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# taz.de -- Union gegen Rotterdam: Einfliegender Holländer
> Mit einem niederländischen Unionfan bereitet sich taz-Fußballexperte
> Gunnar Leue auf das Rotterdam-Spiel vor.
Bild: Fans von Union Berlin hatten beim Hinspiel in Rotterdam am 21.10. Ärger …
Das [1][Bayern-Spiel am Sonnabendnachmittag im Stadion An der Alten
Försterei] (2:5 aus Sicht des 1. FC Union) war große Unterhaltung, weshalb
es beim Absacker vor der „Abseitsfalle“ wenig zu meckern gab. Die
Mannschaft hatte gekämpft und noch ist der Krösusklub aus dem Süden kein
Loserverein, Gladbachpleite hin, [2][Coronakimmich] her.
Beim Bier galt es ohnehin vorauszuschauen aufs nächste Spiel: [3][Feyenoord
Rotterdam im Olympiastadion] (heute Abend 21 Uhr). Wie sind die sportlichen
Chancen, vor allem aber, wie ist die Krawallwahrscheinlichkeit, nachdem
sich 5.000 Rotterdam-Fans angekündigt haben? Eine Fanfreundschaft wird das
zwischen Union und Feyenoord ja nicht mehr. Erst der [4][Hooliganüberfall
auf die Vereinsführung der Köpenicker in Rotterdam], dann das
[5][aggressive Vorgehen der Polizei gegen Unionfans] und das skandalöse
Versagen beim Stadioneinlass, das BER’sche Ausmaße hatte.
Just ins Palaver über die Rückspielaussichten schiebt sich ein
holländischer Akzent. Der zugehörige Typ trägt eine Bomberjacke, auf der
Brust das Emblem des 1. FC Union. Hui, schon wieder so ein Konvertierter?
Neulich hatte ich nach dem Spiel schon einen älteren Herrn im Union-Shirt
getroffen, einen zugezogenen Luxemburger. Der erzählte erst, was ihn nach
Berlin verschlug, dann, dass die Deutschen zu brav mit ihrer Regierung
umgingen. Nicht wegen Corona, sondern wegen der Rentenungerechtigkeit. Sie
sollten sich mal ein Beispiel an den Franzosen (Gelbwesten!) nehmen. Ich
habe ihm dann erklärt, dass er für meine Altersversorgung direkt etwas tun
könne, indem er [6][die Schallplatte „Eisern Union“] kauft. Die hätte ich
nämlich herausgebracht.
Bart, wie sich der Unioner aus Holland vorstellte, war indes kein
Zugezogener, sondern ein Fußballfan, der dem Köpenicker Verein schon seit
Jahrzehnten verbunden ist. Sein erstes von vielen Spielen An der Alten
Försterei erlebte er mit Anfang 20, zwei Jahre vorm Mauerfall. [7][1987]
trug Union zwei Freundschaftsspiele gegen den FC Den Haag aus, Bart war
dabei. Auch in Ostberlin, weil ihn die geteilte Stadt ohnehin faszinierte.
Er habe halt ein Faible für die raue Direktheit, die die Unionfans schon in
der DDR in ihren Gesängen zeigten. „[8][30 Meter im Quadrat, nur Minenfeld
und Stacheldraht. Du weißt ja wo ich wohne, ich wohne in der Zone].“
Apropos wohnen, wo er denn wohne? In Rotterdam. Mit Feyenoord habe er aber
nix am Hut. Beim Hinspiel sei er natürlich im Stadion gewesen. Und das
Rückspiel im Olympiastadion sähe er mit Union-Leuten, klar. Was die
atmosphärischen Aussichten beträfe? Na ja, die berüchtigten
Feyenoord-Hooligans hätten Berlin als attraktives Ausflugsziel auserkoren.
„Glück für Köpenick, vielleicht Pech fürs Hertha-Gebiet.“
4 Nov 2021
## LINKS
[1] /FC-Bayern-nach-dem-05/!5808796
[2] /Der-Fall-Kimmich/!5806555
[3] https://olympiastadion.berlin/de/termin/union-berlin-vs-feyenoord
[4] https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2021/10/union-berlin-conference-league-r…
[5] https://www.kicker.de/875829/artikelaudio
[6] https://www.fc-union-berlin.de/de/union-live/news/verein/Eisern-Union-auf-V…
[7] https://www.fc-union-berlin.de/de/fussball/profis/saisonarchiv/1987-88-49M/…
[8] /Ausstellung-rund-um-Fussballmusik/!5779168
## AUTOREN
Gunnar Leue
## TAGS
FC Union
Rotterdam
Fußball
Union Berlin
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Rotterdam
Union Berlin
Fußballlyrik
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