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# taz.de -- Wahldebakel der Hamburger CDU: Am Ende
> Das Ergebnis der Bundestagswahl zeigt: Der Hamburger CDU-Chef Christoph
> Ploß und sein Kurs sind gescheitert. Die Partei bleibt in der Versenkung.
Bild: Keiner hatte Erfolg: Christoph Ploß und Marcus Weinberg
Hamburg taz | Auch wenn er im Bundestag bleiben darf, als Vorsitzender der
Hamburger CDU ist Christoph Ploß gescheitert. Und das nicht nur, weil die
CDU in Hamburg noch deutlicher als im Bundestrend bei der Bundestagswahl
abgeschmiert ist, sondern weil das Urteil der Wähler:innen in [1][seinem
Bundestagswahlkreis Hamburg-Nord] dem Rechtsblinker und seinem Kurs eine
Absage erteilt hat. Damit steht letztlich der gesamte Landesverband
programmatisch vor dem Abgrund – ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft.
Es war Ploß' erste Wahl, seit er im vergangenen Jahr den Landesvorsitz an
sich gerissen hatte. Seither versuchte er, die Partei umzupolen: Auf ewig
weg mit dem liberalen Großstadtkurs; hin zu [2][hartem, rechten
Populismus]. Kaum ein:e Politiker:in außerhalb der AfD hatte in den
vergangenen Monaten bundesweit so sehr versucht, mit [3][billigen
Gender-Debatten einen Kulturkampf] gegen Links zu führen.
Allein: Es fruchtete nicht. Konnte er bei der vorigen Wahl noch das
Direktmandat holen, landete er nun nur noch auf Platz drei hinter den SPD-
und Grünen-Kandidatinnen. Weil diese Niederlage so deutlich, der Absturz so
gewaltig ist, lässt sich da wenig auf den schlechten bundesweiten Trend
schieben.
Die CDU in Hamburg befindet sich nun in einem programmatischen Dilemma:
Auch Marcus Weinberg, mit dem der liberale Großstadtkurs der CDU in Hamburg
verbunden war, verlor im Wahlkreis Altona ebenso deutlich gegen Grüne und
SPD.
Weder der eine noch der andere Kurs fruchten also in Hamburg. Grüne und SPD
nahmen sich noch nicht einmal gegenseitig die Stimmen weg. Und auch wirkte
es kaum, dass manche Bürgerschaftsabgeordnete eine mitunter ziemlich gute
Oppositionsarbeit leisten.
Damit kann der Landesverband eigentlich einpacken. Hoffnung auf Besserung
kann er letztlich nur noch haben, wenn die SPD ihre Dominanz in Hamburg
eines Tages durch eigene Hybris verliert. Oder falls in den eigenen Reihen
plötzlich eine charismatische Führungsperson auftaucht, die die inhaltliche
Ausrichtung der Partei nebensächlich macht. Bis dahin bleibt diese
Hamburger CDU in der Versenkung, in die sie die Wähler:innen nach der
Bürgerschaftswahl im letzten Jahr und der Wahl am Sonntag geworfen haben.
28 Sep 2021
## LINKS
[1] /Kampf-um-Direktmandate-in-Hamburg/!5797684
[2] /CDU-Hamburg-attackiert-Gruene-scharf/!5747185
[3] /Rechtspopulistischer-Hamburger-Verleger/!5771112
## AUTOREN
André Zuschlag
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Rot-Grün Hamburg
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