen, also mit der
Option, bis wenige Tage vor Reiseantritt kostenfrei umbuchen oder
stornieren zu können, wenn angesichts der Infektionszahlen die Sorge
wächst. Die Flex-Option ist entweder im Pauschalpaket eingeschlossen oder
kostet meist etwas mehr.
Auch das Reiseunternehmen TUI biete „mit dem Flex-Tarif Flexibilität für
Flugpauschalreisen und Reisebausteine an“, erklärt Firmensprecherin Susanne
Stünckel. Urlauber hätten damit die Möglichkeit, bis 14 Tage vor Anreise
weltweite Flugpauschalreisen gebührenfrei umzubuchen oder zu stornieren.
Außerdem biete der Reisekonzern für viele Unterkünfte „Full Flex
Hotelraten“ an. Hier kann der Kunde bis zum Anreisetag kostenfrei absagen.
Für kleinere Veranstalter von Gruppenreisen wäre diese Flexibilität ein
Problem. Bestimmte Gruppenreisen oder Kurse verlangen vom Veranstalter
Vorleistungen, daher gibt es die „Flex-Option“ mit dem kostenfreien
kurzfristigen Rücktritt für diese Reisen oft nicht. Hier gelten die
normalen Stornobedingungen und ab drei Monaten vor Reiseantritt können
Stornos etwa aus Angst vor Ansteckung für die Kund:innen teuer werden.
„Es kommt natürlich immer auf den Einzelfall an“, sagt Lisa Högden von der
Verbraucherzentrale Brandenburg, „aber die Angst vor einer Infektion allein
berechtigt nicht zum kostenfreien Rücktritt“. Auch die Verbraucherzentralen
empfehlen Buchungen mit der Möglichkeit der kostenfreien Stornierung bis
kurz vor Reiseantritt.
Pauschalurlauber hatten in der Pandemie die Möglichkeit, ihre Reise
kostenlos zu stornieren, wenn sogenannte „außergewöhnliche Umstände“ am
Urlaubsort die Durchführung der Reise erheblich beeinträchtigten. Die
Juristi:nnen des ADAC warnen aber, dass sich das ändern könnte: „Ob nach
über einem Jahr Pandemie noch ein außergewöhnlicher Umstand vorliegt, wenn
ein Land/Gebiet nach der Buchung zum Hochrisiko- oder Virusvariantengebiet
wird, ist bisher nicht gerichtlich geklärt,“ heißt es auf der
Verbandshomepage. Eine offizielle Reisewarnung des Auswärtigen Amtes bleibe
aber „weiter ein Indiz dafür, dass Reisende kostenlos stornieren können“,
sagt Högden.
Für Individualurlauber ist es etwas komplizierter als für Pauschalreisende.
Wenn ein Hotel aufgrund behördlicher Verbote in Deutschland gar keine
Übernachtung anbieten darf, ist die Sache klar: Kann eine Leistung nicht
erbracht werden, muss der Gast nichts bezahlen. Wer aber etwa direkt im
Ausland oder über einen Online-Hotelvermittler individuell gebucht hat, für
den „kommt ausländisches Recht zur Anwendung“, heißt es beim ADAC. Ob man
dann kostenfrei stornieren kann, wenn etwa der Anbieter die Leistung nicht
erbringt oder ob man gar bei einer Einreisesperre für bestimmte
Nationalitäten von der Reise zurücktreten kann, hänge vom jeweiligen Land
und von den Bedingungen des Anbieters ab, so der ADAC.
19 Dec 2021
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## AUTOREN
Barbara Dribbusch
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