# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Zweitstärkste Impfwoche aller Zeit… | |
> 3,1 Millionen: Nur im Juni wurde mehr geimpft als in der vergangenen | |
> Woche. Merkel und Scholz beraten am Dienstag mit den Länderchefs über | |
> neue Maßnahmen. | |
Bild: Diese Woche wurde viel geimpft: Hier im polizeilichen Impfzentrum in Mainz | |
## Zweitstärkste Impfwoche gegen das Virus | |
Mit weit mehr als 3,1 Millionen Corona-Impfungen war die vergangene Woche | |
in Deutschlands Arztpraxen die zweitstärkste Impfwoche aller Zeiten. Das | |
teilte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung am Montag in | |
Berlin mit. Die Zahl von 3.161.348 Schutzimpfungen wurde demnach lediglich | |
in der 23. Kalenderwoche im Juni dieses Jahres übertroffen, als die | |
niedergelassenen Ärzte rund 3,38 Millionen Menschen gegen Covid-19 geimpft | |
hatten. Die Hausarztpraxen übernehmen den Angaben zufolge mit 75 Prozent | |
den Löwenanteil aller Impfungen. (afp) | |
## Treffen mit Merkel, Scholz und den Länderchefs am Dienstag | |
Die Regierungschefs der Länder werden bereits am Dienstag mit | |
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem designierten Nachfolger Olaf | |
Scholz (SPD) über schärfere Maßnahmen in der Coronapandemie beraten. Nach | |
AFP-Informationen handelt es sich dabei aber noch nicht um die geplante | |
Ministerpräsidentenkonferenz. Bei den Beratungen, über die zunächst die | |
Welt berichtet hatte, dürfte es auch um das für Dienstag erwartete Urteil | |
des Bundesverfassungsgericht zu Coronamaßnahmen gehen. (afp) | |
## Virolog:innen fordern schnelles Handeln | |
Die Gesellschaft für Virologie (GfV) und die Deutsche Gesellschaft für | |
Immunologie (DGfI) fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme ein | |
konsequentes und schnelles Handeln der Politik. Um eine weitere Ausbreitung | |
der hochansteckenden Delta-Variante und der möglicherweise noch | |
ansteckenderen Omikron-Variante zu verhindern, seien umfassende | |
Kontaktbeschränkungen und die Erhöhung der Impfquote gegebenenfalls durch | |
Einführung einer Impfpflicht sowie eine konsequente Auffrischungsimpfung | |
nötig. Kinder und Jugendliche müssten besonders berücksichtigt, | |
Schließungen von Schulen und Kitas aber möglichst vermieden werden. „Sollte | |
es nicht gelingen, die Anzahl der Infektionen rigoros zu reduzieren, wird | |
ein Kollabieren des stationären Gesundheitssystems nicht zu verhindern | |
sein.“ (rtr) | |
## Südafrikanischer Forscher: Impfung wirksam gegen Omikron | |
Die existierenden Impfstoffe können nach Einschätzung des führenden | |
südafrikanischen Seuchenexperten Salim Abdool Karim mit einiger | |
Wahrscheinlichkeit schwere Krankheitsverläufe nach Infektionen mit der | |
neuen Virusvariante Omikron verhindern. Es sei allerdings noch zu früh, um | |
zu sagen, ob Omikron zu mehr schwereren Krankheitsbildern als ältere | |
Varianten führen könne, sagt Karim auf einer Pressekonferenz. Es scheine | |
aber, dass Omikron sich schneller verbreite und dass wahrscheinlich mehr | |
bereits Geimpfte von dem neuen Virus betroffen würden als von älteren | |
Varianten. (rtr) | |
## WHO stuft Risiko durch neue Mutante als „sehr hoch“ ein | |
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das Risiko durch die neue | |
Omikron-Variante des Coronavirus weltweit als „sehr hoch“ ein. Ein starker | |
Anstieg der Infektionsfälle durch die Omikron-Variante könne schwerwiegende | |
Folgen haben, warnte die WHO am Montag in Genf. Sie wies aber zugleich auf | |
die vielen noch bestehenden Unsicherheiten zur Übertragbarkeit und | |
Gefährlichkeit der neuen Virusvariante hin. So sei bisher etwa noch kein | |
Todesfall im Zusammenhang mit der Omikron-Variante registriert worden. | |
(afp) | |
Omikron-Fälle in Schottland bei Nichtreisenden | |
In Schottland sind nach Behördenangaben sechs Infektionen mit der neuen | |
Corona-Variante Omikron nachgewiesen worden. In einigen Fällen habe es sich | |
nicht um Reisende gehandelt. Das Gesundheitsministerium will nachverfolgen, | |
zu wem die Betroffenen Kontakt hatten, um herauszufinden, woher das Virus | |
kam. Erstmals war die neue Variante in Südafrika nachgewiesen worden, über | |
das Wochenende wurden aber nach und nach auch immer mehr Verdachtsfälle in | |
Europa gemeldet. (rtr) | |
## Impfkampagne beschleunigt sich weiter | |
Die Impfkampagne hat sich wegen zahlreicher Sonderimpfaktionen auch am | |
Wochenende deutlich beschleunigt: Samstag und Sonntag registrierte das | |
Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 660.000 Corona-Impfungen. Am Sonntag | |
