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# taz.de -- Russische Truppenbewegung: Ukraine fürchtet Angriff
> An der Grenze zur Ostukraine sammeln sich russische Truppen. Bereits im
> Winter könnte die angespannte Situation eskalieren.
Bild: Auch nicht harmlos: Panzerübung des ukrainischen Militärs nahe der Gren…
Kiew taz | Für zunehmend wahrscheinlich hält man in der Ukraine einen
Angriff russischer Truppen auf das Land im Winter oder spätestens im
Frühjahr. Hatte Alexej Danilow, Sekretär des Nationalen Sicherheits- und
Verteidigungsrates, Anfang des Monats noch Meldungen über russische
Truppenkonzentrationen an der Grenze zur Ukraine als „Desinformation“
bezeichnet, bezieht man sich zunehmend auf einen in der britischen
Tageszeitung [1][Guardian veröffentlichten Artikel], der von hunderttausend
russischen Soldaten an der Grenze zur Ukraine berichtet.
„Offensichtlich hat Putin entschieden, dass die Zeit gekommen sei, die
Temperatur in die Höhe zu treiben“, heißt es darin. Die stellvertretende
ukrainische Verteidigungsministerin Anna Maljar fürchtet schon im Winter
eine „kritische Situation“.
Ein weiterer Grund zur Besorgnis ist das inzwischen stark [2][abgekühlte
Verhältnis der Ukraine zum Nachbarstaat Belarus]. Spätestens seit der
[3][Unterzeichnung einer gemeinsamen Militärdoktrin] am 4. November dieses
Jahres durch Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin ist klar, dass
Belarus, mit dem sich die Ukraine eine 1.084 Kilometer lange Grenze teilt,
kein neutraler Nachbar mehr ist.
## Auch die Ukraine rüstet verbal auf
Im Onlineportal apostrophe.ua fordert Walentin Badrak vom „Zentrum für
Forschungen zu Armeen, Konversion und Abrüstung“ angesichts eines
bevorstehenden Einmarsches russischer Streitkräfte in der Ukraine die
Regierung zu entschiedenem Handeln auf. Die Ukraine, „Vorposten der
westlichen Welt“, müsse „ihre Zähne“ zeigen, um den Feind abzuschrecken…
sei wichtig, die Bevölkerung in den betroffenen Grenzgebieten zu Belarus
auf gefährliche Szenarien vorzubereiten. Letztendlich reiche eine Armee
nicht aus, nun gelte es, paramilitärische Einheiten und auch eine
Fremdenlegion zu schaffen. Deutschland sei mit seiner Kritik an
Bayraktar-Drohnen schon kein Partner der Ukraine mehr.
Besonderen Wert legt die Ukraine auf die militärische Zusammenarbeit mit
Großbritannien. Bei einem Treffen in Kiew am Dienstag erklärten der
ukrainische Verteidigungsminister Alexej Resnikow und sein britischer
Kollege Ben Wallace ihre Besorgnis über die jüngsten russischen
Truppenkonzentrationen an der ukrainischen Grenze.
Bei der Begegnung habe man auch über eine verstärkte Zusammenarbeit der
beiden Länder zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine
gesprochen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Unterdessen nehmen die
Schüsse an der „Waffenstillstandslinie“ zu. Fast tausend Verletzungen
zählte die OSZE am 15. November, doppelt so viel wie in den vergangenen 30
Tagen durchschnittlich. Wiederholt seien in den vergangenen Tagen zivile
Objekte beschossen worden, berichtet die Rentnerin Ljudmilla Moros aus
Jenakiewo in der Nähe von Donezk der taz am Telefon.
17 Nov 2021
## LINKS
[1] https://www.theguardian.com/commentisfree/2021/nov/16/the-guardian-view-on-…
[2] /Migranten-aus-Belarus/!5810879
[3] /Russische-belarussische-Beziehungen/!5813331
## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Ukraine-Konflikt
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Aufrüstung
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Belarus
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