# taz.de -- Rot-grün-gelbe Koalitionsverhandlungen: Habeck warnt vor Scheitern | |
> Der Grünen-Vorsitzende bemängelt Engagement von SPD und FDP beim | |
> Klimaschutz. Doch noch hofft er auf Einigungen in der Verhandlungsrunde | |
> ab Montag. | |
Bild: Robert Habeck versucht, in den Ampelverhandlungen den Druck auf SPD und F… | |
Berlin afp | Grünen-Chef Robert Habeck hat davor gewarnt, dass die | |
[1][Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer Ampelkoalition] mit SPD und | |
FDP scheitern könnten. Es habe Einigkeit darüber bestanden, dass die | |
nächste Regierung eine Klimaregierung sein müsse, sagte er am Freitag im | |
rbb-Inforadio. Es stelle sich nunmehr aber die Frage, was [2][SPD und FDP | |
beim Thema Klimaschutz in den bisherigen Verhandlungen geleistet hätten]. | |
Habeck verwies auf den im Sondierungspapier der drei Ampelparteien | |
festgeschriebenen 1,5-Grad-Pfad und sagte, es müssten Maßnahmen dafür | |
entwickelt und Windkraftanlagen gebaut werden. „Auf dem Papier ist ja noch | |
nicht das Klima gerettet, aber wenn wir da nicht hinkommen, dann sind wir | |
in den Koalitionsverhandlungen gescheitert.“ | |
Der Klimaschutz gilt bei den Verhandlungen von SPD, Grünen und FDP als | |
eines der schwierigsten Themen. Die Arbeitsgruppen für die Verhandlungen | |
hatten am Mittwoch ihre Arbeit beendet. Seither werden die Ergebnisse | |
ausgewertet. Ab Montag soll es dann in großer Runde weitergehen. | |
Habeck sagte, es sei nicht sicher, dass eine Einigung im angestrebten | |
Zeitplan gelingen werde. Am Montag und Dienstag solle dann nun die | |
Haupt-Verhandlungsgruppe zusammenkommen. „Dann versuchen wir, die Knoten zu | |
durchschlagen.“ | |
## Grünen-Fraktionsvize Krischer pocht auf Kohleausstieg 2030 | |
Unterdessen hat Grünen-Klimaexperte [3][Oliver Krischer] das Ziel eines | |
Kohleausstiegs in Deutschland bis 2030 bekräftigt. Die nationalen deutschen | |
Klimaschutzziele seien „ohne Kohleausstieg 2030 nicht zu erreichen“, sagte | |
er am Freitag im ARD-“Morgenmagazin“. | |
Dies gelte nicht zuletzt deshalb, weil es in anderen Bereichen wie dem | |
Gebäudesektor und dem Verkehr mit Blick auf Klimaziele „auch nicht gut“ | |
laufe. Der Kohleausstieg 2030 sei erforderlich. | |
Der Ausstieg aus der Verbrennung von Kohle zur Energieerzeugung möglichst | |
vor dem von der alten schwarz-roten Bundesregierung gesetzten Zieljahr 2038 | |
ist einer der zentralen Punkte bei den Verhandlungen über eine | |
Ampelkoalition im Bund, die derzeit zwischen SPD, Grünen und FDP laufen. | |
„Wir reden jetzt darüber, wie wir das organisieren“, sagte Krischer. Für | |
einen Ausstieg bis 2030 sei „natürlich eine Reihe von Bedingungen zu | |
erfüllen“. Die Aufgabe werde die neue Regierung seiner Auffassung nach aber | |
lösen können, ergänzte der Grünen-Fachmann, der für seine Partei die | |
Verhandlungen in der Arbeitsgruppe Klima leitet. | |
Mit Blick auf die Sozialverträglichkeit des Kohleausstiegs verwies Krischer | |
auf einen bereits beschlossenen 40-Milliarden-Euro-Strukturfonds für die | |
Kohleregionen. Der Kohleausstieg erfordere auch den Ausbau erneuerbarer | |
Energien. Das sei die „andere Seite der Medaille“. | |
12 Nov 2021 | |
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