| # taz.de -- Aktuelle Nachrichten zur Bundestagswahl: Tempolimit keine Bedingung | |
| > Grünen-Fraktionschef Hofreiter will Tempo 130 nicht zur Bedingung für | |
| > einen Regierungseintritt machen. Laut Umfrage präferiert eine Mehrheit | |
| > die Ampel. | |
| Bild: Es gehe „nicht um Spiegelstriche, sondern um einen Aufbruch für Kliman… | |
| ## Rot-grünes Sondierungsgespräch dauert über fünf Stunden | |
| SPD und Grüne haben sich bei ihrem ersten Sondierungsgespräch nach der Wahl | |
| zum Berliner Abgeordnetenhaus viel Zeit genommen. Das Treffen in der | |
| SPD-Landesgeschäftsstelle dauerte am Freitag fünfeinhalb Stunden, wie es | |
| aus Parteikreisen hieß. Ergebnisse wurden nicht bekannt. | |
| Noch am Freitagnachmittag ab 16 Uhr war eine Runde zwischen SPD und Linken | |
| geplant. Am Montag will die SPD zuerst mit der CDU und dann mit der FDP | |
| ausloten, welche Schnittmengen es für eine mögliche Aufnahme von | |
| Koalitionsverhandlungen gibt. | |
| Die SPD mit der designierten Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey | |
| als Spitzenkandidatin hatte die Wahl am vergangenen Sonntag gewonnen. Sie | |
| kann sich die Koalitionspartner aussuchen. (dpa) | |
| ## ZDF-Politbarometer: Klare Unterstützung für Ampelbündnis | |
| Anders als vor der Bundestagswahl erfährt ein Regierungsbündnis aus SPD, | |
| Grünen und FDP jetzt eine klare Unterstützung [1][im aktuellen | |
| Politbarometer] des ZDF. 59 Prozent der Befragten sprechen sich demnach für | |
| eine Ampel-Koalition aus. 20 Prozent fänden es schlecht und 19 Prozent wäre | |
| es egal, wenn es dazu käme. Als nächsten Bundeskanzler wünschen sich der | |
| Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen zufolge jetzt 76 Prozent Olaf Scholz | |
| (SPD) und nur 13 Prozent Armin Laschet (CDU). Neben sehr großen Mehrheiten | |
| in den Anhängerschaften von SPD, Grünen und Linken sprechen sich demnach | |
| auch 61 Prozent der FDP-Anhänger und 55 Prozent der AfD-Anhänger für Scholz | |
| aus. Sogar in der CDU/CSU-Anhängerschaft seien 49 Prozent für Scholz und | |
| nur 39 Prozent für Laschet. 63 Prozent seien der Meinung, Laschet sollte | |
| als CDU-Parteivorsitzender zurücktreten, darunter auch 62 Prozent der | |
| Unions-Anhänger. (rtr) | |
| ## Hofreiter macht Tempolimit nicht zur Bedingung | |
| [2][Grünen-Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter] will ein Tempolimit auf | |
| Autobahnen nicht zur Bedingung für einen Eintritt seiner Partei in die | |
| nächste Bundesregierung machen. Er halte nichts davon, einzelne Maßnahmen | |
| zur Bedingung für einen Koalitionseintritt zu machen, sagte Hofreiter der | |
| Düsseldorfer Rheinischen Post und dem Bonner General-Anzeiger | |
| (Freitagausgaben). Zwar gingen die Grünen mit „unseren gesamten Positionen“ | |
| in die Gespräche, „dazu gehört auch ein Tempolimit 130 auf Autobahnen“. | |
| Allerdings gehe es „jetzt nicht um Spiegelstriche, sondern um einen | |
| Aufbruch für Klimaneutralität, Fortschritt und Gerechtigkeit“. Hofreiter | |
| machte weiter deutlich, dass er eine Ampel-Koalition seiner Partei mit SPD | |
| und FDP einem Jamaika-Bündnis mit Union und FDP vorziehen würde. Die SPD | |
| liege vorne und habe „stark zugelegt, die Union hat stark verloren. Dieses | |
| Votum nehmen wir natürlich ernst.“ Hinzu komme die Frage, ob die Union „mit | |
| ihren internen Querelen derzeit überhaupt verhandlungsfähig ist“. | |
| Selbstverständlich rede man aber mit allen demokratischen Parteien. | |
| Grüne und FDP kommen am Freitag erneut zusammen, um Chancen für eine | |
| gemeinsame Regierungsbeteiligung auszuloten. Nach dem ersten Treffen am | |
| Dienstagabend in kleiner Runde wollen die Parteien nun mit jeweils | |
| zehnköpfigen Teams antreten. | |
| Für Sonntag und kommenden Dienstag haben die für eine Regierung in Frage | |
| kommenden Parteien weitere Treffen vereinbart. Am Sonntagnachmittag kommen | |
| zunächst SPD und FDP zusammen. Am Sonntagabend sprechen dann Union und FDP | |
| sowie SPD und Grüne miteinander. Ein Treffen von Union und Grünen ist für | |
| kommenden Dienstag geplant. (dpa) | |
| ## Zweite grün-gelbe-Gesprächsrunde am Freitagvormittag | |
| [3][Grüne und FDP] wollen am Freitagvormittag zu ihrer zweiten | |
| Gesprächsrunde über eine gemeinsame Beteiligung an der neuen deutschen | |
| Bundesregierung zusammenkommen. Im Anschluss werde es gegen 13 Uhr | |
