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# taz.de -- Nachrichten zur Coronakrise: Frühere Moderna-Lieferung für Deutsc…
> Die EU-Kommission vereinbart mit dem Konzern, dass Lieferungen für
> Deutschland vorgezogen werden. Frankreich schränkt Reisen nach
> Großbritannien ein.
Bild: Eine Ärztin zieht eine Spritze mit dem Moderna-Impfstoff auf
## Lauterbach lobt Impftempo
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lobt das gegenwärtige Tempo der
Booster-Kampagne in Deutschland. Die Booster-Impfung sei „zentraler
Baustein“, um die Omikron-Variante zurückzudrängen, sagt Lauterbach in
Berlin. „Wir müssen also sehr schnell sein.“ Glücklicherweise gebe es in
Deutschland derzeit „eine große Bereitschaft“ zur Booster-Impfung. (rtr)
## Impfstofflieferungen für Deutschland werden vorgezogen
Die EU-Kommission vereinbart mit Pharma-Konzern Moderna, dass
Impfstofflieferungen für Deutschland vorgezogen werden. Im Dezember erhalte
Deutschland danach zehn Millionen Impfdosen mehr als geplant, heißt es in
einem Statement. Im ersten Quartal sollen 25 Millionen Impfdosen mehr
ausgeliefert werden. (rtr)
## EU-Gipfel empfiehlt Boostern
Im Kampf gegen die hoch ansteckende Corona-Variante Omikron setzt die EU
auf beschleunigte Auffrischungs-Impfungen. Die europäischen Staats- und
Regierungschefs nahmen am Donnerstag bei ihrem Brüsseler Gipfeltreffen
gemeinsame Schlussfolgerungen zur Corona-Pandemie an, wie der Sprecher von
EU-Ratspräsident Charles Michel auf Twitter mitteilte. Darin heißt es:
„Impfungen für alle anzubieten und Booster-Dosen bereitzustellen, ist
entscheidend und dringend“.
Eine allgemeine Impfpflicht in der EU zeichnet sich demzufolge bisher nicht
ab. Deutschland wie Österreich haben eine solche Maßnahme auf den Weg
gebracht, in Deutschland soll in Kürze der Bundestag darüber abstimmen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte die Debatte kürzlich
für ganz Europa als notwendig bezeichnet. (afp)
## Frankreich beschränkt Reisen nach Großbritannien
Frankreich schränkt den Reiseverkehr von und nach Großbritannien erheblich
ein. Zur Begründung verweist die Regierung auf die rasant steigenden
Corona-Fallzahlen in Großbritannien im Zuge des Auftauchens der
Omikron-Variante. Von Frankreich nach Großbritannien dürfen demnach nur
noch britische Staatsangehörige reisen, die auf dem Weg nach Hause seien.
Ausnahmen gelten zudem für Lkw-Fahrer sowie für Menschen, die zur
Bestattung eines nahen Verwandten oder etwa aus medizinischen Gründen nach
Großbritannien müssten.
Nach Frankreich einreisen dürfen nur noch französische Staatsangehörige
oder Ausländer mit ständiger Aufenthaltgenehmigung sowie Menschen, die
wichtige Arbeit verrichten oder Zwischenstopps einlegen, die höchstens 24
Stunden dauern. Voraussetzung für die Einreise aus Großbritannien ist
außerdem ein negativer PCR-Test oder ein Antigen-Test, der nicht älter als
24 Stunden ist. Nach der Einreise besteht eine siebentägige Pflicht zur
Selbst-Quarantäne, die nach 48 Stunden beendet werden kann, wenn ein in
Frankreich gemachter Test negativ ausfällt. (rtr)
## Omikron erstmals in Polen und Neuseeland registriert
Die neue Omikron-Variante ist nun auch erstmals in Polen nachgewiesen
worden. Behörden im südlichen Katowice hätten den ersten Fall gemeldet,
zitiert die Nachrichtenagentur PAP den stellvertretenden
Gesundheitsminister Waldemar Kraska.
Auch Neuseeland meldet seinen ersten Omikron-Fall. Die infizierte Person
sei aus Deutschland über Dubai eingereist und befinde sich in einer
staatlichen Quarantäneeinrichtung in Christchurch, teilt der Chef der
Gesundheitsbehörde, Ashley Bloomfield, mit. (rtr)
## Bundestag verlängert Corona-Hilfen
Der Bundestag hat einer Verlängerung des milliardenschweren
Corona-Hilfsfonds für größere Unternehmen zugestimmt. Der
Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) war bisher bis Ende 2021 befristet
und läuft nun bis zum 30. Juni 2022. Dafür stimmten am Donnerstag die
Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP sowie die Union. AfD und Linke
enthielten sich. Der Bundesrat muss noch zustimmen. (dpa)
## Teile der FDP-Fraktion gegen Impfpflicht
In der Debatte um eine Impfpflicht gegen das Coronavirus liegt im Bundestag
der Entwurf für einen ersten Antrag vor. Das von mehr als 20
FDP-Abgeordneten unterschriebene Papier spricht sich klar gegen eine solche
Pflicht aus. Nach dem Entwurf soll der Bundestag bekräftigen, „dass es in
der Bundesrepublik Deutschland keine allgemeine Impfpflicht gegen
Sars-CoV-2 geben wird“. Der Bundestag verbinde dies „mit dem Appell, dass
sich weiter möglichst viele Menschen bestmöglich gegen Covid-19 schützen,
indem sie die empfohlenen Angebote einer Coronaschutzimpfung wahrnehmen“.
