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# taz.de -- Literaturfernsehen und Onlinediskussion: Spannend auch ohne Geläch…
> Viele Kulturinstitutionen haben viel dafür getan, irgendwie durch die
> Corona-Krise zu kommen. Das zahlt sich aus – auch für's Publikum.
Bild: Inzidenzzahlen zu hoch? Na dann wieder ab aufs Sofa!
Während manche Kulturveranstalter in Berlin über den Sommer zurück in die
Normalität gekehrt sind und in Berlin dieser Tage erneut auf die
Inzidenzzahlen starren wie das Reh in die Autoscheinwerfer, habe andere die
Flucht nach vorn angetreten und versucht, aus der Not eine Tugend zu
machen.
Eines davon ist das Literaturhaus Berlin. Wie viele war diese Institution
im Berlner Westen während des Lockdowns auf das Streaming ausgewichen – mit
allen Vorteilen und auch allen Nachteilen. [1][Sonja Longolius], die eine
der beiden Leiterinnen, beschreibt das so: Natürlich fehle „das Geraschel,
das Gemurmel und das Gelächter des Publikums“.
Andererseits herrsche Im Netz oft mehr Konzentration, mehr Intimität und
damit weniger Schwellenangst, digitale Veranstaltungen erreichen viel mehr
Klickzahlen als analoge. Man kann leichter simultan übersetzen und auch mal
ganz klimafreundlich Autor*innen aus Kenia zuschalten – oder einfach
andere, die nicht reisen mögen oder können. Das erzeugt natürlich in jeder
Hinsicht Diversität.
Und deshalb geht am Dienstag mit [2][literaturkanal.tv] auch der erste
deutschsprachige Literaturkanal an den Start, den das Literaturhaus mit
Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes bauen konnte. Zukünftig sollen
dort alle möglichen Lesungen in Kooperation mit verschiedenen
Literaturhäusern und -veranstalter*innen gestreamt werden – und das für
ganz umsonst. Der gefürchtete Winter kann also kommen.
## Noch mehr Zündstoff
Ebenfalls online kann man dieser Woche einer weiteren Veranstaltung folgen,
in der es auch deshalb stark um die Ausstellungen der Berliner Museen wie
jenen im [3][Humboldt Forum] gehen wird.
Am Mittwoch nämlich startet die dreitägige Herbsttagung des [4][Deutschen
Zentrums Kulturgutverluste], diesmal in Kooperation mit der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz (SPK). So wird es sicherlich für Zündstoff sorgen,
dass am Donnerstag um 19 Uhr ausgerechnet die französische
Kunsthistorikerin [5][Bénédicte Savoy] den Abendvortrag halten wird – die
wahrscheinlich schärfste Kritikerin des Berliner Humboldt Forums.
Sie hat erst vor wenigen Monaten ein viel diskutiertes Buch über „Afrikas
Kampf um seine Kunst“ veröffentlicht, in dem sie nachweist, dass viele
Länder und Communitys schon vor 50 Jahren um Rückgaben kämpfen, der Kampf
aber nicht nur vergebens war, sondern in Europa auch vergessen gemacht
wurde.
Die Tagung wird unter [6][www.kulturgutverluste.de] als öffentlicher
Livestream gesendet, es dürfte auch online spannend werden.
15 Nov 2021
## LINKS
[1] /Literaturhaus-Berlin/!5473917
[2] https://literaturkanal.tv/
[3] /Ausstellungen-im-Humboldt-Forum-oeffnen/!5782601
[4] /Verantwortung-von-Museen/!5801089
[5] /Ethnologe-Awono-ueber-Restitution/!5801147
[6] https://www.kulturgutverluste.de/Webs/DE/Start/Index.html
## AUTOREN
Susanne Messmer
## TAGS
Literaturhaus Berlin
Provenienzforschung
Restitution
Schwerpunkt Coronavirus
Humboldt Forum
Kultur in Berlin
Literaturhaus Berlin
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