Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Carsten Breuer wird Chef des Krisenstabs: Ein General gegen Corona
> Carsten Breuer soll künftig den Corona-Krisenstab der Bundesregierung
> leiten. Mit Krisen ist der Generalmajor bereits vertraut.
Bild: Leiter den Corona-Krisenstabs: Generalmajor Carsten Breuer
Berlin taz | In die Bund-Länder-Runde zur Coronalage brachte Bald-Kanzler
Olaf Scholz am Dienstag einen Gast in Uniform mit: Den
MinisterpräsidentInnen stellte er Carsten Breuer vor, einen General der
Bundeswehr, der in Zukunft den Corona-Krisenstab im Kanzleramt leiten soll.
Mit dem Gastauftritt in der Krisensitzung kann die Personalie, die schon
seit Sonntag kursierte, wohl als bestätigt gelten.
Eine Woche vor Amtsantritt will Scholz offenbar [1][ein Zeichen der
Entschlossenheit] setzen. Die Struktur der Pandemiebekämpfung baut er dafür
um. Zwar verfügt schon die scheidende Bundesregierung über einen Krisenstab
und auch an dessen Spitze sitzt ein Bundeswehr-General, dieser Krisenstab
ist allerdings nicht ganz oben angesiedelt, sondern zwischen Gesundheits-
und Innenministerium.
Das bestehende Gremium koordiniert zudem nur zwischen den
Bundesministerien, dem neuen Stab sollen dagegen auch Vertreter*innen
von Bund und Ländern anhören. Die genauen Aufgaben, die Besetzung und die
Befugnisse des Krisenstabs sind noch nicht ganz klar, offenbar soll er sich
aber vor allem ums Impfen kümmern.
Kein ganz neues Thema für Carsten Breuer: Der 56-jährige Generalmajor
leitet seit knapp vier Jahren das Kommando Territoriale Aufgaben der
Bundeswehr. Das Kommando ist für die zivil-militärische Zusammenarbeit im
Inland zuständig und koordiniert die Einsätze, die die Armee im Rahmen der
Amtshilfe für andere Behörden durchführt.
## Soldat*innen zur Unterstützung ziviler Stellen
Dort klingelt beispielsweise das Telefon, wenn Soldat*innen während
einer Flut Sandsäcke stapeln sollen – oder wenn sie während einer Pandemie
in Gesundheitsämtern, Impfzentren und Altenheimen gebraucht werden.
Seit Ausbruch der Coronapandemie Anfang 2020 ist Breuer daher mit dem Thema
befasst. Zeitweise waren über 20.000 Soldat*innen in verschiedensten
Bereichen zur Unterstützung ziviler Stellen befasst, Breuer managte ihre
Entsendung. Man kann davon ausgehen, dass er über Aufgaben, Probleme und
Ansprechpartner*innen in der Pandemie einen guten Überblick hat. Als
„ausgezeichnete Wahl“ bezeichnete der Grünen-Bundestagsabgeordnete Tobias
Lindner auf Twitter Breuers Beförderung ins Kanzleramt.
Was wahrscheinlich auch für den General sprach: Bevor er zum Kommando
Territoriale Aufgaben kam, sammelte er nicht nur Erfahrung bei
Auslandseinsätzen im Kosovo und in Afghanistan, sondern auch im
Verteidigungsministerium. Unter anderem machte ihn die damalige Ministerin
Ursula von der Leyen 2015 zum Beauftragten für das „Weißbuch“, ein
Grundsatzpapier, in dem die Bundesregierung Aufgabe und Auftrag der
Bundeswehr definiert.
Durch diese Aufgabe kennt sich Breuer nicht nur beim Militär aus, sondern
auch im politischen Raum. Seine neue Aufgabe ist aber noch mal ein ganz
anderes Kaliber. Erstmals rückt Breuer in den Fokus der Öffentlichkeit. Die
Erwartungen sind hoch, die Uhr tickt. Zeit möchte der General da offenbar
nicht verlieren: Medienberichten zufolge hat er schon am Montag ein Büro im
Kanzleramt bezogen.
1 Dec 2021
## LINKS
[1] /Nachrichten-zur-Coronakrise/!5818587
## AUTOREN
Tobias Schulze
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Pandemie
Bundeswehr
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nachrichten zur Coronakrise: Impfpflicht soll vorbereitet werden
Olaf Scholz will ein Gesetzgebungsverfahren für eine Impfpflicht einleiten.
Ob es beschlossen wird, ist unklar. Bund und Länder vertagen sich auf
Donnerstag.
Nachrichten in der Coronakrise: Zweitstärkste Impfwoche aller Zeiten
3,1 Millionen: Nur im Juni wurde mehr geimpft als in der vergangenen Woche.
Merkel und Scholz beraten am Dienstag mit den Länderchefs über neue
Maßnahmen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.