Prominentester Unterzeichner des Antragsentwurfs, der der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin vorliegt, ist Bundestagsvizepräsident Wolfgang
Kubicki. Die Bundesregierung wird darin unter anderem gebeten, „die
Anstrengungen unterhalb des Grundrechtseingriffs einer Impfpflicht oder
sog. 2G-Maßnahmen zu intensivieren“. Vorgeschlagen werden beispielsweise
„mehrsprachige Aufklärungs- und Werbespots und eine breite, von relevanten
gesellschaftlichen Akteuren wie Kirchen, muslimischen Verbänden,
Gewerkschaften, Sportvereinen mit getragene Kampagne für das Impfen“.
Die Bundesregierung wird ferner dazu angehalten, weitere niedrigschwellige
Impfangebote aufrechtzuerhalten und zu intensivieren, etwa Impfaktionen bei
Großveranstaltungen oder zu Kernzeiten vor Baumärkten und in
Einkaufszentren. Zu prüfen sei zudem das persönliche Anschreiben mit dem
Angebot eines Impftermins für jeden Bürger und jede Bürgerin.
In dem Antragsentwurf wird auch auf die Impfpflicht gegen Pocken und Masern
hingewiesen. In beiden Fällen sei bei einer planmäßigen Impfung der
Bevölkerung ein Stopp der Ausbreitung zu erwarten oder bereits erwiesen.
„Ähnliche Zielmarken – also ein Erlöschen der Übertragung von Sars-CoV-2…
sind mit den derzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffen nicht definierbar,
weil nicht erreichbar“. (dpa)
## Neuer Impfrekord in Deutschland
Die Corona-Impfungen in Deutschland haben am Mittwoch einen Tagesrekord
erreicht. [1][Gespritzt wurden 1,496 Millionen Dosen], wie aus Meldedaten
des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstag hervorgeht. Darunter waren
fast 1,3 Millionen Auffrischimpfungen und 97.400 Erstimpfungen. Bisheriger
Rekord-Impftag in der Pandemie war der 9. Juni mit 1,43 Millionen
gespritzten Impfdosen.
Insgesamt ist nun auch die Marke von 70,0 Prozent aller Einwohner mit
vollständigem Grundschutz erreicht. Die dafür meist nötige zweite Spritze
haben den Angaben zufolge nun mindestens 58,2 Millionen Menschen bekommen.
Eine zusätzliche Booster-Spritze zur Auffrischung haben nunmehr mindestens
22,9 Millionen Menschen oder 27,6 Prozent der Bevölkerung bekommen. (dpa)
## Lauterbach: Schon jetzt wird Impfstoff knapp
Bei der Impfkampagne gegen das Coronavirus ist nach Angaben von
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Biontech-Impfstoff
bereits derzeit knapp bemessen. Innerhalb der nächsten drei Wochen könnten
in Deutschland etwa 3,2 Millionen Dosen Biontech ausgeliefert werden, sagte
Lauterbach am Mittwochabend im ZDF. „Das ist aber viel weniger als das,
[2][was die Ärztinnen und Ärzte jede Woche abrufen.]“
Der neue Minister hatte zuvor schon vor einem Mangel an Impfstoff im ersten
Quartal 2022 gewarnt. Aus der Union sowie auch von Hausärzt:innen kam
deshalb Kritik. Am Nachmittag wollte Lauterbach zusammen mit dem
Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, unter anderem
über die Impfstoffversorgung Anfang 2022 informieren.
„Wir können in der nächsten Woche 1,2 Millionen Dosen Biontech für ganz
Deutschland ausliefern, in der Woche darauf 800 000 Dosen und dann noch
einmal 1,2 Millionen Dosen“, sagte Lauterbach in der Sendung „Markus Lanz �…
Das Jahr 2021“. „Das sind schon Reserven. Wir schütten hier alles aus. Denn
die Kampagne muss ja laufen so gut, wie sie kann.“ Für 2,2 Milliarden Euro
will die neue Bundesregierung nun mehr als 90 Millionen Dosen
Biontech-Impfstoff nachkaufen.
Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Donnerstag) ist Grund für den
Mangel, dass Deutschland und die EU im Frühherbst eine Bestelloption über
mehrere Millionen zusätzliche Dosen Biontech verstreichen ließen. Mögliches
Lieferdatum wäre der Januar 2022 gewesen, so das Blatt. Weder der damalige
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch EU-Kommissionspräsidentin Ursula
von der Leyen hätten auf zusätzlichen Impfstoff gedrängt.
Aus der CDU kam der Vorwurf, Lauterbach rufe „Feuer“, um dann Feuerwehr zu
spielen. Der SPD-Politiker betonte, die Mitteilung über Impfstoffknappheit
sei kein Vorwurf gegen Vorgänger Jens Spahn (CDU). Über das ganze Jahr
hinweg sei auch genug Impfstoff vorhanden gewesen – aber nicht [3][für eine
sehr schnelle Boosterkampagne.] „Ich versuche jetzt, notfallmäßig Impfstoff
aus osteuropäischen Ländern zurückzukaufen.“ Das dorthin gelieferte Serum
könne zum Teil nicht verimpft werden.
Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt,
kritisierte Lauterbachs Öffentlichkeitsarbeit. „Die einen bekommen Angst,
dass sie nicht mehr geboostert werden können“, sagte Weigeldt der
Funke-Mediengruppe. „Die anderen nehmen Abstand von der Impfung, weil sie
das Gefühl haben, es bringt nichts, sich darum zu bemühen.“ Das helfe
nicht. Der Sozialverband VdK forderte, bei einem absehbaren Mangel an
Impfstoffen jetzt schon Risikogruppen bei der Booster-Impfung vorzuziehen.
(dpa)
## Ärzt:innen machen Druck bei Impfstoff-Beschaffung
Wegen der Warnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor einem
Impfstoffmangel fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt die Ampel-Koalition
auf, die Impfstoffbeschaffung und -verteilung auf den neuen Krisenstab im
Kanzleramt zu übertragen. „Der Krisenstab sollte bestenfalls die
Verantwortung für den gesamten Prozess von der Bestellung bis zur
Auslieferung der Impfstoffe übernehmen“, sagt Reinhardt dem
Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).
Entscheidend sei nicht, was in den Bestellbüchern stehe, sondern was am
Ende bei den Ärzt:innen vor Ort ankomme. Und das reiche im Moment nicht
aus, um kurzfristig alle, die es wollten, zu impfen. „Die Lage ist ernst.“
Die neue Bundesregierung müsse sich jetzt darauf fokussieren, gemeinsam mit
dem Krisenstab unter General Carsten Breuer die Impfstoffbeschaffung und
-verteilung in Deutschland endlich in den Griff zu bekommen.
Auch der Verband der Kinder- und Jugendärzte beklagt die mangelnde
Versorgung mit Corona-Impfstoffen. „Das ist ein Skandal und widerspricht
dem Sinn der Impfkampagne“, sagt Verbandssprecher Jacob Maske der Zeitung
„Augsburger Allgemeinen“. In den Praxen käme zu wenig Serum an und das auch
noch unregelmäßig. Er ruft Lauterbach auf, das Problem schnell anzupacken.
Lauterbach fürchtet allerdings, dass sich im neuen Jahr die Verfügbarkeit
der Impfstoffe verschlechtern könnte. (rtr)
## Zahl der Neuinfektionen sinkt weiter
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 56.677
Corona-Neuinfektionen. Das sind 13.934 Fälle weniger als am Mittwoch vor
einer Woche, als 70.611 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite
Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 340,1 von 353 am Vortag. Der Wert gibt an,
wie viele Menschen je 100.000 Einwohner:innen sich in den vergangenen
sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
[4][522 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.] Damit
erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf
107.202. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 6,67 Millionen
Corona-Tests positiv aus. (rtr)
## EU sichert sich neue Covid-Medikamente
Die Europäische Union (EU) sichert sich eine halbe Million Einheiten
neuentwickelter Covid-Medikamente auf Antikörperbasis. Die EU-Kommission
habe konkrete Verträge mit drei Pharmakonzernen über die Lieferung von
Therapeutika mit monoklonalen Antikörpern geschlossen, berichtet die
Zeitung „Augsburger Allgemeine“ aus einer Antwort von
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides auf eine parlamentarische
Anfrage des FDP-Europaabgeordneten Moritz Körner.
Mit dem Hersteller Hoffmann-La Roche sei die Lieferung von 55.000 Dosen des
Mittels Regn-Cov2 vereinbart, mit GlaxoSmithKline 220.000 Dosen des noch
nicht zugelassenen Medikaments Sotrovimab und mit Eli Lilly 220.00 Dosen
eines Kombinations-Präparats aus Bamlanivimab und Etesevimab. (rtr)
16 Dec 2021
## LINKS
[1] https://twitter.com/gereonas/status/1471418547993780225
[2] /Steigende-Zahl-der-Corona-Impfungen/!5819222
[3] /Drittimpfung-daempft-Sterbezahlen/!5821644
[4] https://twitter.com/gereonas/status/1471394734048432139
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