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# taz.de -- Studie zum Ökosystem Meer: Klimaschutz mit Fischkot
> Ozeane sind mächtige CO2-Speicher. Eine wichtige Rolle spielen dabei die
> Meeresbewohner – durch deren bedrohte Populationen wird das zum Problem.
Bild: Die Überfischung der Meere bedeutet auch, dass dort weniger Kohlenstoff …
Die Überfischung der Meere ist ein riesiges Problem: [1][ganze Populationen
von Fischen und Säugetieren werden bedroht], Ökosysteme zerstört, die
Ernährungsgrundlage von Millionen Menschen gefährdet.
Jetzt weist eine Studie auf ein weiteres Problem hin, wenn vor allem die
Fischbestände massiv reduziert werden: Der Beitrag von Meereslebewesen zur
CO2-Speicherung in den Meeren nimmt stark ab. So jedenfalls hat das ein
Team an der University of California in Los Angeles errechnet, das seine
Studie in der Fachzeitschrift Science Advances vorgestellt hat.
Der Hintergrund: Ozeane sind die wirklich mächtigen Speicher von
Kohlendioxid auf unserem Planeten. In den Weltmeeren ist grob geschätzt
45-mal so viel CO2 gespeichert wie in der Atmosphäre und 20-mal so viel wie
in allen Böden und Wäldern weltweit.
Einerseits nimmt das Salzwasser das Gas mittels der „physikalischen
Kohlenstoffpumpe“ in gelöster Form auf und transportiert es mit sinkenden
Wassermassen in die Tiefe. Aber es gibt auch eine „biologische
Kohlenstoffpumpe“: Kohlenstoff aus Pflanzen wird von Fischen und anderen
Lebewesen aufgenommen.
Mit deren Ausscheidungen oder nach deren Tod in ihren Körpern wird
ebenfalls Kohlenstoff in den Tiefen der Meere eingelagert, wo er die
Atmosphäre nicht aufheizen kann. Nun aber haben die ForscherInnen in
Modellen berechnet, welchen Effekt der Artenverlust auf diese
Pumpenfunktion hat.
Dabei liegen die Schätzungen dazu, wie viele Fische es überhaupt gibt, weit
auseinander. Das Team nahm aber an, dass in manchen Jahren die befischten
Arten etwa die Hälfte ihrer Masse verlieren, sie berechneten dafür alle
Fänge zwischen 10 Gramm und 100 Kilogramm. Ergebnis: Bis vor der
Industriellen Revolution produzierten die jetzt gejagten Arten etwa 10
Prozent des Kots, der mit dem Kohlenstoff in die Tiefe sinkt.
Das hat sich demnach bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts etwa
halbiert. Das Thema gilt unter WissenschaftlerInnen als vernachlässigt und
wird in den Debatten rund um Klima- und Artenschutz kaum erwähnt. Nur in
der taz taucht es ab und zu auf: Etwa wenn ein [2][Meeresbiologe erklärt,
warum Walkot gut fürs Klima ist.]
12 Oct 2021
## LINKS
[1] /Wie-die-Krisen-zusammenhaengen/!5802987
[2] /Biologe-ueber-Artensterben-und-Klimakrise/!5784568
## AUTOREN
Bernhard Pötter
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