wurden danach 152.673 Personen geimpft, am Samstag 509.096. An den | |
vorangehenden Sonntagen waren es nur 91.000 bzw. 48.000 und 32.000 | |
Impfungen gewesen. (rtr) | |
## Erster Omikron-Verdachtsfall in der Schweiz | |
In der Schweiz ist der erste Omikron-Verdachtsfall festgestellt worden. Es | |
handle sich um eine Person, die vor rund einer Woche aus Südafrika | |
zurückgekehrt sei, wie das Bundesamt für Gesundheit mitteilte. Eine Analyse | |
der Probe solle in den kommenden Tagen Gewissheit bringen. Als Reaktion auf | |
die neue Coronavariante, die in Südafrika entdeckt worden war, verschärfte | |
die Schweiz die Einreisebeschränkungen. So müssen Reisende aus 19 Ländern | |
einen negativen Test vorlegen und bei der Ankunft für zehn Tage in | |
Quarantäne. (rtr) | |
## Leopoldina kritisiert Ausbleiben der Schutzmaßnahmen | |
Die [1][Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina] kritisiert das | |
Ausbleiben neuer Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung. Man habe kein | |
Verständnis für das Zögern der Politik, sagt die Medizinerin Jutta Gärtner | |
im ZDF. Um die vierte Welle der Pandemie zu bremsen, seien Maßnahmen nötig, | |
und zwar sofort. Sie warnt vor einem drohenden Kollaps der Krankenhäuser. | |
„Wir brauchen sofort Kontaktbeschränkungen.“ Zudem müsse mehr geimpft | |
werden. Für die sogenannte Herdenimmunität müssten weit über 85 Prozent der | |
Bevölkerung geimpft sein. Derzeit seien erst knapp 70 Prozent der Deutschen | |
vor dem Virus geschützt. Die Direktorin für Kinder- und Jugendmedizin an | |
der Universität Göttingen empfiehlt, auch Kinder und Jugendliche zu impfen. | |
(rtr) | |
## RKI meldet 29.364 Neuinfektionen | |
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 29.364 Neuinfektionen binnen 24 | |
Stunden. Das sind 1.279 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche, als | |
30.643 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 452,4 | |
von 446,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 | |
Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus | |
angesteckt haben. 73 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem | |
Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines | |
Tages auf 100.956. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 5,79 | |
Millionen Coronatests positiv aus. (rtr) | |
## Städtetag fordert Beteiligung am Corona-Krisenstab | |
Der Deutsche Städtetag hat eine Beteiligung der Kommunen am geplanten | |
ständigen Corona-Krisenstab im Kanzleramt verlangt. „Der neue | |
Corona-Krisenstab muss sofort starten und die Städte gehören mit an den | |
Tisch“, sagte Städtetagspräsident Markus Lewe (CDU) den Zeitungen der Funke | |
Mediengruppe. Mit der neuen Virusvariante Omikron spitze sich die Situation | |
zu. Zügige Entscheidungen seien notwendig. „Die Expertise der Städte ist | |
dafür unentbehrlich, denn dort wird die Arbeit gemacht und die | |
Coronamaßnahmen vor Ort umgesetzt.“ Lewe betonte: „Die Zeit von | |
Bund-Länder-Gipfeln zu Corona sollte jetzt vorbei sein.“ (dpa) | |
## Südafrika kritisiert internationale Reisebeschränkungen | |
Südafrika sieht sich durch die zahlreichen Reisebeschränkungen seit der | |
Entdeckung der neuen Variante des Coronavirus im südlichen Afrika zu | |
Unrecht bestraft. „Herausragende Wissenschaft sollte gelobt und nicht | |
bestraft werden“, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten | |
Stellungnahme des Ministeriums für Internationale Beziehungen unter Verweis | |
auf die Arbeit südafrikanischer Wissenschaftler, die die | |
[2][Omikron-Variante] sequenziert und identifiziert hatten. | |
„Wir stellen auch fest, dass neue Varianten in anderen Ländern entdeckt | |
wurden. Keiner dieser Fälle hatte eine Verbindung nach Südafrika“, hieß es | |
weiter. Südafrika habe bereits Gespräche mit Ländern aufgenommen, die | |
Reisebeschränkungen beschlossen hätten und hoffe, dass diese Entscheidungen | |
noch einmal überdacht würden. | |
Die Regionalvertretung der Weltgesundheitsorganisation WHO in Afrika | |
kritisierte am Sonntag die Maßnahmen. „Nun, da die Omikron-Variante in | |
mehreren Teilen der Welt auftritt, ist die Anwendung von | |
Reisebeschränkungen gegen afrikanische Länder ein Angriff auf | |
internationale Solidarität“, teilte die Direktorin Matshidiso Moeti mit. | |
Reisebeschränkungen könnten dazu beitragen, die Verbreitung von Covid-19 | |
leicht zu verlangsamen, sie seien aber auch eine schwere Belastung für die | |
betroffenen Staaten mit wirtschaftlichen Auswirkungen. (dpa) | |
29 Nov 2021 | |
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