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# taz.de -- Corona-Welle in Deutschland: Boostern und Regeln verschärfen
> Über 2.200 Corona-Intensivpatienten: Der Gesundheitsminister will mehr
> Auffrischungsimpfungen. Die Länder erlassen neue Maßnahmen.
Bild: Spahn will Impfungen auffrischen und Bayern die Schul-Maskenpflicht
Berlin taz | Schuld sind natürlich immer die Anderen. Und so bemühte sich
der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei seiner
Corona-Pressekonferenz am Mittwoch, die Verantwortung für die schleppende
Drittimpfung gefährdeter Personengruppen an die Länder abzuwälzen.
Obwohl bereits vor drei Monaten mit den Ländern vereinbart worden sei, dass
zunächst Bewohnern in Pflegeeinrichtungen und allen über 60-Jährigen
[1][eine Booster-Impfung] angeboten werden solle, habe es seither erst 2
Millionen Auffrisch-Impfungen gegeben. Aus den Ländern wiederum kommt
Kritik an Spahn, der seinen Vorstoß, die bereits geschlossenen Impfzentren
zu reaktivieren, offenbar nicht mit Ressortkollegen abgesprochen hat.
Angesichts der heftigen neuen Infektionswelle scheinen die politischen
Akteure nun mit schnellen Reaktionen und gegenseitigen Schuldzuweisungen
politisch punkten zu wollen. Spahn schlägt nun vor, dass gefährdete
Patienten – wie in Berlin und Nordrhein-Westfalen – persönlich kontaktiert
werden, um ihnen einen so genannten Booster anzubieten. Damit soll die
nachlassende Wirkung der Vakzine vor allem bei Älteren ausgeglichen werden.
Zudem sollen 2G- und 3G-Regelungen stärker kontrolliert werden.
[2][In Pflegeeinrichtungen] sollen Personal und Besucher laut Spahn künftig
bundeseinheitlich auf das Coronavirus getestet werden, selbst dann, wenn
sie geimpft seien. Am Donnerstag und Freitag trifft er die
Gesundheitsminister der Länder, um seine Vorschläge mit den Amtskollegen
abzustimmen.
## Striktere Maßnahmen in Bundesländern
Angesichts von mehr als 2.200 Corona-Intensivpatienten und einem
bundesweiten Inzidenzwert von mehr als 146 verschärfen die Länder bereits
ihre Schutzbestimmungen – offenbar unabhängig von den Vorstellungen von
Jens Spahn. Bayern kündigte am Mittwoch die vorübergehende Wiedereinführung
der Maskenpflicht an Schulen an. In bayerischen Coronahotspots soll
künftig zudem eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz gelten. Bei mehr als zehn
Personen in einem Raum müssten dann alle Anwesenden geimpft, genesen oder
auf eine Corona-Infektion getestet sein, kündigte Ministerpräsident Markus
Söder an.
[3][Sachsen will die 2G-Regel für Gastronomie und Veranstaltungen drinnen
einführen.] Auch Baden-Württemberg verschärft die Regeln: Wer nicht geimpft
oder genesen ist, muss nun für zahlreiche Freizeitaktivitäten in
geschlossenen Räumen einen teuren PCR-Test vorweisen. Wie so oft in der
Coronakrise gehen die Länder ihren eigenen Weg.
Doch auch der Bund drängt auf strengere Regeln „Wenn sich die Pandemielage
in Krankenhäusern weiter zuspitzt, sind weitere Beschränkungen nur bei
Ungeimpften möglich“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert mit Blick
auf die Ausweitung der 2G-Regeln.
3 Nov 2021
## LINKS
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## AUTOREN
Jörg Wimalasena
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