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# taz.de -- Schäden durch Extremwetter: Teurer Klimawandel
> Die Klimakrise verursacht steigende Kosten durch Naturkatastrophen. Aber
> die Hauptverantwortlichen weigern sich, den globalen Süden zu
> unterstützen.
Bild: Vor allem den globalen Süden trifft die Klimakrise: Überflutungen im Su…
Alles wird teurer. Sogar das Wetter. Dieses Jahr haben die zehn
wirtschaftlich verheerendsten Naturkatastrophen nach Angaben der britischen
Hilfsorganisation Christian Aid über 170 Milliarden US-Dollar gekostet,
[1][13 Prozent mehr als im Vorjahr]. Das ist mangels verfügbarer Daten sehr
wahrscheinlich noch unterschätzt.
Daraus lassen sich mehrere Lehren ziehen. Erstens: In der Nachschau wird es
immer absurder, dass Deutschland vor der Wahl des neuen Bundestags
ausgiebig darüber diskutiert hat, ob Klimaschutz nicht zu teuer ist. Die
wirklich teure Politik ist die, die die Emissionen von Treibhausgasen nicht
im erforderlichen Maße senkt. Extremes Wetter wie die Stürme, Fluten und
Dürren, die in dem neuen Bericht auftauchen, stehen schließlich in
Verbindung mit dem Klimawandel. Das muss nicht in jedem Einzelfall so sein,
aber der Trend ist klar: Wir machen die Welt mit unseren Gaskraftwerken,
Autos und Stahlfabriken gefährlicher – und teurer.
Und das trifft vor allem die, die wenig haben. Dem scheinen die Zahlen des
aktuellen Reports auf den ersten Blick zu widersprechen. Die teuersten
Naturkatastrophen gab es demnach nämlich eher [2][in den reichen Ländern
des globalen Nordens]; auch die deutsche Flutkatastrophe ist darunter. Aber
– und das ist die zweite Lehre – extremes Wetter wütet nicht im
sozioökonomischen Vakuum. Die Schadenszahlen liegen in Ländern wie
Deutschland und den USA deshalb so hoch, weil hier Häuser, Autos und
Infrastruktur von vornherein oft mehr gekostet haben.
Außerdem sind mehr von diesen Vermögenswerten versichert, weshalb die
Schäden genauestens geprüft und erhoben werden. Die absoluten Zahlen sagen
also noch nicht viel darüber aus, ob und wie sehr die Zerstörung den
betroffenen (Staats-)Haushalt überfordert. Die Regierungen der reichen
Industrieländer weigern sich bisher, arme Länder bei solchen Schäden
finanziell zu unterstützen.
Sie haben Angst, dass das als Schuldeingeständnis ausgelegt werden könnte –
für die gesamte Klimakrise. Und letztlich wissen es die Regierungen aller
Couleur eben doch: Teurer als das geht es nicht.
28 Dec 2021
## LINKS
[1] /Hilfsorganisation-warnt/!5817639
[2] /Bericht-der-Weltwetterorganisation/!5792966
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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Schwerpunkt Klimawandel
Unwetter
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