| Statements von Vertretern der jeweiligen Parteiführung geben, teilten beide | |
| Parteien am Donnerstagabend mit. Bei der zweiten Runde sogenannter | |
| Vorsondierungen soll es konkreter um Inhalte und Ziele einer möglichen | |
| künftigen Koalition gehen. | |
| Auch die CSU-Spitze will sich am Freitag treffen. Das Parteipräsidium will | |
| in einer Videokonferenz den Kurs für die anstehenden Gespräche über eine | |
| mögliche Jamaika-Koalition abstecken. Friedrich Merz, Mitglied im | |
| sogenannten Zukunftsteam von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (beide | |
| CDU), übte derweil scharfe Kritik an seiner Partei. „Die CDU ist denkfaul | |
| geworden“, sagte der Ex-Unionsfraktionschef den Zeitungen der Funke | |
| Mediengruppe (Freitag). „Die Union hat das thematische Arbeiten verlernt. | |
| Das gilt für ihre inhaltliche Ausrichtung wie auch für ihre Präsenz bei den | |
| Themen und den Menschen.“ Das müsse jetzt wieder erarbeitet werden – „eg… | |
| ob in der Regierung oder in der Opposition“ | |
| Grüne und FDP hatten die Gespräche zur Regierungsbildung am Dienstag | |
| eingeleitet. Von Sonntag an steigen dann auch die SPD als stärkste Kraft | |
| nach der Bundestagswahl und die Union in Gespräche ein. Beide streben | |
| jeweils ein Bündnis mit Grünen und FDP an – also entweder eine sogenannte | |
| Ampelkoalition unter Führung der SPD oder ein sogenanntes Jamaika-Bündnis | |
| unter Führung der Union. | |
| Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap trauen | |
| mehr Menschen einer Koalition aus SPD, Grünen und FDP einen politischen | |
| Neuanfang zu als einem Bündnis aus Union, Grünen und FDP. 51 Prozent der | |
| Befragten im „Deutschlandtrend“ für das ARD-„Morgenmagazin“ gaben an, … | |
| ein Ampel-Bündnis am ehesten für einen Neuanfang stehen würde, nur 18 | |
| Prozent denken dies von einer Jamaika-Koalition. Für 24 Prozent steht keine | |
| der beiden Optionen für einen Neubeginn. (dpa) | |
| ## Linnemann: Wahrscheinlichkeit für Ampel sehr groß | |
| Zu dem zunächst für Samstag ins Gespräch gebrachten und dann auf Sonntag | |
| gelegten Termin für Sondierungsgespräche zwischen CDU, CSU und FDP sagt | |
| Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann: „Ob das jetzt am Samstag ist oder am | |
| Sonntag, (…) ist am Ende auch egal.“ CSU-Chef Markus Söder habe recht: „… | |
| Wahrscheinlichkeit, dass es eine Ampel geben wird, ist nicht nur | |
| offenkundig, sondern ist sehr groß“, sagt der CDU-Politiker in der ARD. Die | |
| SPD habe die Wahl gewonnen, das müsse man eingestehen. „Wir haben | |
| verloren.“ | |
| Man brauche aber 50 Prozent im Bundestag, um Kanzler zu werden. Der | |
| Regierungsauftrag liege bei der SPD. Sollte sich die Ampel jedoch nicht | |
| einigen, könne man natürlich auch eine Jamaika-Koalition machen. | |
| Entscheidend sei, dass die CDU sich jetzt die Zeit nehme, um inhaltlich | |
| aufzuarbeiten, was die Fehler gewesen seien, um dann einen | |
| Erneuerungsprozess zu schaffen. „Meine Sorge ist, dass wenn wir jetzt über | |
| Personen reden bei der Partei, dass die inhaltliche Aufarbeitung dann nicht | |
| mehr stattfindet.“ (rtr) | |
| ## Scholz glaubt an Ampel | |
| SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat seine Zuversicht auf ein Zustandekommen | |
| einer Ampel-Koalition mit den Grünen und der FDP bekräftigt. Auf die Frage | |
| in einem Spiegel-Interview, ob er nach den Verhandlungen mit Grünen und FDP | |
| Kanzler werde, sagt Scholz: „Ja.“ Ziel einer solchen Koalition müsse es | |
| sein, dass man sich aufeinander einlasse und mit dem Anspruch antrete, bei | |
| den nächsten Wahlen wiedergewählt zu werden. | |
| „Das wird nur funktionieren, wenn sich alle Koalitionspartner in der | |
| gemeinsamen Regierung mit ihren Vorstellungen wiederfinden.“ Ein | |
| Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP wäre gegen den Wählerwillen. „D… | |
| Wahlergebnis ist eindeutig. CDU und CSU haben eine historische Niederlage | |
| eingefahren und sind abgewählt“, sagt Scholz. „Aus jeder Umfrage wird | |
| deutlich, die Bürgerinnen und Bürger möchten nicht, dass die Union in der | |
| nächsten Regierung ist.“ (rtr) | |
| 1 Oct 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/politbarometer-ampel-koalition-schol… | |
| [2] /Anton-Hofreiter/!t5010733 | |
| [3] /Sozialpolitik-von-Gruenen-und-FDP/!5800801 | |
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